05.03.2021

Redaktion

Spielräume – die G+L im März 2021

Advertorial Artikel Parallax Article

Behindertengerecht, integriert oder barrierefrei: Auf dem Papier sind inklusive Spielplätze gut, in Realität aber schwer umzusetzen. Oder?­ Und: ­Müssen­ wirklich ­alle ­Kinderspielplätze ­maximal ­flexibel­ sein? Was bedeutet die Planung dieser Spielräume für Planer*innen, Hersteller*innen, Nutzer*innen – und für die Budgetierung? In der G+L 03/21 stellen wir uns diesen zum Teil harten Fragen, diskutieren Ansätze, Projekte und hinterfragen mit Expert*innen aus Planung und Spielgeräte-Branche die Bedeutung der Inklusionsmatrix. Chefredakteurin Theresa Ramisch stellt sich im Editorial der G+L 03/21 die Frage, wie Inklusion in Spielräumen aussehen kann.

Ein Beispiel für inklusive Spielräume: der whoop loop an der Primarschule am Münsterplatz, Basel (Skizze: KuKuk Freiflug GmbH)

Inklusion verstehen: möglich?

Im Februar beschloss das Bundeskabinett mit dem Teilhabestärkungsgesetz ein 82-seitiges Maßnahmenpaket, das die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen langfristig stärken soll. Die Maßnahmen sollen Menschen mit Einschränkungen den Alltag erleichtern, sie vor Gewalt schützen und neue berufliche Möglichkeiten schaffen. Eine inklusive Gesellschaft sei das Ziel und der Leitfaden für das Vorhaben die UN-Behindertenrechtskonvention von 2006, so Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) im offiziellen Statement.

„Eine inklusive Gesellschaft“ – das klingt nach einem ehrbaren Ziel. Aber wissen wir überhaupt, was das bedeutet? Nach unserer Arbeit an dem vorliegenden Heft fällt die Antwort leicht: Nein. Wir haben eine Idee davon, wie Inklusion und inklusive Spielräume aussehen können, aber vollumfänglich gefasst haben wir sie nicht.

Der Fokus dieser G+L liegt auf der Teilhabe beim Planen von Bewegungsräumen. Wir stellen zur Diskussion, wie wir Planer*innen Spiel- oder Sportflächen entwickeln können, um den unzähligen Nutzungsansprüchen gerecht zu werden – aber auch wo die Grenzen unseres Tuns liegen. Dabei konzentrieren wir uns inhaltlich auf Bewegungsräume für Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Einschränkungen und weiten die Perspektive zudem auf weitere Personengruppen wie geflüchtete aus.

Das Branchengespräch, das wir zum Titelthema führten, macht dabei deutlich: Uns fehlt bereits die konkrete Definition des Inklusionsbegriffes. Wenn es um die Gestaltung von inklusiven Spielräumen geht, dann versteht jede*r unter Inklusion etwas anderes. Wie soll uns dann klar sein, wie weit Inklusion greifen muss und wo Barrieren vertretbar sind? Uns mangelt es an nötigem Wissen, aber auch an Einblick. Als erwachsene Gestalter*innen, mehrheitlich ohne Einschränkungen und Fluchthintergrund, werden wir nie gesamthaft die Perspektive von Kindern, Jugendlichen, Menschen mit Einschränkungen oder Geflüchteten einnehmen können.

Mut zur Unwissenheit

Aber ist das schlimm? Nö. Ich halte es da voll und ganz mit Bernhard Hanel, Künstler und Mitbegründer der KuKuk Freiflug GmbH: Wir Planer*innen müssen es uns eingestehen können, wenn wir so gar keine Ahnung haben und den Dialog suchen, um unsere Wissenslücken zu schließen. Erst dann können Fantasien entstehen, die so noch nie gebaut wurden, so Hanel. Na, dann fragen wir halt nach. Sollten dabei Ideen und Fantasien zum Thema Inklusion und Spielräume in Ihnen schlummern, dann lassen Sie es uns wissen.

Die Fragen und Antworten finden Sie in der G+L 03/21.

Wir haben bereits im März 2020 ein Heft zu Spielräumen gemacht. Finden Sie sie hier im Shop.

Vorheriger Artikel

Nächster Artikel

das könnte Ihnen auch gefallen

Scroll to Top