Der Duft von Grillabenden im Sommer, das Gefühl von Gras unter den nackten Füßen, das sanfte Rascheln der Blätter, ein Blick auf das Farbenmeer – ein Garten vereint Entspannung, Schönheit und Gemeinschaft. Um die herausragende Gestaltung solcher grünen Oasen zu würdigen, suchte der Callwey-Verlag im Rahmen des Wettbewerbs „Gärten des Jahres“ nun bereits zum zehnten Mal nach den schönsten Privatgärten.

Wettbewerb zwischen Natur und Mensch
Aus acht Gartenprofis von nah und fern bestehend, kürte die Jury 50 Gärten im deutschsprachigen Raum, die sich besonders in ihrer Umsetzung und Einzigartigkeit auszeichnen. „Jeder Garten erzählt eine eigene Geschichte – von der harmonischen Gestaltung der Pflanzenarrangements bis hin zu den durchdachten Elementen, die Natur und Mensch in Einklang bringen. […]“, so Toon Ebben, Geschäftsführer der Baumschule Ebben und Jury-Mitglied für den Wettbewerb. Zu den Einreichenden gehörten Landschaftsarchitekt*innen, Gartengestalter*innen sowie Garten- und Landschaftsbäuer*innen. Als besonderer Fokus bei der Bewertung galt das Konzept der Ganzheitlichkeit.
Gewinner mit Weite
Mit einer prägnanten Idee, die sich durch das Erweitern des Wohn- und Lebensraumes sowie die Auswahl der Pflanzen und Materialien zieht, konnte vor allem ein Projekt überzeugen: Der Garten „Was Weite bedeutet“ in Krefeld in Nordrhein-Westfalen wurde von der Jury mit dem ersten Platz prämiert. Während das Büro Burkhard Damm Landschaftsarchitektur den 2 500 Quadratmeter großen Hausgarten entwarf, erfolgte die Umsetzung von Zanders Garten- und Landschaftsbau.
Durch die natürliche Einbindung der niederrheinischen Landschaft mit der Ausrichtung des Hauses und einer ökologischen Bepflanzung schafft der Entwurf ein harmonisches Gesamtkonzept, das nicht nur mit seiner Raumaufteilung, sondern auch einer nachhaltigen Balance besticht. Neben trockenresistenten Gräsern und Stauden trägt ebenso die Versickerung von Regenwasser sowie die Verwendung von heimischen Materialien zur Nachhaltigkeit des Gartens bei. Außerdem wurden vorhandene Bäume durch besondere Gehölze und artenreiche Unterpflanzungen ergänzt, die sowohl einen Sichtschutz für Nutzer*innen als auch ein „Schaufenster“ für Vorbeiziehende bieten. Vom Esszimmer aus blicken Nutzer*innen auf eine fließende Landschaft, die sich zwischen einer, laut Damm, „floralen Einladung“ aus Stauden, Sträuchern und Hecken bewegt. „Ein belebender Kontrast zwischen Erschließung und Vegetation, Kopf und Herz.“, fasst der Planer Burkhard Damm seine strukturierte Umsetzung zusammen. Beim Entwurf treffen klare Linien auf lange Achsen, die sich von überbordenden Pflanzungen erweichen lassen. Zwischen Stauden- und Gräserachsen wechseln sich Wege und Rasenachsen ab, die sich mit zunehmender Tiefe in der Landschaft weich und fließend eingliedern.
Anerkennungen für einen nachhaltigen Rückzugsort
Neben dem ersten Platz erhielten vier weitere Privatgärten eine Anerkennung: „Der Garten der Geselligkeit“ von Christiane v. Burkersroda und CvB Gartendesign, „Bauernromantik trifft auf Moderne“ von Alexandra Lehne und Soulgarden GmbH, „Auszeit in der Großstadt“ von Peter Baumgarten und Begründer sowie „Pure Entspannung im Hausgarten“ von Cornelia König und Meißner Gartengestaltung GmbH. Während „Auszeit in der Großstadt“ auf kleinem Raum viele Funktionen unterbringt und durch Höhenunterschiede optisch vergrößert, verbindet „Bauernromantik trifft auf Moderne“ auf besondere Weise die rustikale Architektur eines alten Stadls mit einer modernen Gestaltung aus Beton, Stahl und natürlichen Materialien sowie einer üppigen Staudenbepflanzung. „Der Garten der Geselligkeit“ wiederum konzentriert sich auf eine lockere und einladende Atmosphäre mit zahlreichen Sitzplätzen, wohingegen „Pure Entspannung im Hausgarten“ als naturnaher Rückzugsort mit nachhaltigen Elementen und insektenfreundlicher Bepflanzung besticht. Ob auf kleinem Raum oder in weitläufiger Landschaft – jedes dieser Gartenprojekte zeigt, wie sich persönliche Wünsche und funktionale Ästhetik in einzigartigen Konzepten verwirklichen lassen.
Bauernromantik trifft auf Großstadt
„Auszeit in der Großstadt“ ist ein Paradebeispiel für smarte Flächennutzung. Trotz der begrenzten 75 Quadratmeter schafft das Konzept mit verschiedenen Ebenen, gezielter Bepflanzung und strukturierten Bereichen ein Gefühl von Weite. Die Kombination aus Pool, Gartenküche, Sichtschutz sowie exotischen Pflanzen verleiht dem urbanen Raum ein mediterran-dschungelartiges Flair. Auf der anderen Seite zeigt „Bauernromantik trifft auf Moderne“ fließende Übergänge zwischen Haus und Garten sowie den gekonnten Einsatz von Farbkontrasten, die für eine lebendige, sich ständig verändernde Landschaft sorgen. Besonders spannend ist der Mut zur Experimentierfreude mit außergewöhnlichen Pflanzen wie dem Meerkohl.
Zwischen Geselligkeit und Entspannung
Als Rückzugsort für Familie und Freund*innen gilt „Der Garten der Geselligkeit“, der durch seine harmonische Verzahnung von Architektur und Natur überzeugt. Durch die lange Natursteinmauer mit zahlreichen Sitzplätzen im Schutz von Bäumen entsteht eine ungezwungene Atmosphäre und eine bewusste Distanzierung der Terrassen von der Hausfassade. Neben einer lockeren Stauden- und Gräserbepflanzung sorgen Farbakzente für ein legeres Ambiente. „Pure Entspannung im Hausgarten“ ist ein wahres Naturparadies: Die Integration des Biotops, der Naturteich als zentrales Element und nachhaltige Details wie das Hühnergehege oder die Benjeshecke verleihen diesem Garten eine tiefe Verbundenheit mit der Umgebung. Auch historische Materialien und insektenfreundliche Pflanzen verstärken den naturnahen Charakter und machen diesen Garten zu einem perfekten Erholungsort.
Romantische Ästhetik
Nicht nur die Gärten selbst, sondern auch ihre Inszenierung wurde prämiert: Der Fotografiepreis ging an Ulrike Romeis für ihr Schaffen, das die Ästhetik und Romantik der Natur auf besondere Art und Weise widerspiegelt. Zum zehnjährigen Jubiläum gab es zum ersten Mal eine Würdigung in der Newcomer-Kategorie. Der Gewinner-Entwurf kam aus Zürich mit dem Projekt „Zeitloses Gartendesign für ein denkmalgeschütztes Bauernhaus“ von Daniel Berg GmbH in eigenständiger Ausführung. „Nach dem Brand im Jahre 1783 war dieses Bauernhaus eines der wenigen Gebäude im Dorf, das von den Flammen verschont geblieben war“, so Daniel Berg. Mit seiner Hilfe ließ sich die ursprüngliche Geschichte vom Bauernhaus und Garten mit einem einladenden Begegnungsort für das Dorf sowie einem ruhigen, privaten Rückzugsort verbinden.
Grüne Publikation
Passend zum Wettbewerb erscheint die begleitende Publikation „Gärten des Jahres 2025“. Auf 320 Seiten präsentiert das Buch die 50 ausgewählten Gärten, ergänzt durch über 400 Farbabbildungen und Gartenpläne. Das Autor*innen-Duo Konstanze Neubauer und Stephan Lenzen stellt die prämierten Projekte detailliert vor und gewährt Einblicke in die moderne Gartengestaltung. Ausführliche Infos zu den 50 schönsten Privatgärten des Jahres 2025 finden Sie hier in der begleitenden Publikation.