27.06.2018

Gesellschaft

Inspiration High Line


27 Meinungen

Der Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und industrielle Landschaft hat eine Publikation zu dem High Line Park in New York veröffentlicht. Das berühmte Konversionsprojekt wurde von  James Corner „Field Operations“ in Zusammenarbeit mit Diller Scofidio + Renfro Architekten und dem niederländischen Gartenarchitekten Piet Oudolf geplant. Wir haben die Publikation für Sie gelesen und rezensiert.

Nicht mal zehn Jahre nach ihrer Eröffnung gehört die High Line längst zu einem Must have been von New York. Nicht nur für Fachleute: Kein Insider-Tipp-Blog ohne die High Line, kein Reiseführer ohne den Park auf der ehemaligen Güterbahn-Hochtrasse in Manhattan. Zeit also, für eine Würdigung. Der Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und industrielle Landschaft der Technischen Universität München nahm die Verleihung der Ehrendoktorwürde im Mai an James Corner, dem Landschaftsarchitekten des Hoch-Parks, zum Anlass, den Band „Inspiration High Line“ herauszubringen. 27 Persönlichkeiten der Landschaftsarchitektur schreiben dort über die Bedeutung des Parks, seine Faszination und auch seine Tücken. Sie versuchen ihn einzuordnen in die Reihe der Industriebrachen-Parks, in die er nicht so recht zu passen scheint, da Schotter, Schwellen und Schienen zunächst entfernt wurden. Um sie dann teilweise wieder in einen neuen, artifiziellen Rahmen einzubauen. Das unterscheidet die High Line von ihren Vätern wie dem Landschaftspark Duisburg Nord, in denen mit den Strukturen weitergearbeitet wurde.

Wolfram Höfer, Professor an der Universität Rutgers, konstatiert, dass die High Line über postindustrielle Landschaftsarchitektur hinausreiche. Er nennt es einen neo-postindustriellen Ansatz. Andere Autoren wie Peter Latz, Professor Emeritus der TU München, heben den Verdienst von James Corner hervor, vehement zu fordern, dass Landschaftsarchitektur Verantwortung in der Stadtplanung übernehmen müsse. Und er das mit der High Line getan hat, die enorme Strahlkraft auf die Umgebung hat. Vielleicht sogar zu starke? Lilli Lička, Professorin an der Wiener Universität für Bodenkultur, verweist auf die Gentrifizierung. Dies alles sind nur einige der Facetten, die angesprochen werden. Und so verweben sich die persönlich gehaltenen Texte zu einem umfassenden Gesamtbild der High Line.

Bibliografische Daten:

Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und industrielle Landschaft (Hrsg.): Inspiration High Line. Technische Universität München, 2018. ISBN 978-3-941370-89-0

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