28.05.2021

Redaktion

Die bunte Stadt – die G+L im Juni 2021

Buchrezensionen
Die Regenbogenfahne steht für Aufbruch, Veränderung und Frieden. Seit den 1970er-Jahren ist das Regenbogenbanner mit sechs Farben Symbol für die LGBTIQ-Community und ist unter anderem oftmals auf den Paraden des Christopher Street Days zu sehen. Foto: Teddy Österblom/UNSPLASH
Die Regenbogenfahne steht für Aufbruch, Veränderung und Frieden. Seit den 1970er-Jahren ist das Regenbogenbanner mit sechs Farben Symbol für die LGBTIQ-Community und ist unter anderem oftmals auf den Paraden des Christopher Street Days zu sehen. Foto: Teddy Österblom/UNSPLASH

Seit 2019 haben rund 100 polnische Lokalregierungen ihre Regionen zu „LGBT-freien Zonen“ erklärt, weltweit droht laut dem Gay Travel Index Homosexuellen in 15 Ländern die Todesstrafe und auch in Deutschland finden im öffentlichen wie privaten Raum regelmäßig homo- oder transfeindliche Übergriffe statt. In der Juniausgabe 2021 der G+L setzen wir mit positiven Beispielen ein Zeichen für eine bunte Stadt. Wir stellen dabei den Ansatz des Queer Inclusive Planning vor und diskutieren mit Expert*innen der Stadtgesellschaft wie Planung Vielfalt und Toleranz in unseren Städten unterstützen und fördern kann. Im Editorial der G+L 06/21 stellt sich Chefredakteurin Theresa Ramisch die Frage, wie wir die gesonderten Bedürfnisse an den öffentlichen Raum, im Sinne einer bunten und vielfältigen Stadtplanung berücksichtigen können.

LGBTIQ-Community bleibt eine Minderheit trotz zunehmender Rechte

Juni ist sogenannter „Pride Month“. Weltweit erinnert die LGBTIQ-Community in diesem Monat an den Aufstand in der New Yorker Schwulenbar „Stonewall Inn“ im Jahr 1969. Infolge mehrerer Razzien widersetzten sich hier in einer Juninacht homosexuelle und transidente Personen den Festnahmen der New Yorker Polizei. Es folgten massive Proteste, die rund eine Woche anhielten und von Straßenschlachten begleitet wurden.

Heute definiert der Stonewall-Aufstand für viele den Beginn der Schwulen- und Lesbenbewegung sowie einen zentralen Wendepunkt in ihrem Kampf für Gleichbehandlung und gesellschaftliche Anerkennung. Denn: Bereits einen Monat nach den Unruhen fand 1969 der erste „Gay March“ vom Washington Square zum Stonewall Inn statt. Die ersten „Gay Pride“-Umzüge folgten ein Jahr später.

In Deutschland ist das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung im Grundgesetz verankert. Zudem trat im Oktober 2017 die „Ehe für alle“ in Kraft. Trotz zunehmender Rechte bleibt die LGBTIQ-Community eine Minderheit, die vielerorts weiterhin verfolgt oder sozial ausgegrenzt wird. In Polen führten beispielsweise rund 100 Woiwodschaft seit dem Jahr 2019 „LGBT-freie Zonen“ ein.

Facebook

Mit dem Laden des Beitrags akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Facebook.
Mehr erfahren

Beitrag laden

Wandel der Lebenskonzepte

In den ersten beiden Ausgaben des diesjährigen Stadt Spezials diskutierten wir in der G+L den zunehmenden Flächendruck in unseren Metropolen sowie die Zukunft des ländlichen Raums. In dieser dritten und letzten Ausgabe geht es darum, dass wir nicht nur mehr Menschen in unseren Städten und weniger auf dem Land, sondern auch als Gesellschaft bunter werden. Der demografische Wandel lässt sich nicht nur auf Alter und Wanderung reduzieren, auch die Diversität der Lebensstile nimmt zu.

Wie wir mit diesem Wandel der Lebenskonzepte als Planer*innen umgehen, das diskutieren wir im vorliegenden Heft anhand der LGBTIQ-Community. Queere Lebenskonzepte stehen dabei stellvertretend für die zunehmende bunte Vielfalt in unseren Städten – auch wenn die LGBTIQ-Community als Minderheit nur einen Teil der Diversität ausmacht. Gleichzeitig ist planungstechnisch relativ wenig über sie bekannt.

Was ist zu beachten bei einer bunten und vielfältigen Stadtplanung?

LGBTIQ – allein die Bezeichnung ruft bei vielen Planer*Innen eine gewisse Verunsicherung hervor. Wie bezeichnet man Menschen, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell, transgender oder intersexuell definieren, am besten? Stellen Queers gesonderte Bedürfnisse an den öffentlichen Raum, die wir im Sinne einer bunten und vielfältigen Stadtplanung beachten müssen? Und sollten wir dies überhaupt tun, wenn es doch eigentlich unsere Aufgabe ist, Räume für alle zu gestalten? Alle diese Fragen stellen wir in der Juniausgabe 2021. Und werfen hierfür unter anderem einen Blick nach Freiburg, Mainz und Wien. In diesem Sinne: Happy Pride!

PS: Dieses Heft ist die letzte Ausgabe der diesjährigen Stadt-Spezial-Serie. Unter dem Motto „Städte für morgen“ diskutieren wir in drei aufeinanderfolgenden Heften drei Themen, an denen aktuell keine Planungs­abteilung vorbeikommt.

Vorheriger Artikel

Nächster Artikel

das könnte Ihnen auch gefallen

Scroll to Top