12.05.2015

Wettbewerb

Rastanlage mit interdisziplinärem Konzept

Erfurt

 

Für die neue Rastanlage „Leubinger Fürstenhügel“ mit Raststätte und Tankstelle an der im Bau befindlichen Bundesautobahn A71 nördlich von Erfurt lobte die DEGES einen interdisziplinären Wettbewerb aus. Architekten, Landschaftsarchitekten und Kommunikationsdesigner sollten gemeinsam ein Architektur- und Freiraumkonzept mit hoher baukultureller Qualität entwickeln. Als ein Beitrag zur Zukunft der Kulturlandschaft begleitete die IBA Thüringen den Realisierungswettbewerb. Das Konzept schließt – neben einem Informations- und Orientierungssystem zum geschichtsträchtigen Ort – eine freiraumplanerische Einbindung des benachbarten „Leubinger Fürstenhügel“ mit ein, ein etwa 200 Meter entfernter Grabhügel aus der Bronzezeit.

Sieger war das Team von Mono Architekten, Planorama Landschaftsarchitektur und Das Moment. Laut Jury soll deren Entwurf vorzugsweise, aber nicht zwingend, umgesetzt werden. „Der erste Preis überzeugte uns gerade durch seine Schlichtheit und den sensiblen Umgang mit dem Ort. Alle drei Komponenten – der Hochbauentwurf, das Landschaftskonzept und das Kommunikationsdesign korrespondieren in hervorragender Weise miteinander“, so die Juryvorsitzende Undine Giseke, Professorin am Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der TU Berlin.

Die Freiräume entwickeln sich – von Süden nach Norden – von dichtem Baumbewuchs zu einer extensiven kargen Bepflanzung, die den Grabhübel freistellt und einen Kontrast zu diesem bildet. Eine Landschaftsterrasse öffnet den Blick auf den Landschaftsraum und den Fürstenhügel. Ein ringförmiger Weg fasst und inszeniert den Hügel. Das bronzezeitliche Langhaus der Nachbargemeinde, der vermutete Fürstensitz, dient als Inspirationsquelle der neuen Architektur der Rastanlage. Der Baukörper, ein langgestreckte Winkel, tritt damit in Dialog mit der Geschichte des Ortes und seiner Landschaft.

Die offizielle Preisverleihung wird am 16. Juni stattfinden. Im Anschluss beginnt eine Wanderausstellung. Deren erste Station ist die Thüringer Vertretung beim Bund in der Berliner Mohrenstraße. Dort werden zwei Wochen lang alle Wettbewerbsbeiträge gezeigt. Danach zieht die Ausstellung weiter zum Bundesministerium für Verkehr in Bonn sowie nach Sömmerda, Weimar und Erfurt.

 

„Leubinger Fürstenhügel“ – Architektonisches und landschaftsarchitektonisches Konzept
Beschränkter Realisierungswettbewerb
Auslober: Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH, Berlin (DEGES) in Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen
Entscheidung: 30. April
Standort: Google Maps

1. Preis: Mono Architekten, Berlin, Planorama Landschaftsarchitektur, Berlin, Das Moment Kommunikationsdesign, Wuppertal
2. Preis: dma deckert mester architekten, Erfurt, club L94, Köln, Iglhaut + von Grote Kommunikationsdesign, Berlin
3. Preis: Slik Architekten GmbH, Zürich, Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich, Die Gestalter Kommunikationsdesign, St. Gallen

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