05.05.2021

Wettbewerb

Landschaftsarchitektur-Preis 2021 – Verleihung

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Am Freitag, den 13. Mai 2022, findet die Verleihung des Ersten Preises und der Auszeichnungen des Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2021 statt. Ende April 2021 gab der bdla bereits die prämierten Projekte bekannt – einen Überblick der Preisträger*innen finden Sie hier.

Im Berliner Allianz Forum wird am 13. Mai 2022 der bdla sowie die Schirmherrin Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauweisen, die Gäste des Deutschen Landschaftsarchitektur-Preises begrüßen. Unter ihnen dürfte das Büro Lohaus ∙ Carl ∙ Köhlmos – sie erhielten den ersten Preis – sein.

REE­SE PARK, FOTO: ECK­HART MATTHÄUS

Freiraum der Zukunft

Der erste Preis ging an Lohaus ∙ Carl ∙ Köhlmos aus Hannover für ihr Projekt „Westpark Augsburg“. Als Begründung für ihre Entscheidung hob die neun-köpfige Jury das Fingerspitzengefühl der Planer*innen in der Gestaltung hervor. Mit dem Sheridanpark und dem Reesepark sei ein mäandrierendes Band geschaffen worden. Die Landschaftsarchitekt*innen würden gekonnt mit der Topografie spielen. Das Band weise eine „beeindruckende Dichte an Möglichkeiten zum Erforschen, Experimentieren und Erkunden für alle Altersgruppen auf“, so die Jury. Der Freiraum würde den unterschiedlichen Anforderungen auf selbstverständliche Art und Weise gerecht.

Ebenso sei der Planungsprozess an sich preiswürdig. In Abhängigkeit zur entstehenden Wohnbebauung hätten Lohaus ∙ Carl ∙ Köhlmos durch unterschiedliche Bauabschnitte „Leerstellen“ für künftige Nutzungsideen gelassen. Diese befüllten zeitversetzt dann die neuen Bewohner*innen in Form von Beteiligungsverfahren. Zudem begleitete das Büro sein Projekt über Planung und Realisierung hinweg. Die Pflege, Instandhaltung und Anpassung der Planung über die Leistungsphase 9 hinaus machten flexible Prozesse möglich.

Auszeichnungen Landschaftsarchitektur-Preis 2021

Neben dem ersten Preis wurden beim Landschaftsarchitektur-Preis 2021 zudem Auszeichnungen in neun Kategorien vergeben. Insgesamt hatte die Jury Anfang 2021 35 nominierte Projekte zugelassen. Die Preisgerichtssitzung erfolgte am 23. April 2021 in Berlin. Am Freitag, den 8. Oktober 2021 werden dann der erste Preis sowie die neuen Auszeichnungen in Berlin verliehen. Zudem publiziert der bdla die Auszeichnungen und nominierten Arbeiten des Landschaftsarchitektur-Preis 2021 in einer Wettbewerbsdokumentation.

Blick Richtung Wasserplatz, Bootshafen und Förde am frühen Abend / Vordergrund Fußgängerbrücke Nord, Foto: © Thomas Rosenthal, bgmr Landschaftsarchitekten GmbH, 2020

Kleiner Kiel-Kanal – Holstenfleet Kiel

Für ihr Projekt in Kiel erhalten die Planer*innen von bgmr Landschaftsarchitekten eine Auszeichnung in der Kategorie „Öffentlicher Raum als Zentrum“. Sie gestalteten das Holstenfleet in der Kieler Innenstadt zu einem gut erreichbaren, barrierefreien und gemeinsamen Ort für alle. Zudem definierte bgmr den Raum als Klimazone. Laut Aussage der Stadt Kiel hat das Projekt private Folgeinvestitionen von circa 100 Millionen Euro ausgelöst. Das nennt man dann wohl Stadtentwicklung “at its best”.

Park Mitte, Hamburg-Altona

Krebs und Herde Landschaftsarchitekten aus Winterthur nehmen eine Auszeichnung für ihr Projekt in Hamburg entgegen. Auf dem Areal eines ehemaligen Güterbahnhofs entsteht das neue Quartier „Altona-Mitte“. Für die Gestaltung des Stadtteilparks übernahmen Krebs und Herde die Verantwortung. Das Ergebnis: eine offene Parkstruktur, die sich wunderbar durch eine gewisse Robustheit in den Raum zwischen Zukunft und Vergangenheit einfügt.

Baumkirchen-Mitte, München

Das Projekt von mahl ∙ gebhard ∙ konzepte hat bereits so einige Münchner*innen zum Staunen gebracht. Nun überzeugte es auch die Jury des Landschaftsarchitektur-Preis 2021. In der Kategorie „Landschafts- und Umweltplanung / Landschaftserleben“ nimmt das Münchner Büro eine Auszeichnung mit nach Hause.

Schulen am See, Hard (Österreich)

Nicht nur an deutsche Projekte vergab die Jury des Landschaftsarchitektur-Preis 2021 dieses Jahr Auszeichnungen. Unter den Projekten befindet sich auch ein österreichisches Projekt von TERRA.NOVA Landschaftsarchitekten. Sie erhalten eine Anerkennung in der Kategorie „Sport, Spiel, Bewegung“.

Natur in Wassertrüdingen

Zugegeben: Wir mussten auch nochmal kurz recherchieren, wo Wassertrüdingen liegt. Es stellt sich raus Wassertrüdingen ist eine 6 000 Einwohner*innen-Gemeinde im Landkreis Ansbach. 2019 fand hier eine Gartenschau statt. Mit dem Büro PLANORAMA verbesserte die Gemeinde nachhaltig ihre Grün- und Erholungsstrukturen. Der Entwurf definiert sich durch zwei eigenständige Teilbereiche – den Wörnitzpark sowie den Landschaftspark Klingenweiher. Das Projekt erhielt von der Jury des Landschaftsarchitektur-Preis eine Auszeichnung in der Kategorie „Landschaftsarchitektur im Detail“.

Stadt Heilbronn auch unter den Auszeichnungen des Landschaftsarchitektur-Preis

Während acht der neun Auszeichnungen an Planungsbüro ging, erhielt auch eine Stadt eine Anerkennung – und zwar das Grünflächenamt der Stadt Heilbronn. Das Amt wurde mit der temporären Gestaltung eines zentralen Verkehrsknotenpunkts in Heilbronn mit 800 Quadratmeter Fläche beauftragt. Dabei entstand die Idee des Klimawäldchens, das sich durch 200 Bäume und Sträucher definiert. Das Projekt erhielt eine Auszeichnung in der Kategorie „Klimaanpassung“.

Die Sommerinsel aus der Luft, Foto: Nikolai Brenner

Stadtentwicklung Eutin

2016 fand die Landesgartenschau in Eutin statt. Für ihr Projekt „Stadtentwicklung Eutin 2016+“ erhalten Steffan Robel Jan Grimmek von A24 Landschaft eine Auszeichnung in der Kategorie „Historische Anlagen“. Mit ihrer Gestaltung verzahnte A24 Landschaft im Zuge der Landesgartenschau Stadt und See miteinander und schuf neue Wegeverbindungen. Das Büro setze darüber hinaus Dialogprozesse mit der Bürger*innenschaft auf, entwickelte eine Stadtbucht als verbindende Klammer und reaktivierte den Seepark. Die Neugestaltung kann sich sehen lassen – findet auch die Jury des Landschaftsarchitektur-Preis 2021.

Sommerinsel – Die Landschaft aus der digitalen Matrix, Heilbronn

Die Jury des Landschaftsarchitektur-Preis 2021 nominierte 35 Projekte im Auswahlprozess. Bei diesen 35 Projekten waren insgesamt fünf Büros mehrmals nominiert. Öfters ausgezeichnet wurde aber keines. Und dennoch ging mehrere Preise an einen Ort – und zwar nach Heilbronn. Neben dem Klimawäldchen erhielt das Projekt der „Sommerinsel“ von LOMA architecture landscape urbanism eine Auszeichnung in der Kategorie „Digitale Innovation“. Im Zuge der BUGA Heilbronn realisierte das Büro aus Kassel den weltweit ersten, komplett in 3D-generierten und gebauten Landschaftspark. Das Bild von dem 4,2 Hektarareal kennt inzwischen jede*r von uns.

Ergänzender Museumsbau am Peter-August-Böckstiegel-Haus, Werther

Im Vergleich zur Sommerinsel vielleicht ein wenig bodenständiger, aber dennoch nicht weniger intelligent: das Projekt mit der Auszeichnung in der Kategorie „Atmosphärische Räume“. Die Planergruppe GmbH Oberhausen gestaltete das Umfeld des neuen Museums Peter August Böckstiegel im westfälischen Werther neu. Ihr Ansatz „Ursprünglichkeit und Einfachheit“ machen den Freiraum zum atmosphärischen Highlight.

Pandemie-Folgen ebenso Thema

Unterstützt durch diverse Förderer, lobte der bdla den Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis dieses Jahr nun zum insgesamt 15. Mal aus. Die erste Auslobung fand 1993 statt. Mit dem Preis fördert der bdla eine sozial und ökologisch orientierte Raumentwicklung sowie eine zeitgemäße Freiraumplanung. Im Zentrum der Beurteilung stehen unter anderem der zunehmende Flächen- und Leistungsdruck auf städtische sowie ländliche Räume. Weitere Themen sind urbanes Wachstum, die zeitgleiche Transformation ländlicher Räume, Klima- und Energiewende sowie ökonomische Herausforderungen. In den Jahren 2020/2021 definierten zudem die Folgen der Corona-Pandemie weiteren Druck auf unsere Freiräume, die wiederum Thema beim Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis waren.

Alle Informationen rund um den Preis finden Sie hier.

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