22.05.2014

Gesellschaft

Zukunft Stadtgrün

Eine Zeit lang war es verpönt, vom Grün in der Stadt zu reden. Grün ist ja nicht mehr als Biomasse, an sich nicht schlecht, aber kulturellen Ansprüchen nicht genügend. Heute reden wir wieder vom Grün, weil nicht nur die Fachleute wissen, was sie alles vermitteln wollen, mit diesem Begriff. Auch die Nutznießer, mithin alle Städter, wissen, was sie dem Stadtgrün zu verdanken haben. Kaum jemand möchte verzichten auf Baum, Strauch und Rasen zwischen den Häusern. Die Erhaltung und pflege von qualitätvollem Grün in der Stadt gehören an sich zur kommunalen Daseinsfürsorge. Dennoch muss um auskömmliche Budgets gerungen werden, müssen die Bastionen verteidigt werden, von denen aus die verbliebenen Fachleute in den Ämtern aktiv werden können.

 

So ist es wohl zu verstehen, dass sich die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur  „Zukunft Stadtgrün“ zum Jahresthema gemacht hat und ein Buch zum selben Thema herausgab. Eine bunte Reihe von 20 illustrierten Beiträgen reißt thematisch vieles an, was das Stadtgrün ausmacht, von dessen Qualität und gestalterischem Wert bereits Gustav Meyer vor mehr als 150 Jahren schrieb. Es geht um urbane Qualität, Management, Umweltschutz, Identifikation, Stadtplanung und Gartenkultur, um Friedhöfe, Parks und Alltagsgrün. Das Buch schließt mit einem Ausblick auf die Ausbildung in einer geteilten Welt. Hier wird erinnert, dass die Lage in den meisten urbanen Zentren auf diesem Globus weit entfernt ist von jedem Standard, den wir hier verteidigen oder erstreben. Zur Zukunft des Stadtgrüns gäbe es also noch weit mehr zu erkunden und zu sagen als dieser Band Platz geboten hat.

 

DGGL (Hrsg.): Zukunft Stadtgrün. Nutzen und Notwendigkeit urbaner Freiräume.
Broschiert, 120 Seiten, Callwey Verlag 2014. ISBN 978-3-7667-2114-3, 15 Euro

Versandkostenfrei erhältlich im Callwey Shop

Scroll to Top