23.11.2024

Wettbewerb

Bundespreis Stadtgrün 2024

Der Bundespreis Stadtgrün 2024 würdigt innovative Projekte, die Bewegung und Lebensqualität in städtische Räume bringen. Vier Gewinnerprojekte, darunter die Grüne Bahn in Bremen und der DEIN PARK in Neuruppin, zeigen, wie Grünflächen und partizipative Gestaltung den öffentlichen Raum aufwerten und zur Bewegung anregen. Foto: via pixabay
Der Bundespreis Stadtgrün 2024 würdigt innovative Projekte, die Bewegung und Lebensqualität in städtische Räume bringen. Vier Gewinnerprojekte, darunter die Grüne Bahn in Bremen und der DEIN PARK in Neuruppin, zeigen, wie Grünflächen und partizipative Gestaltung den öffentlichen Raum aufwerten und zur Bewegung anregen. Foto: via pixabay

Am 18. September 2024 wurde auf dem 17. Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik in Heidelberg der diesjährige Bundespreis Stadtgrün vergeben. Die Parlamentarische Staatssekretärin Elisabeth Kaiser zeichnete insgesamt zehn Projekte mit vier Preisen und sechs Anerkennungen aus. Alle Preisträger haben dem Motto gemäß Bewegung in den Freiraum gebracht.

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen wählt jedes Jahr die Gewinner des Stadtgrün-Preises aus. Im Jahr 2024 stand die Auslobung unter dem Motto „Bewegung und Gesundheit“. Eine unabhängige, interdisziplinäre Jury unter dem Vorsitz der Parlamentarischen Staatssekretärin Elisabeth Kaiser hatte die Projekte am 16. April ausgewählt. Im September wurden sie nun bei der Preisverleihung im Rahmen des Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik offiziell ausgezeichnet. Insgesamt hatte es 213 Einreichungen gegeben, von denen 35 Wettbewerbsbeiträge nominiert wurden.


Einfach mehr draußen sein

Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, sagte: „Grünere Straßen, Parks und Plätze laden die Bewohner und Besucher von Städten ein, länger zu verweilen, sich zu bewegen und einfach mehr draußen zu sein. Wie wir wohnen, hat einen direkten Einfluss auf unsere Lebensqualität. Deshalb stellen wir den Menschen ins Zentrum der Stadtentwicklung. Alle Preisträger haben genau das in ihren Projekten berücksichtigt. Die Stadt Lindau im Süden der Republik hat das mit ihrem Ring aus Inselgärten toll gemacht und die Fontanestadt Neuruppin im Norden konnte ihren Park durch viel bürgerschaftliches Engagement aus seinem Dornröschenschlaf wecken. Die Gewinner des diesjährigen Bundespreises Stadtgrün zeigen vorbildlich, wie Bewegung gefördert und so die Lebensqualität gesteigert werden kann.“

Die Gewinner erhielten jeweils einen Preis in Höhe von 15.000 Euro. Dazu gehören die folgenden Projekte:

  • Freie Hansestadt Bremen: Die Grüne Bahn – Ein Park im Werden
  • Stadt Kreuztal: Bildungs- und Sportcampus Kreuztal
  • Fontanestadt Neuruppin: DEIN PARK – grüner Freiraum für Bewegung, Kreativität und Naturverbindung
  • Stadt Lindau: Ring aus Inselgärten – Parkband Hintere Insel

Zur Bewegung einladen

Alle vier Gewinnerprojekte des Bundespreises Stadtgrün 2024 zeigen, wie sich mehr Bewegung und Grünfläche in die Stadt bringen lassen. In Bremen entsteht auf einer ehemaligen Galopprennbahn ein nachhaltiger Spiel- und Sportpark. Schon während der Planungs- und Bauphase gibt es koordinierte Zwischennutzungen, die die Bevölkerung dazu einladen, den Raum zu nutzen.

In der Stadt Kreuztal ist eine lebendige Mitte dort, wo früher der Durchgangsraum eines Schulzentrums lag, zu finden. Heute ist der Ort ein ständig zugänglicher Treffpunkt für die Schulgemeinschaft und für den ganzen Stadtteil. Mit seiner offenen, grünen Gestaltung bietet er viele Bewegungsmöglichkeiten, zu denen Spielgeräte, Flächen für Trendsportarten und ruhigere Orte gehören. wbp Landschaftsarchitekten GmbH aus Bochum haben den Entwurf für den neuen Campus erstellt.

In Neuruppin wurde der vergessene Stadtpark am Ruppiner See zu einem belebten Ort aufgewertet, der Denkmalschutz, Ökologie und Bewegungsförderung miteinander vereint. Die Planer*innen waren hier Schüler*innen der Evangelischen Schule Neuruppin: Sie haben in einem partizipativen Prozess mit der Stadt Ideen für die Aufwertung des Parks erarbeitet.

Und die Inselstadt Lindau hat für ihren grünen, uferbegleitenden Ring aus öffentlichen Grünflächen einen Preis erhalten. Dieser Park auf früheren Verkehrsflächen vervollständigt das Parkbank, das unterschiedliche Bewegungsangebote, Wasserzugänge und ruhige Orte am Ufer des Bodensees miteinander verbindet. Das Projekt zeigt, wie öffentlich zugängliche Ufer- und Aktivitätsbereiche zur Bewegung einladen können.

 


Partizipative und ökologische Komponenten

Neben den vier Preisen vergab die Jury des Bundespreises Stadtgrün 2024 auch sechs Anerkennungen, die jeweils mit 6.000 Euro dotiert sind. Sie gingen an die folgenden Preisträger:

  • Stadt Ellwangen – Brückenpark mit Radweganschluss
  • Freie und Hansestadt Hamburg – ParkSportInsel e.V. im Wilhelmburger Inselpark
  • Landeshauptstadt Erfurt – Mountainbiketrails im Tannenwäldchen
  • Stadt Gummersbach – Sport- und Bewegungsband Bernberg
  • Stadt Vilsbiburg – Generationenpark Balkspitz
  • Stadt Flensburg – Flensburger Landschaftsgärten

Dabei würdigte die Jury die herausragenden Leistungen aller Preisträger in der Freiraumentwicklung zugunsten von Bewegung und Gesundheit. Sie alle zeichnen sich dadurch aus, dass frühere „Unorte“ zu lebendigen Freiräumen mit besonderer Atmosphäre geworden sind. Integrative, niedrigschwellige Sport- und Bewegungsprogramme bieten Sport im Alltag für alle. Einige dieser Angebote hängen mit vergangenen oder künftigen Gartenschauen zusammen. Die Projekte werten das ganze Stadtquartier auf und überzeugen mit partizipativen sowie ökologischen Komponenten.


Mutige, experimentierfreudige Ideen

Der Bundespreis Stadtgrün ist ein wichtiger Baustein in der Umsetzung des Weißbuchs Stadtgrün. Dieses Dokument fasst den aktuellen Wissensstand zum Thema urbanes Grün zusammen. Der Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund sowie der Deutsche Landkreistag unterstützen den Preis. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung bietet wissenschaftliche Begleitung.

Im Jahr 2024 lobte das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung Bauwesen den Bundespreis Stadtgrün bereits zum dritten Mal aus. Das Ziel ist, vorbildliche Praxisbeispiele, Projekte und Programme zu würdigen, die zeigen, wie Stadtgrün die Menschen zu mehr Bewegung motivieren kann. Dazu müssen die Freiräume so gestaltet werden, dass sie dazu einladen, Alltagswege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen. Attraktive Begegnungsräume, Sport- und Spielangebote und mutige, experimentierfreudige Ideen sind gefragt. Auch ressort- und kommunenübergreifende Planungsprozesse und eine enge Kooperation mit unterschiedlichen Akteur*innen – etwa mit dem Gesundheits- und Sportbereich, Vereinen, Verbänden, Forschungseinrichtungen und den Nutzer*innen – sind gefragt.

Weiterlesen: Die siegreichen Projekte des Bundespreises Stadtgrün 2022 sehen Sie hier.

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