07.07.2020

Redaktion

G+L 07/2020: kuratiert von Topotek 1 + Barbara Steiner


Topotek 1 und Barbara Steiner

Im Juli geben wir das redaktionelle Zepter an Topotek 1 ab. Kunst spielt in der Arbeit der Berliner Landschaftsarchitekten seit Beginn an eine bedeutende Rolle, sei es durch künstlerische Inspiration ihrer Projekte oder die regelmäßige Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern. So entstand auch die Idee, die Ausgabe gemeinsam mit der Direktorin des Kunsthaus Graz, Barbara Steiner, zu machen. Freuen Sie sich auf Gespräche, die sich um das Verhältnis zwischen Landschaftsarchitektur und Kunst und deren Einflüsse drehen. Wir veröffentlichen das Editorial von Redakteurin Tanja Gallenmüller zur gastkuratierten Ausgabe.

Monat für Monat, Jahr für Jahr machen wir uns in der Redaktion Gedanken, mit welchen Inhalten wir unsere Hefte füllen – darüber, was Sie, liebe Leserinnen und Leser, interessiert. Wir beobachten, wo neue Projekte entstehen; schauen, wer einen Wettbewerbsgewinn mit nach Hause trägt; sind da, wenn eine Gartenschau eröffnet, und unterhalten uns mit Ihnen über Dinge, die Sie im Planungsalltag bewegen. 

Doch warum den Spieß nicht einfach einmal umdrehen? Welches Heftthema würde ein Landschaftsarchitekturbüro wählen, und mit welchen Inhalten würde es die leeren Seiten einer Ausgabe der Garten + Landschaft füllen? Wie würde sich die Handschrift eines Büros im Layout wiederfinden? 

Spannende Fragen, denen wir mit dieser Ausgabe zum ersten Mal nachgegangen sind: Wir haben das redaktionelle Zepter an das international renommierte Berliner Landschaftsarchitekturbüro Topotek 1 übergeben, das sich sofort dafür begeisterte, diese Ausgabe zu kuratieren. Mit der Direktorin des Kunsthauses Graz, Barbara Steiner, holten sich die beiden Büropartner Martin Rein-Cano und Lorenz Dexler Unterstützung. Gemeinsam mit ihr entwickelten und schrieben sie unter anderem die Monografie „Creative Infidelities“ anlässlich des 20-jährigen Bürojubiläums 2016.

Ein Heft. Ein Gespräch.

Und so verwundert es nicht, dass für Topotek 1 und die Kunsthistorikerin Barbara Steiner als Heftthema nur eines infrage kam: die Kunst. Viele der Projekte von Topotek 1 sind von verschiedenen Kunstrichtungen inspiriert oder entstanden in Zusammen­arbeit mit Künstlerinnen und Künstlern wie Rosemarie Trockel, Jun Yang oder Oliver Klimpel. Auch Martin Rein-Cano studierte Kunst­geschichte, bevor er sich der Landschaftsarchitektur widmete; bei Lorenz Dexler spielte Kunst bereits in der Kindheit eine Rolle, sein Vater war Kunstpädagoge. 

Schon während unseres ersten gemeinsamen Redaktionstreffens in Graz Anfang des Jahres konnte ich miterleben, mit welcher Intensität Barbara Steiner und Martin Rein-Cano über das Verhältnis, die Gemeinsamkeiten, aber auch die Missverständnisse zwischen Landschaftsarchitektur und Kunst diskutierten. Die Idee lag da nahe, ein ganzes Heft mit einem Gespräch zwischen den beiden zu füllen: darüber, was Martin Rein-Cano stellvertretend für Topotek 1 an der Kunst fasziniert und in der Landschaftsarchitektur fehlt, was unsere Profession von der Kunst lernen kann und was ihn am Barock(garten) begeistert und am englischen Landschaftsgarten heute stört.

Das Ergebnis halten Sie in der Hand: ein Plädoyer für mehr Freiheit und weniger Utilitarismus in der Planung und für den Mut, Widersprüche zu erzeugen und auch einmal zu scheitern.

Topotek 1 liebt es, aufzufallen und Reaktionen zu provozieren. Genau das macht das Büro auch mit dieser Ausgabe der Garten + Landschaft. Nicht nur, weil das Cover, wie einige ihrer Projekte, pink ist.

Hier können Sie das Heft im Shop erwerben.

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