München wagt Ungewohntes. Auf einem ehemaligen Gewerbe- und Kasernenareal haben sich in den vergangenen Jahren Zwischennutzer aus der Kunst- und Kulturszene angesiedelt. Statt eines klassischen Investoren-Neubaugebiets soll dort mit einer prozessualen und auf den Ort abgestimmten Entwicklungsstrategie ein Stadtquartier entstehen, das die Nutzer wesentlich mitgestalten – das Kreativquartier.

Der Charakter Münchens ist eng verknüpft mit der Qualität seiner Freiräume. Ludwig- und Maximilianstraße, Viktualienmarkt, Marien- und Jakobsplatz und der Englische Garten prägen das Bild dieser Stadt. Neben den klassischen Orten tragen die Isarauen, das Olympiazentrum oder auch die Biergärten viel zu ihrer Identität bei. In puncto Lebensqualität liegt München daher in den Rankings stets vorn, mehr und mehr Menschen ziehen hierher.
Um die Nachfrage nach Wohnraum zu stillen, entstehen große Neubauareale, aber auch Bestandsareale und Brachflächen werden nachverdichtet. In diesem Prozess kommt den Freiräumen eine entscheidende Bedeutung zu. Die öffentlichen Areale bestimmen das Zusammenleben innerhalb eines Quartiers und seine Vernetzung mit der Stadt. Bei ihrer Gestaltung geht es nicht nur darum, Bewegungsräume, Grünflächen und Sitzgelegenheiten anzubieten, sondern unverwechselbare, charakterstarke Begegnungsorte zu schaffen. Eine wichtige Rolle kommt der Frage zu, wie die Stadt möglichst vielen Lebensmodellen und dem Wunsch nach Teilhabe gerecht werden kann.

Im Kontext der Stadt sind dementsprechend nicht nur „repräsentative“ Plätze von Bedeutung. Das Urbane lebt ebenso sehr von undefinierten Nischen und informellen Orten. Bleibt trotz des Entwicklungsdrucks noch Raum dafür? Ist man gewillt die gewohnten, sauber gefegten Wege zu verlassen, dann kann man durchaus ein anderes München entdecken. Einer dieser Orte ist das frühere Kasernengelände und ehemalige Gewerbeareal an der Dachauer Straße, zwischen Hauptbahnhof und Olympiapark.

Den vollständigen Artikel lesen Sie hier. Er ist in Ga+La 2/2016 erschienen.

In Ga+La 10/2019 werfen wir erneut einen Blick auf das Kreativquartier. Wie weit sind die Pläne inzwischen vorangeschritten?

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