16.06.2025

Event

Gartenschauen 2025: Furth im Wald, Schärding und Tal X

2025 finden drei Gartenschauen in Deutschland und Österreich statt, darunter auch in Furth im Wald. Zentrales Element der bayerischen Landesgartenschau ist der Drachensteg mit leuchtend rotem Geländer. Foto: Heidi Wolf, Landesgartenschau Furth im Wald 2025
2025 finden drei Gartenschauen in Deutschland und Österreich statt, darunter auch in Furth im Wald. Zentrales Element der bayerischen Landesgartenschau ist der Drachensteg mit leuchtend rotem Geländer. Foto: Heidi Wolf, Landesgartenschau Furth im Wald 2025

Drei Mal Blüten, Events und Stadtentwicklung: 2025 laden die Städte Furth im Wald, Schärding sowie Baiersbronn und Freudenstadt gemeinsam zur jeweiligen Gartenschau ein. Wir stellen vor, was im Bayerischen Wald, in Oberösterreich und im Schwarzwald im Jahr 2025 geboten wird, was die jeweilige Gartenschau ausmacht und welche langfristigen Projekte im Zuge dieser umgesetzt wurden.


Gartenschau 2025 im Tal X mit dem Rad erkunden

Acht Kilometer Gartenschau – am Verlauf des Forbachs entlang schlängelt sich die baden-württembergische Gartenschau 2025 durch dessen Tal. Unter dem Motto „Vielfalt im Tal“ richten die zwei Schwarzwaldkommunen Freudenstadt und Baiersbronn die Schau gemeinsam aus. Die Städte bilden die jeweiligen Start- und Endpunkte des Gartenschaugeländes, je nachdem wo man den Besuch beginnt. Am 23. Mai 2025 eröffnet, bietet das Tal X den Besuchenden bis zum 12. Oktober 2025 über 1 000 Programmpunkte; mehr als 1 000 ehrenamtliche Helfer*innen tragen zur Gartenschau bei.

Bei der Anreise setzt die Gartenschau 2025 im Tal X auf den ÖPNV: Züge fahren die Bahnhöfe in beiden Städten im erhöhten Takt an und entlang des Geländes verkehren Busse. Das acht Kilometer lange Gelände ist auch darauf angelegt, mit dem Fahrrad erkundet zu werden; vor Ort können Räder gemietet werden. Während die Gartenschau im Herbst endet, bleiben viele der Maßnahmen den Bürger*innen vor Ort dauerhaft erhalten.

Für die baden-württembergische Gartenschau „Tal X“, in Freudenstadt und Baiersbronn sowie im zwischen den Städten liegenden Forbachtal, gestaltete das Büro Planstatt Senner unter anderem die Bereiche um die Michaelskirche in Friedrichstal neu. Foto: Ulrike Klumpp
Für die baden-württembergische Gartenschau „Tal X“, in Freudenstadt und Baiersbronn sowie im zwischen den Städten liegenden Forbachtal, gestaltete das Büro Planstatt Senner unter anderem die Bereiche um die Michaelskirche in Friedrichstal neu. Foto: Ulrike Klumpp
Die Gartenschau erstreckt sich über acht Kilometer von Freudenstadt durch das Tal des Forbachs bis nach Baiersbronn. Der Freudenstädter Marktplatz – übrigens der größte Marktplatz in Deutschland – ist der zentrale Eingang zur Gartenschau 2025. Foto: Ulrike Klumpp
Die Gartenschau erstreckt sich über acht Kilometer von Freudenstadt durch das Tal des Forbachs bis nach Baiersbronn. Der Freudenstädter Marktplatz – übrigens der größte Marktplatz in Deutschland – ist der zentrale Eingang zur Gartenschau 2025. Foto: Ulrike Klumpp

Röhrenrutschen, Sitzstufen und ein Grubenspielplatz

Für die Planung und Umsetzung der Daueranlagen zeichnet das Büro Planstatt Senner verantwortlich. Sie entwickelten zahlreiche Bereiche in den Städten und entlang des Tals. Die neu gestalteten Areale greifen Natur, Kultur und Geschichte der Region auf. So winden sich südlich von Freudenstadt, nahe dem Bärenschlössle, zwei Röhrenrutschen den steilen Hang hinunter. Statt wie früher an einer Schanze Ski gesprungen, wird hier nun durch zwei jeweils über 30 Meter lange Röhren gerutscht. Im Gehege daneben lässt sich Wild beobachten, am Waldtierlehrpfad neues lernen und auf dem Abenteuerspielplatz toben.

Auf halber Strecke zwischen Freudenstadt und Baiersbronn liegt am Lauf des Forbachs die Ortschaft Friedrichstal. Erhöht am Ortsrand steht das kleine, rote Gebäude der Michaelskirche. In dessen Umfeld wurden Sitzstufen und Podeste errichtet, Wege rund um Teiche angelegt, Sichtachsen geöffnet. Mit dem „Xentrum“ liegt in Friedrichstal das Zentrum der baden-württembergischen Gartenschau 2025. Den dortigen Grubenspielplatz lehnten die Planer*innen in seiner Gestaltung an die nicht weit entfernt gelegene, ehemalige Grube Sophia an: Ein Tor mit Rundbogen öffnet sich in die künstlich angelegte Spiel-Grube; darüber erhebt sich der bekletterbare Förderturm.

Das „Xentrum“, der zentrale Bereich der Gartenschau unter anderem mit großer Bühne, liegt in Friedrichstal und damit auch auf halber Strecke zwischen Freudenstadt und Baiersbronn, mitten im Tal X. Foto: Max Günter
Das „Xentrum“, der zentrale Bereich der Gartenschau unter anderem mit großer Bühne, liegt in Friedrichstal und damit auch auf halber Strecke zwischen Freudenstadt und Baiersbronn, mitten im Tal X. Foto: Max Günter
Die baden-württembergische Gartenschau knüpft eine Verbindung zwischen Freudenstadt und Baiersbronn, zwischen lokaler Geschichte und der Landschaft des Schwarzwalds. Foto: Ulrike Klumpp
Die baden-württembergische Gartenschau knüpft eine Verbindung zwischen Freudenstadt und Baiersbronn, zwischen lokaler Geschichte und der Landschaft des Schwarzwalds. Foto: Ulrike Klumpp

Geschichte und Landschaft im Forbachtal verknüpft

In Baiersbronn wurde der ehemalige Kurpark zum Märchenpark. Er übersetzt die Erzählung „Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff in die Parklandschaft. Mit der Freudenstädter Straße gestalteten die Planer*innen eine Bundesstraße zur Flaniermeile um. Diese ist nun mit verbreiterten Gehwegen, Aufenthaltsbereichen und begrüntem Mittelstreifen ausgestattet. Letzerer soll die Umgebung kühlen. Und auf der ebenfalls in Baiersbronn liegenden Schelklewiese wurde ein Weiher neu angelegt. Daran grenzt ein weiterer Spielbereich. Zahlreiche weitere Bereiche wurden neu- und umgestaltet. Entlang des Forbachs knüpfen sie eine Verbindung zwischen Freudenstadt und Baiersbronn, der lokalen Geschichte sowie der Landschaft des Schwarzwalds.

Für die bayerische Landesgartenschau 2025 in Furth im Wald wurde die Chamb-Aue mit neuem Wegenetz und zahlreichen Brücken zu einer durchgängigen Parkanlage gestaltet. Foto: Bayerische Landesgartenschau GmbH, Markus Schlaf
Für die bayerische Landesgartenschau 2025 in Furth im Wald wurde die Chamb-Aue mit neuem Wegenetz und zahlreichen Brücken zu einer durchgängigen Parkanlage gestaltet. Foto: Bayerische Landesgartenschau GmbH, Markus Schlaf

Blutrote Brücken für die Drachenstadt Furth im Wald

Bei der bayerischen Landesgartenschau 2025 in Furth im Wald darf einer nicht fehlen: der Drache. Seit fas 500 Jahren besteht in der Kleinstadt im Bayerischen Wald die Tradition des Further Drachenstichs. Die UNESCO führt das Volksschauspiel inzwischen auf ihrer Liste des immateriellen Kulturerbes. Jedes Jahr im August versetzt das Open-Air-Festspiel die Zuschauer*innen ins Mittelalter.

Mitten in der Stadt findet ein Schauspiel mit ritterlichen Kriegen, Liebesgeschichte und dem Kampf gegen den Drachen statt. Letzteren stellt der größte Schreitroboter der Welt dar. Dieses Jahr können die Zuschauer*innen des Drachenstichs ihren Besuch in Furth im Wald mit der Landesgartenschau verknüpfen. Sie öffnete ihre Tore am 22. Mai und läuft bis zum 5. Oktober. Das Motto lässt die Relevanz der Drachen-Tradition auch bei der Gartenschau erahnen: „Sagenhaft viel erleben“.

Sitzstufen am Chamb ermöglichen den Zugang zum Fluss. Der Drachensteg mit rötlichen Betonplatten und leuchtend rotem Geländer greift die lokale Tradition des Drachenstichs auf. Foto: Heidi Wolf, Landesgartenschau Furth im Wald 2025
Sitzstufen am Chamb ermöglichen den Zugang zum Fluss. Der Drachensteg mit rötlichen Betonplatten und leuchtend rotem Geländer greift die lokale Tradition des Drachenstichs auf. Foto: Heidi Wolf, Landesgartenschau Furth im Wald 2025

Treppenstufen ermöglichen Zugang zum Chamb

Im Rahmen der Landesgartenschau gestaltete das Berliner Büro Planorama zwei Areale in Furth im Wald um: zum einen nahe der Innenstadt, zum anderen die Chamb-Aue im Südosten der Stadt. Letztere bildet den eintrittspflichtigen Bereich der Landesgartenschau. Das langgestreckte Gelände der Chamb-Aue folgt dem Verlauf des Flusses. Hier verbanden und gestalteten die Planer*innen vorhandene Grünflächen zu einer durchgängigen Parkanlage mit neuem Wegenetz. Das zentrale Element ist der Drachensteg, der sich durch die ganze Parkanlage zieht. Dieser greift die lokale Tradition des Drachenstichs und dessen Legende des Drachens auf. So sind die Betonplatten sowie das Geländer des Stegs in Rottönen gehalten – in Anlehnung an das Blut des Drachens. Das geschwungene Geländer aus Stahllamellen variiert entlang des Stegs in seiner Höhe und bildet eine skulpturale Form aus.

Am Zusammenfluss von Kalter Pastritz und Chamb auf dem Gelände bildet der Drachensteg mit drei Brücken einen Loop aus. An mehreren Stellen in der Parklandschaft erlauben Treppenstufen den Besucher*innen den Zugang zum Fluss. Auf der Dracheninsel nahe dem Loop entstand am früheren Standort der alten Festhalle eine nun offen gestaltete Parkarena mit Kuppeldach in Holzbauweise. Unweit davon können Kinder auf dem Drachenspielplatz toben.

Auf der Dracheninsel reiht sich der neue Spielplatz mit großem Drachenei in das Thema der Gartenschau ein. Foto: Andreas Mühlbauer
Auf der Dracheninsel reiht sich der neue Spielplatz mit großem Drachenei in das Thema der Gartenschau ein. Foto: Andreas Mühlbauer
Anstelle der alten Festhalle lädt nun die neue Parkarena zu Veranstaltungen im Freien ein. Die hölzerne Kuppel mit PVC-Membran besteht aus 168 sechseckigen Modulen und kommt ohne zusätzliche Metallträger aus. Foto: Peter Hickl, PH2 Architektur + Stadtplanung
Anstelle der alten Festhalle lädt nun die neue Parkarena zu Veranstaltungen im Freien ein. Die hölzerne Kuppel mit PVC-Membran besteht aus 168 sechseckigen Modulen und kommt ohne zusätzliche Metallträger aus. Foto: Peter Hickl, PH2 Architektur + Stadtplanung

Lokale Tradition durchzieht Landesgartenschau 2025

Auf dem Weg von der Chamb-Aue in die Innenstadt kann der Weg über die Lorenz-Zierl-Straße eingeschlagen werden. Diese wurde im Rahmen der Landesgartenschau 2025 zur Einbahnstraße mit breiteren Fußwegen umgestaltet. Die Planer*innen von Planorama gestalteten das Bachbett sowie das Ufer der Kalten Pastritz entlang der Straße neu. An deren nördlichen Ende liegt die Hofer-Insel. Hier entstand auf einem ehemaligen Brauereigelände ein neuer Park mit inklusivem Spielplatz.

Zur Insel wurde das Areal erst durch die wieder freigelegten und im Verlauf neu gestalteten Bachläufe. Stadt und Wasser Rücken mit den für die Landesgartenschau in Furth im Wald umgesetzten Projekten wieder enger zusammen. Die lokale Tradition der Drachenstadt zieht sich dabei deutlich durch die Gestaltung.

Vier Geländebereiche bilden das Areal der oberösterreichischen Landesgartenschau in Schärding – darunter ist auch das Grüntal im Südwesten der Stadt. Das Berliner Büro ST raum a. plante die Weiterentwicklung und Gestaltung der Landesgartenschauareale. Foto: ST raum a.
Vier Geländebereiche bilden das Areal der oberösterreichischen Landesgartenschau in Schärding – darunter ist auch das Grüntal im Südwesten der Stadt. Das Berliner Büro ST raum a. plante die Weiterentwicklung und Gestaltung der Landesgartenschauareale. Foto: ST raum a.

Oberösterreichische Landesgartenschau 2025 in der Barockstadt am Inn

Der Blick schweift über den Inn, Wasser plätschert im Christophorusbrunnen. Die Blumenbeete stehen in voller Blüte, neue Wege ziehen sich durch die Themengärten. Der weitläufige Spielplatz ist leer, wartet auf Kinder, die die Klettergerüste erobern. In einem Video – unten zu sehen – gibt die oberösterreichische Landesgartenschau in Schärding 2025 erste Einblicke, was die Besucher*innen vor Ort erwartet. Schon am 25. April eröffnete die österreichische Grenzstadt am Inn ihre Landesgartenschau, die unter dem Motto „Inns Grün“ noch bis zum 5. Oktober läuft.

Die Barockstadt Schärding liegt weniger als 15 Kilometer Luftlinie südlich von Passau, am Ufer des Inn. Vier über die Stadt verteilte Geländebereiche bilden das Areal der Landesgartenschau: Schlosspark, Innlände, Orangeriepark und Grüntal. Die Planungen der insgesamt elf Hektar Fläche verantwortete das Berliner Büro ST raum a., die den Wettbewerb zur Landesgartenschau gewannen. Die Planer*innen entwickelten vor allem bestehende Grünflächen in Schärding weiter – das meiste soll über die Dauer der Landesgartenschau hinaus bestehen.

Im Schlosspark in Schärding ist mit dem bunten „Schlossturm“ aus Holz von Michael Lauss eines der Kunstobjekte der Gartenschau zu finden. Foto: ST raum a.
Im Schlosspark in Schärding ist mit dem bunten „Schlossturm“ aus Holz von Michael Lauss eines der Kunstobjekte der Gartenschau zu finden. Foto: ST raum a.
Der Schlosspark liegt unweit der Innenstadt von Schärding und eröffnet einen Ausblick über den Inn. Foto: ST raum a.
Der Schlosspark liegt unweit der Innenstadt von Schärding und eröffnet einen Ausblick über den Inn. Foto: ST raum a.

Floristik im Granitmuseum

Der Schlosspark, unweit der Innenstadt gelegen, zählt zum eintrittspflichtigen Bereich der Gartenschau. In dem Park mit Blick über den Inn wurde unter anderem das Wegenetz ergänzt. Mit dem bunten „Schlossturm“ aus Holz von Michael Lauss ist eines der Kunstobjekte der Gartenschau hier zu finden.

Nördlich des Schlossparks beherbergt das Granitmuseum die wechselnden Floristikausstellungen. Von beiden Orten aus können Besucher*innen auf dem bereits bestehenden Fußweg an der Innlände dem Verlauf des Flusses folgen. Der Weg verknüpft die Areale der Gartenschauen miteinander und ist mit Sitzmöglichkeiten, Spielgeräten und Wechselfloorbeeten ausgestattet.

Im Orangeriepark wurde ein neuer Brunnen aus Granit errichtet, ergänzt von abgerundeten Sitzbänken. Ornamentale Blumenbeete ergänzen das Gesamtbild des Parks. Foto: ST raum a.
Im Orangeriepark wurde ein neuer Brunnen aus Granit errichtet, ergänzt von abgerundeten Sitzbänken. Ornamentale Blumenbeete ergänzen das Gesamtbild des Parks. Foto: ST raum a.
Im Bereich des Grüntals entstanden zur Landesgartenschau verschiedene Themengärten. Foto: ST raum a.
Im Bereich des Grüntals entstanden zur Landesgartenschau verschiedene Themengärten. Foto: ST raum a.
Die zwei neuen Fitnessinseln werden auch über die Dauer der Gartenschau hinaus fortbestehen. Foto: ST raum a.
Die zwei neuen Fitnessinseln werden auch über die Dauer der Gartenschau hinaus fortbestehen. Foto: ST raum a.

Vieles soll über die Gartenschau 2025 hinaus bestehen

Im Südwesten Schärdings bilden Orangerie- und Kurpark sowie das Grüntal gemeinsam den zweiten, großen Bereich des Landesgartenschau aus. Im Orangeriepark wurde ein Brunnen aus Granit neu errichtet sowie die Streuobstwiese revitalisiert. Das Grüntal verfügt weiterhin über eine offene Wiesenlandschaft. Diese ergänzen ein neu gepflanztes Arboretum sowie eine Aussichtsplattform in den Naturraum des Inn-Altarms. Kinder dürften sich über den Wiesen- sowie den Wasserspielplatz freuen; diese sollen ebenso wie die zwei neuen Fitnessinseln über die Dauer der Gartenschau 2025 hinaus erhalten bleiben. Ebenfalls weiterwachsen wird die neu angelegte Tanzlinde ganz im Süden des Areals. Der Festplatz wird hingegen nach der Schau zum Parkplatz mit Baumbestand umgebaut werden. Bis es so weit ist, werden dort auf der Hauptbühne aber noch die zahlreichen Veranstaltungen der oberösterreichischen Landesgartenschau 2025 stattfinden.

Rückblick: Welche Gartenschauen 2024 stattfanden, können Sie hier noch einmal nachlesen.

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