30.06.2020

Redaktion

Neue G+L-Serie zur IBA Basel 2020


IBA Basel-Serie: Wir stellen Ihnen zwölf ausgewählte IBA Projekte vor

Seit über zehn Jahren engagiert sich die IBA Basel 2020 erfolgreich für grenzüberschreitende Projekte im Dreiländereck. Dieses Jahr, 2020, sollte sie ihren phänomenalen Abschluss feiern. Dann aber kam Corona und die IBA Basel musste ihre Schlusspräsentation von Sommer 2020 auf Frühjahr 2021 verschieben. Die IBA EXPO findet deswegen vom 30.4. bis 06.06.2021 auf dem Vitra Campus in Weil am Rhein statt. Ein herber Schlag für die effektiv erste internationale IBA. Gleichzeitig machen die Folgen der Corona-Pandemie deutlich: Die Inhalte der IBA Basel sind heute aktueller denn je. Aus diesem Grund starten wir auf garten-landschaft.de eine IBA Basel-Serie.

 

„Zu lange Lieferketten, zu hoher Verbrauch, zu viel Marketing, zu wenig Substanz, zu geringe Fertigungstiefe, zu wenig Solidarität, zu wenig Europa, zu viel Populismus“ – laut Architekt Christoph Ingenhoven legt die Corona-Krise unsere Versäumnisse und Unzulänglichkeiten der letzten Jahre gnadenlos offen. Binnen weniger Tage stürzte die Pandemie Europa in die Krise und damit auch seine Beziehungen. COVID-19 machte erbarmungslos deutlich, dass bis heute unsere europäische „Gemeinschaft“ in Krisen auf Abschottung setzt. Binnen weniger Tage waren die Ländergrenzen dicht. Grenzen, von denen viele gedacht hätten, sie würden nie wieder schließen.

Die Region Basel traf die Corona-Pandemie besonders hart. Sie ist in den vergangenen zehn Jahren zu einem grenzüberschreitenden Metropolitanraum zusammengewachsen. Bis Mitte März 2020 überquerten hier rund 35 000 Grenzgängerinnen und Grenzgänger jeden Tag die Grenze nach Basel-Stadt. Doch dann, bis Mitte Juni, – also geschlagene drei Monate – gelangte man nur noch mit einem Passagierschein von einer Seite auf die andere. Ganze Familien wurden dadurch getrennt. Noch schnell Einkaufen in Weil am Rhein oder auf einen Wein ans Basler Rheinufer? – davon konnten die Bewohnerinnen und Bewohner der Region nur träumen.

Seit 15. Juni sind die Grenzen nun wieder offen. Die IBA Basel Expo, die Schlusspräsentation auf dem Vitra Campus in Weil am Rhein, konnte das IBA Team aber dennoch nicht wie vorgesehen am 27. Juni eröffnen. Sie wurde auf den kommenden Frühling vom 30. April bis zum 6. Juni 2021 verschoben. Der politische Lenkungsausschuss der IBA Basel folgte damit der Empfehlung aufgrund der aktuellen Entwicklungen um das Coronavirus und den damit verbundenen behördlichen Regelungen.

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Die Bedeutung der Themen der IBA Basel ist aber weiterhin ungebrochen. Mehr noch, sie haben sogar im Zuge der Corona-Pandemie an Wert gewonnen. COVID-19 lässt uns Dinge wertschätzen, über die wir in Jahren nie nachgedacht hätten: den Aufenthalt in öffentlichen Räumen, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, das Treffen von Freunden und Verwandten. Mit der IBA Basel 2020 ist die Region zusammengewachsen. Und dieses Engagement möchten wir, die G+L-Redaktion, Virus hin oder her, würdigen. Aus diesem Grund haben wir beschlossen Ihnen in den kommenden Wochen zwölf ausgewählte Projekte der IBA Basel 2020 hier vorzustellen.

Die IBA Basel als erste effektiv internationale IBA

Seit mehr als zehn Jahren engagiert sich die IBA Basel 2020 erfolgreich für grenzüberschreitenden Projekte im Dreiländereck Basel. Dort treffen drei Planungssysteme aufeinander, zwei Sprachen und 230 Gemeindegrenzen. Planungen über die Grenzen hinweg – ob administrativ oder baulich – waren lange Zeit kaum möglich. Dann kam die IBA und man erarbeitete sich in über einem Jahrzehnt neue Fähigkeiten des grenzüberschreitenden Projektmanagements, entwickelte grenzüberschreitende Landschaftsräume wie den 24stops-Weg zwischen dem Vitra Design Museum und der Fondation Beyeler oder verlängerte die Tramlinie 3 vom Kanton Basel-Stadt ins französische St. Louis.

Zusammen mit der IBA Basel stellten sich die Kommunen der Region aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz gemeinsam die Fragen, wie die öffentlichen Räume in der Region genutzt werden, welche Bedeutung die einzelnen Bahnhöfe und ihre Schienenverbindungen untereinander haben und wie man ein trinationales Hafenquartier bauen kann. Die Verwaltungen schauten nicht mehr nur auf ihre eignen Projekte, auf ihren Gemeindebereich, sondern begannen grenzüberschreitend zusammen Projekte zum Wohle aller zu entwickeln. Man wuchs zusammen, getreu dem Motto der IBA Basel „Gemeinsam über Grenzen wachsen“.

„Unser Herz schlägt trinational“ – Öffentlichkeitskampagne der IBA Basel

„Die Entwicklungen und Entscheidungen der vergangenen Wochen haben uns deutlich vor Augen geführt, was es bedeutet, bei der Raum- und Regionalplanung grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten und wie selbstverständlich in der Metropolitanregion Basel die offenen Grenzen gelebt werden“, erklärte auch der Basler Regierungsrat Hans-Peter Wessels in einer offiziellen Pressemitteilung. Nun sei es wichtig, die erarbeiteten Projekte und Resultate gemeinsam fortzuführen und Farbe zur Region und für eine Zukunft zu dritt zu bekennen. Gemeinsam mit den politischen Verantwortlichen sowie den IBA Projektträgern und der Öffentlichkeit möchte die IBA Basel ein Statement für das grenzüberschreitende Miteinander setzen. Im Zentrum der neuen Öffentlichkeitkampagne steht ein dreiteiliges Herz, welches die kommenden Wochen an verschiedenen IBA Projektorten in der Region aufgestellt und Mittelpunkt verschiedener Interventionen sein wird. „Gemeinsam über Grenzen planen, agieren und schließlich Projekte umsetzen ist keine Selbstverständlichkeit und auch kein Selbstläufer“, so die IBA Geschäftsführerin Monica Linder-Guarnaccia.

Alle Beiträge zur IBA Basel 2020 und die Artikel der IBA Basel-Serie finden Sie hier.

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