25.11.2020

Wettbewerb

Weitere Wettbewerbsergebnisse im November 2020


Stadtpark auf ehemaliger Deponie, Rostock; 1. Preis RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Köln

Interessiert an aktuellen Wettbewerbsergebnissen der Landschaftsarchitektur, aber kaum Zeit sich diese richtig anzuschauen? In der Wettbewerbsübersicht der G+L informiert Heike Vossen monatlich über die spannendsten Wettbewerbe. Hier die Wettbewerbsergebnisse im November 2020 – Teil 2.

FÜR die BUGA 2025 in Rostock soll eine ehemalige Deponie zum Stadtpark gewandelt und damit zur grünen Mitte der Bundesgartenschau werden. © Adrian Calitz
Die sechs besten Arbeiten gingen in die zweite Runde, bei der RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten als Sieger hervorgingen. © RMPSL
Ein System aus radialen Wegen und Rundwegen (Loops) verknüpft den neuen Stadtpark mit der umgebenden Stadt.
Ein zentrales Freizeitplateau definiert die neue Parkmitte. © Adrian Calitz
Der Klimaleuchtturm bildet ein neues Merkzeichen und weithin sichtbarer Hochpunkt des Freizeitplateaus. © RMPSL

Neugestaltung Brüder-Grimm-Platz, Kassel; 1. Preis club L94, Köln, mit Röver Ingenieurgesellschaft mbH, Gütersloh

Rostock wandelt eine ehemalige Deponie zum Stadtpark um und schafft damit eine multifunktionale Grün- und Veranstaltungsfläche für die BUGA 2025. Der Siegerentwurf von RMP Stephan Lenzen sieht ein zentrales Freizeitplateau vor, mit sportlichen und spielerischen Aktivangeboten. Richtung Warnowufer fällt das Gelände in Terrassen und gibt den Blick frei zur gegenüberliegenden Altstadt. Die nutzungsintensive Mitte bettet sich in einen extensiv gestalteten Landschaftspark, der sogenannten Parkschale.

Radiale Wege führen von der Mitte nach außen und schließen an mehrere Rundwege an, die sich schneiden und teils deckungsgleich verlaufen: Sport- und Panoramaloop grenzen direkt ans Freizeitplateau, nach außen folgen Deponieloop und Warnowrundweg. Letzterer weitet sich entlang des Ufers zu einem Freizeitband und erhält am Ufer ein besonderes Raumerlebnis durch eine Steganlage, die über Wasser und Schilfgürtel leitet. Der Deponieloop zeichnet die alten Raumkanten der früheren Deponie nach. Ein Hochpunkt und Merkzeichen des zentralen Freizeitplateaus bildet der Klimaleuchtturm, eine Spiel- und Aussichtsskulptur, die sich in ihrer zusätzlichen Funktion als Informationsterminal in das Umweltkonzept des Parks eingliedert.

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Sieben Arbeiten waren in der 2. Wettbewerbsphase zur Neugestaltung des Brüder-Grimm-Platzes für die Weiterbearbeitung ausgewählt. Sieger wurden club L94 gemeinsam mit Röver Ingenieurgesellschaft. © Willner Visualisierung
Der Siegerentwurf schafft mit „Grimms Wald“ eine starke stenografische Assoziation mit der Märchenwelt. © club L94
Städtebauliche Einbindung in Kassels Innenstadt. © club L94
Starke Gegensätze prägen die neue Platzgestalt – ein urbaner Stadtraum mit großzügiger Vorzone vor den historischen Randbauten umfasst die dichtbepflanzte Mitte. © club L94

Lebensader LUX in Hürth; 1. Preis RSP Freiraum GmbH, mit Bonk + Herrmann, beide Dresden

Der Brüder-Grimm-Platz hatte im Laufe seiner Geschichte bereits viele Namen, bislang erinnert nur ein Denkmal an das märchenerzählende Brüderpaar, das hier mal gelebt haben soll. Mit „Grimms Wald“ knüpft der Siegerentwurf des Teams aus Landschaftsarchitekten club L94 und Verkehrsplanern Röver direkt an die Epik an, schafft aber dennoch einen zeitgenössischen Kontext. Mit einer kompakten Pflanzmitte aus Waldstauden, Farnen und Waldbäumen vermittelt der Entwurf spielerisch aber dennoch klar die starke Assoziation eines Märchenwaldes. Zusätzlich überrascht er mit der bepflanzten Kreisform – ein Rückgriff auf die frühere Platzgestalt vor über 100 Jahren, ein mit Bäumen gesäumtes Rondell. Gemeinsam mit der pentagonförmigen Platzkante entsteht so eine spannungsvolle Platzdynamik mit großzügigen Vorbereichen für die historischen Randbauten. Der Verkehrsraum zerschneidet zwar das Rund, wird in seiner Dimensionierung aber von den Planern stark reduziert.

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Fünf Arbeiten beteiligten sich am Wettbewerb zur Neugestaltung der zentralen Luxemburger Straße in Hürth, den 1. Preis erhielt das Dresdner Team RSP Freiraum mit Bonk + Herrmann. © RSP Freiraum GmbH
Der Siegerentwurf reduzierte den Verkehrsraum und verschiebt diesen nach Nordwesten, um im südostorientierten Teil Platz für einen breiten Boulevard samt Gartenkabinetten zu ermöglichen. © RSP Freiraum GmbH
Entwurfsprinzip Zonierung © RSP Freiraum GmbH
Komprimierter Verkehrsraum im Westen und großzügiger Boulevard im Osten. © RSP Freiraum GmbH
Transformationsgebiete zur Hürther Gartenstadt © RSP Freiraum GmbH
Barrierefreie Erschließung © RSP Freiraum GmbH

Im Wettbewerb zur Neugliederung der zentralen Luxemburger Straße in Hürth überzeugte der Siegerentwurf mit einer sehr eigenständigen Haltung, so die Jury. Die Straßenachse verschiebt sich nach Westen und ermöglicht dadurch entlang der Ostseite einen breiten baumbestandenen und partiell entsiegelten Boulevard. Eine Abfolge kleiner Gartenkabinette bietet abwechslungsreiche Aufenthaltsräume, die Entsiegelung und Bepflanzung stärkt die stadtklimatischen Zielsetzungen zur Hitzereduzierung. Zwei größere Platzräume und zahlreiche Querungen rhythmisieren und durchbrechen den streng linearen Straßenraum. An der Ostseite reduziert sich der eigentliche Verkehrsraum auf den erforderlichen Regelquerschnitt, mit zwei Meter schmalen Parkstreifen und zwei Fahrspuren von je 2,50 Metern Breite. Die Verfasser empfehlen die Ausweisung als Fahrradstraße, nur im Begegnungsfall von Stadtbussen wird der Querschnitt von 6,50 Meter ermöglicht. Die Leitungstrasse konzentriert sich auf den Fahrbereich des Straßenraums und den Querungen; Boulevard und Gartenkabinette bleiben dagegen trassenfrei.

Mehr zum Lenné-Preis 2020 erfahren Sie hier.

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