06.03.2022

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München Olympiapark Jubiläum – 50 Jahre

München Olympiapark Jubiläum

München Olympiapark Jubiläum

Im August diesen Jahres feiert der Münchner Olympiapark sein 50-jähriges Jubiläum. Alles, was Sie zum Jubiläum des Olympiapark München wissen müssen, lesen Sie hier.

1972 entstand anlässlich der Olympischen Sommerspiele in München auf dem Oberwiesenfeld der Olympiapark. 2022 steht nun das 50-jährige Jubiläum an. Heute ist die Grünanlage mit ihrer charakteristischen Topographie, den Seen um den Nymphenburg-Biedersteiner-Kanal und der einzigartigen Architektur vom Architekturbüro Behnisch & Partner aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Der Park rangiert unter den oberen Plätzen der größten Grünanlagen Münchens und hat über die Stadtgrenzen hinaus ein überaus positives Rennomee. Generell gelten die Sommerspiele 1972 als wichtiger Impuls der gesamten Münchner Stadtentwicklung. Neben dem Olympiapark selbst wurden für die Olympiade neue Siedlungsschwerpunkte erschlossen, es entstanden ein ausgeprägtes S- und U-Bahnnetz und die Fußgängerzone erlebte eine Umgestaltung. Zum runden Geburtstag hat die Stadt München nun ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm auf die Beine gestellt. Um das Jubiläum des Olympiapark München zu feiern, aber auch um über die Rolle der Spiele in der Stadtgestaltung zu informieren.

München Olympiapark Jubiläum
(Foto: Olympiapark München)

Ausstellung zum Jubiläum des Olympiapark München

Bis zum 11. März läuft in der Rathausgalerie die Ausstellung „50 Jahre Olympiapark – Impulse für Münchens Zukunft“. Im Mittelpunkt stehen dabei der Olympiapark sowie seine architektonischen Wahrzeichen. Bis 1938 befand sich auf der Fläche des heutigen Parkensembles der Verkehrsflughafen München-Oberwiesenfeld. Nach dem Zweiten Weltkrieg lag die Fläche brach und diente nur mehr als Schutthalde für die Trümmer der Bombenschäden. 1966 wurden unter der Konzipierung der „Olympischen Spiele im Grünen“ schließlich die Sommerspiele nach München vergeben. Dazu wurden bereits ab 1968 Erdarbeiten ausgeführt.

Aus den Trümmerhaufen entstanden schließlich der Olympiaberg und die sanften Modellierungen im gesamten Parkgelände. Die Setzung der Gebäude ergab sich aus den Grünanlagen heraus. Verantwortlich für die Gestaltung der Freiflächen sind vor allem drei berühmte Namen aus der Landschaftsarchitektur. Günther Grzimek entwarf den Schuttberg, den Bereich um die Sportstädten sowie die Areale nördlich des Mittleren Ringes. Den Abschnitt zwischen Olympischem Dorf und Olympiapark gestalteten Wolfgang Miller und Hans Lutz.

Grzimeks Ideal vom demokratischen Grün

Vor allem Günter Grzimek markierte mit seiner Auffassung von Gestaltung einen Wendepunkt in der Münchner Gartenkunst. Die „Besitzergreifung des Rasens“ wurde zum geflügelten Motto, das noch heute oft als erste Assoziation der Freianlagen des Olympiaparks in den Sinn kommt. Grzimek sah den Park als Ausdruck des gesellschaftlichen Umbruchs der 1960er Jahre. Statt Freiraum nur wenigen Privilegierten zugänglich zu machen, deklarierte er ihn zum Gemeingut aller Bürger*innen. Der Olympiapark ist demzufolge viel mehr als eine einfache Grünfläche. Er ist ein Ort gesellschaftlicher Freiheit, orientiert am Ideal der Demokratie. Neben der politischen Dimension setzte Grzimek einen gleichwohl hohen Anspruch an das Ästhetische und die Ökologie. Der Olympiapark München, wie ihn Grzimek konzipierte, bietet somit der Umwelt und der Gesellschaft einen Mehrwert. Er ist mehr als ein abstraktes Konzept, sondern ein nutzbarer Ort für alle. Und er wirkt als wichtiger Baustein im städtischen Gefüge, indem er Stadt und Umland verwebt.

(Foto: Olympiapark München)

Die Olympiade 1972 und ihre Folgen

Grzimeks Raumkomposition steht exemplarisch für die gesamte Parkanlage. Es geht stets um das große Ganze. Diesen Gedanken versucht die Ausstellung in der Rathausgalerie zu vermitteln. Durch Fotografien und Erklärtafeln, sowie mithilfe von Modellen und Original-Exponaten erhalten die Besucher*innen einen Einblick in die außergewöhnliche Gestaltungs- und Bauleistung. Und erkennen darüber hinaus Zusammenhänge und Auswirkungen, die der Olympiapark von Baubeginn an für den städtischen Kontext bedeutete. Die Synergieeffekte der Spiele für die Entwicklung Münchens werden deutlich. Die Ausstellung fungiert als Programmpunkt in der städtischen Veranstaltungsreihe „Auf dem Weg in die Zukunft 1972-2022-2072“ des Kulturreferats der Landeshauptstadt. Der Titel macht deutlich, dass die Stadt ein Anliegen daran hat, durch das Jubiläum nicht nur feierlich in die Vergangenheit zu blicken. Sondern aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen. Um eine Debatte über die Herausforderungen der Stadt im Zeithorizont der nächsten 50 Jahre anzustoßen.

Diverse Formate zum Jubiläum des Olympiapark München

Die Ausstellung ist täglich von 13 Uhr bis 19 Uhr in der Rathausgalerie im Neuen Münchner Rathaus am Marienplatz zu besichtigen. Der Eintritt steht allen frei und ist ohne vorherige Reservierung möglich. Zu beachten sind die aktuellen Corona-Maßnahmen der Stadt. Neben der Ausstellung begleiten weitere Veranstaltungen das Jubiläumsjahr. In drei digitalen Abendveranstaltungen debattiert beispielsweise Stadtbaurätin Elisabeth Merk mit Gäst*innen über den Olympiapark als baukulturelles Meisterwerk und dessen Potentiale für die Zukunft der Stadt. Weiterhin werden Stadtspaziergänge sowohl in digitaler Form als auch in Präsenz vor Ort angeboten. In der Ausstellung selbst finden montags digitale und freitags analoge Führungen statt. Weiterhin ist im Olympiapark vom 1. Bis 9. Juli ein Festival des Spiels, des Sports und der Kunst geplant. Weitere Veranstaltungen in allen Stadtvierteln Münchens begleiten das Programm nebenher vor Ort. Das Jubiläum des Olympiapark München auf ganz diverse Arten Anlass geben, die Vergangenheit und Gegenwart zu verstehen und zu hinterfragen.

(Foto: Olympiapark München)

Reflektieren und Visionen entwickeln

Dabei wird auch kritischen Aspekten Platz eingeräumt. Das Attentat im Olympiadorf überschattete die Spiele. Im Programm zum München Olympiapark Jubiläum sind dementsprechend Gedenkveranstaltungen und Raum für Reflektion vorgesehen. Dieser Aspekt macht deutlich, wie divers die Herausforderungen sind, denen sich Stadt und Gesellschaft damals wie heute und in Zukunft gegenübersehen. Klimawandel, Verkehrswende, Wohnungsbau, Antisemitismus und Rassismus sind Themenkomplexe, die auch 50 Jahre nach den Spielen einer steten Auseinandersetzung und Lösung bedürfen. 1972 sah sich München einem großen Umbruch gegenüber. Die Spiele vermittelten nach dem Krieg ein modernes und demokratisches Bild von Deutschland. Auch in der Gegenwart sieht sich die Gesellschaft mit tiefgreifendem Wandel konfrontiert. Den Geist von damals will das Jubiläumsprogramm interpretieren und weitertragen. Und bestenfalls aus den Ereignissen der letzten 50 Jahre lernen und eine Vision für die Zukunft zu entwickeln.

Auch interessant: Lesen Sie hier alles zur Bewerbung des Münchner Olympiaparks zur Ernennung zum UNESCO-Weltkulturerbe!

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