02.04.2019

Projekt

Lokale Regenwasserbewirtschaftung „Kirkebjerg“

Foto: Gruppe F

In der circa 10 Hektar großen Wohnsiedlung „Kirkebjerg“ in Ballerup, Dänemark gab es in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit Überschwemmungen und feuchten Kellern. Gleichzeitig hatten die lokalen Entsorgungsbetriebe ein Interesse daran die örtliche Kanalisation zu entlasten, um Kanalüberläufe im weiteren Verlauf des Kanalnetzes zu reduzieren. So entstand ein Projekt zur lokalen Regenwasserbewirtschaftung und Starkregenvorsorge in den weitläufigen Rasenflächen der Wohnsiedlung.

Blick auf die neue Rasenlandschaft zwischen den Häusern der Wohnsiedlung, Foto: Gruppe F
Plan der Wohnsiedlung Kirkebjerg
Schnitt bei Sonne, gruppe F
Schnitt bei Regen, gruppe F
Versickerungsmulden mit Wasser gefüllt, Plan: gruppe F
Versickerungsmulden ohne Wasser, Plan: gruppe F

Kleine Pfützen für großen Regen

Wo es die lokalen Höhen- und Platzverhältnisse zuließen, wurden die Fallrohre von der Kanalisation entkoppelt und das Regenwasser zur Verdunstung und Versickerung in die Freiflächen geleitet. Über eine Regelung zur Rückzahlung der Anschlussgebühren wurde ein großer Teil des Projekts finanziert. Pro Quadratmeter versiegelter Fläche, die weniger in die Kanalisation einleitet, erhielt die Flächeneigentümerin die Wohnungsbaugenossenschaft „Brøndby Boligselskab” Zuwendung des Entsorgungsbetriebs „HOFOR“ und konnte so das Projekt realisieren.

Gemeinsam mit einem Anwohnerarbeitskreis hat gruppe F Landschaftsarchitekten aus Berlin über mehrere Workshops ein Gestaltungskonzept für die Flächen entwickelt. Inspiration dafür gab das Bild von Wassertropfen auf einer glatten Oberfläche. Die überschüssige Erde aus dem Aushub von Versickerungsmulden wurde zu kreisrunden Hügel verschiedener Größe modelliert. Auf diese Art und Weise musste keine Erde abgefahren werden und es entstand eine schlichte grüne Rasenlandschaft mit kleinen Becken und Hügeln, die je nach Wasserstand ihr Aussehen ändert. Kleine „Wasserpfützen“ in einer grünen Rasenlandschaft werden bei starken Regenereignissen zu großen blauen „Seen“ mit runden grünen Inseln.

In dieser Landschaft liegen verstreut kleine „Oasen“ für die Bewohner mit einfachen Spielelementen, Bepflanzungen und Aufenthaltsbereichen.

Das Projekt wurde von gruppe F Landschaftsarchitekten gemeinsam mit dem dänischen Büro Gaihede a/s bearbeitet und wird seit 2018 schrittweise durch das dänische Büro vor Ort realisiert.

Den Beitrag zum Kurt-Schumacher Quartier in Berlin finden Sie in der G+L 04/2019.

 

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