14.04.2014

Projekt

Ein Denkmal für Euthanasie-Opfer

70 Jahre nach den sogenannten Euthanasie-Morden der Nationalsozialisten wird es nun endlich einen würdigen Gedenk- und Informationsort in Berlin geben. Bei der “Aktion T4” (benannt nach der Adresse der damaligen Planungszentrale in der Berliner Tiergartenstraße 4) wurden zwischen 1940 und 1941 mehr als 70.000 Psychiatrie-Patienten und behinderte Menschen durch SS-Ärzte und Pflegekräfte ermordet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Taten als Euthanasiemorde bezeichnet.

1. Preis: Ursula Wilms mit Nikolaus Koliusis und Heinz W. Hallmann
1. Preis: Ursula Wilms mit Nikolaus Koliusis und Heinz W. Hallmann
1. Preis: Ursula Wilms mit Nikolaus Koliusis und Heinz W. Hallmann
2. Preis: Dreier Frenzel Architektur + Kommunikation mit Susanne Muller und k1 Landschaftsarchitekten
2. Preis: Dreier Frenzel Architektur + Kommunikation mit Susanne Muller und k1 Landschaftsarchitekten
3. Preis: Dagmar von Wilcken mit Jens Henningsen Landschaftsarchitekten
3. Preis: Dagmar von Wilcken mit Jens Henningsen Landschaftsarchitekten

Die Arbeitsgemeinschaft der Berliner Architektin Ursula Wilms, dea Konzeptkünstlers Nikolaus Koliusis aus Stuttgart und des Landschaftsarchitekten Heinz W. Hallmann aus Aachen hat nach der Juryentscheidung vom 23. November mit ihrem Konzept den 1. Preis des Gestaltungswettbewerbs gewonnen.

Mit einer 31 Meter langen und 3,10 Meter hohen transparenten und hellblau eingefärbten Glaswand möchte die Arbeitsgemeinschaft auf einer schiefen Fläche aus anthrazitfarbenen Betonplatten an die Opfer der NS-Euthanasie erinnern. Eine 40 Meter lange Sitzbank verbindet die Tiergartenstraße mit dem Denkmal. Die nach Westen ausgerichtete, schräg gestellte Betonwand dient als Grundkonstruktion für ein durchlaufendes Informationspult in 13 Elementen. Dieses soll Opferbiographien beispielhaft präsentieren und 13 Medienstationen aufnehmen.

Das Preisgericht hob hervor, dass der Gedenk- und Informationsort sich  nicht aufdränge und doch, durch die lange hellblaue Wand, ein markantes Zeichen setze.
Den Wettbewerb „Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen ‘Euthanasie’-Morde am Ort der Planungszentrale, Tiergartenstraße 4 in Berlin“ hatten das Land Berlin und der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien ausgelobt. Die Realisierung und Fertigstellung ist für 2013 geplant, die Mittel in Höhe von bis zu 500.000 Euro stellt der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien zur Verfügung. Am 10. November 2011 hatte der Deutsche Bundestag beschlossen, auf dem historischen Areal der Berliner Tiergartenstraße 4, dem heutigen Vorplatz der Philharmonie, einen „Gedenkort für die Opfer der NS-Euthanasie-Morde” zu errichten.
Der zweite Preis ging an Yves Dreier von Dreier Frenzel Architektur + Kommunikation aus Lausanne, die Künstlerin Susanne Muller und k1 Landschaftsarchitekten, beide aus Berlin.

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