25.07.2017

Porträt

Neues vom Viktoriakarree

Das Kingston University Town House.
New York (Bildmaterial: Julia Thielen)

Im Februar 2017 stellte die Garten + Landschaft die Bürgerwerkstatt vom Bonner Viktoriakarree vor. Das Partizipationsverfahren zeichnet sich durch eine gemeinsame Entwurfsphase mit Bürgern und mehreren Planungsbüros aus. Eine Empfehlungskommission bestimmt anschließend den Gewinnerentwurf. Das Partizipationsbüro Zebralog ist einer der Organisatoren der Bürgerwerkstatt. Inzwischen laufen die ersten Veranstaltungen – ein guter Anlass, uns von Dr. Oliver Märker, Geschäftsführer bei Zebralog, auf den neuesten Stand zu bringen.

Geführte Spaziergänge stellten das Viktoriakarree zur Auftaktveranstaltung vor (© zebralog)
Beim "Markt der Interessen" war ein breites Spektrum an Akteuren vertreten (© zebralog)
Die Teilnehmer diskutierten In "Themenkojen" verschiedenen Interessensgebiete (© zebralog)
Auf rund 60 Plakaten äußerten die Teilnehmer ihre Ideen zum Viktoriakarree (© zebralog)
Parallel fanden im Viktoria Atelier offene und themenbasierte Veranstaltungen statt (© zebralog)
Roadmap der Bürgerwerkstatt Viktoriakarree (© zebralog)

Herr Dr. Märker, Anfang Februar 2017 startete die Auftaktveranstaltung der Bürgerwerkstatt. Wie war die Resonanz?

Im Vergleich zur ernormen öffentlichen Resonanz im Vorfeld war die Partizipation trotz umfangreicher Öffentlichkeitsarbeit geringer als erwartet. Ein vorangegangenes Bürgerbegehren sammelte knapp 20 000 Unterschriften gegen einen Abriss. Zur Auftaktveranstaltung erschienen etwa 200 Personen. Erfreulich war jedoch das breite Spektrum unterschiedlicher Stakeholder.

 

Beim „Markt der Interessen“ wurden die verschiedenen Vorstellungen der Bürger gesammelt. Welche Wünsche waren ganz vorne mit dabei?

Die Vorstellungen erstreckten sich vom Wunsch nach mehr Einzelhandelsflächen, wie einer Markthalle bis hin zu kulturellen und kreativen Nutzungswünschen. Viele Ideen gab es für die Freifläche im Innenbereich des Karrees. Oft mit ganz konkreten Vorstellungen.

 

Wie gestalteten sich die darauffolgenden Veranstaltungen im ViktoriaAtelier im März und April?

Die Veranstaltungen waren nach Themenfeldern gegliedert. Dementsprechend trafen sich kleinere Gruppen von jeweils 5 bis 20 Personen. Das Veranstaltungsformat hatte große Vorteile: Die Gespräche fanden im kleineren und persönlicheren Rahmen statt und waren dadurch auch persönlicher und intensiver.

 

An welcher Stelle wird die Politik mit einbezogen?

Wichtigstes Instrument zur frühen Einbindung der Politik ist die Aufgabenbeschreibung, welche wir im Anschluss an den „Markt der Interessen“ gestellt haben. Diese ist auf Basis aller bisherigen Ergebnisse zusammengestellt. Die politischen Ausschüsse haben dadurch die Möglichkeit, die Aufgabenstellung durch eigene Fragen an die Planerteams zu erweitern.

 

Welche Ergebnisse ergab die nächste Beteiligungsphase, der „Markt der Ideen“?

Aufgrund der vielfältigen Einbringungen aus der ersten Planungsphase haben wir uns dazu entschieden, diese zu Thesen zu verdichten. Ende August 2017 sollen dann erste Nutzungskonzepte in Workshops erarbeitet werden. Dazu wird die Planerwerkstatt ausgeweitet, um mehr Berührungspunkte zwischen Bürgern und Planern zu bieten. Besonders die beiden Themen „Arbeiten und Gewerbe“ sowie „Kultur, Bildung, Geschichte und Freizeit“ benötigen eine weitere öffentliche Diskussion. Wir haben uns entschieden – im Sinne eines lernenden Verfahrens – diesen Themen gesonderten Raum zu geben.

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