04.05.2023

Gesellschaft

Parken in der Stadt – Die G+L im Mai 2023

Buchrezensionen
Coverfoto: James Brittain
Coverfoto: James Brittain

Im Januar 2023 gab es in Deutschland so viele zugelassene Pkws wie noch nie zuvor – 48,8 Millionen Fahrzeuge. Und die stehen immer. Alle. Irgendwo. Ob im Duplex, in Garagenhöfen, im Parkhaus oder auf der Straße. Tendenziell nehmen sie Platz weg. Platz, den sich die dichte Stadt nicht leisten kann. In der Maiausgabe der G+L suchen wir nach neuen Ideen fürs Parken und stellen Vorreiterprojekte sowie -systeme vor, die zeigen, wie Parkflächen heute eigentlich aussehen sollten.

Übrigens: Vielleicht haben Sie das kleine „Stadt-Spezial“-Logo auf dem Cover entdeckt? Diese G+L ist die zweite Ausgabe des diesjähri- gen Stadt-Spezials. Das machen wir inzwischen seit mehreren Jahren. In drei Ausgaben beschäftigen wir uns mit drei besonders akuten Themen, denen sich unsere Städte aktuell stellen müssen. Dieses Jahr im Fokus: Wohnen im April, Parken im Mai und Hitze im Juni. Viel Spaß dabei!

Die Serie finden Sie hier in unserem Shop

48,8 Millionen Fahrzeuge. Diese Zahl schockt mich immer noch. Nicht, weil sie so hoch ist, sondern vor allem, weil sie so hoch ist wie noch nie zuvor. Im Januar 2023 gab es in Deutschland so viele zugelassene Pkw wie noch nie zuvor – 48,8 Millionen Fahrzeuge. Nennen Sie mich naiv, aber irgendwann müsste man doch mal eine Veränderung in unserem Verhalten beobachten. Man müsste doch sehen, dass all die Nachhaltigkeits-Klima-Verkehrswende-Kampagnen, -Artikel, -Konferenzen, -Klimakleberproteste irgendwas bringen.


40 Stunden im Stau

Stattdessen: immer noch mehr Autos. Was spricht denn wirklich noch für das Automobil – insbesondere in der Stadt? Ob neu oder gebraucht, ob in Anschaffung oder Nutzung: Ein Pkw ist schweineteuer. Für Privatpersonen, wie für die Gemeinschaft. Man verliert Geld, man verliert aber auch Zeit. Sehr viel Zeit. Laut der Studie „Global Traffic Scorecard“ des Navigations-Anbieters Inrix standen deutsche Autofahrer*innen vergangenes Jahr im Durchschnitt 40 Stunden im Stau – die Münchner*innen sogar ganze 74 Stunden.

Da reingerechnet sind aber noch nicht all die Stunden, die man mit der täglichen Parkplatzsuche beschäftigt ist – oder die Nerven, die man dabei lässt. Denn natürlich stehen all diese Fahrzeuge auch immer irgendwo. Ob im Duplex, in Garagenhöfen, im Parkhaus oder auf der Straße. Sie nehmen Platz weg, den sich die dichte Stadt nicht leisten kann. Ein weiterer Punkt, der gegen den Pkw spricht.

Die Alternative ist kein Kompromiss. Um aktiv Parkplätze einzu- sparen, müssten Städter*innen komplett auf das eigene Fahrzeug verzichten – und bei Großeinkäufen und Reisen auf Mietfahrzeuge oder Carsharing-Dienste setzen. Abgesehen davon, dass das auch nicht unbedingt günstig ist, überwiegt aber bei vielen – trotz hohen Kosten – weiter ein entscheidender Vorteil des Pkw. Er ist in vielen Momenten des täglichen Lebens vor allem: total praktisch. Dafür muss man noch nicht mal ein großes Statusbewusstsein haben.


Zukunftsweisende Ideen und Projekte für's Parken

Die harte Realität ist also, und auch das bestätigen die 48,8 Millionen (jetzt kann auch ich die Zahl langsam nicht mehr hören): Unsere Städte können noch so viele harte Maßnahmen wie Dieselfahrverbote, höhere Parkkosten und und und durchsetzen wollen, für eine wirkliche Veränderung in puncto Pkw ist unsere Gesellschaft noch nicht bereit. Heißt: Man muss mit dem arbeiten, was man hat. Und wie das aussehen kann, und welche Ideen und Projekte dabei im Raum stehen, das untersuchen wir in dieser Maiausgabe.

Wir sprechen in dieser G+L über zukunftsweisende Ideen fürs Parken der Zukunft und packen diese Parkhaus- Betonwüste aufs Cover? Macht das Sinn? Definitiv. Was das Parkhaus in Calgary, Kanada, so besonders macht, lesen Sie auf Seite 28.

Das Heft gibt’s hier in unserem Shop.

Im April ist das erste Heft zu unserer „Stadt-Spezial“-Serie erschienen: Wohnen in der Stadt.

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