01.01.2022

Projekte

Aus Parkhaus wird Vorzeige-Wohnbau

Foto: © ELBE&FLUT / Thomas Hampel
Foto: © ELBE&FLUT / Thomas Hampel

Mitten in der Hamburger Altstadt soll ein städtisches Parkhaus in der Neuen Gröningerstraße zu einen Bauprojekt mit bezahlbarem Wohnen und Räumen für Kleingewerbe, Kultur und Soziales werden. Angestoßen hat das alles die Initiative „Altstadt für Alle!“. Wie realistisch die Umsetzung des Projektes ist, lesen Sie hier.

Die Genossenschaft Gröninger Hof im Juni 2021. Foto: © ELBE&FLUT / Thomas Hampel
Die Frontfassade des Parkhauses im Juni 2021. Foto: © ELBE&FLUT / Thomas Hampel
Foto: © ELBE&FLUT / Thomas Hampel
Der Plattenbau ist den frühen 1960ern entstanden. Foto: © ELBE&FLUT / Thomas Hampel

Parkhaus Gröningerstraße: Wohnfläche statt 650 Autos

Die Idee, Parkhäuser unter anderem in Wohnhäuser umzunutzen ist nicht neu. Vor dem Hintergrund von Wohnungsknappheit und einer notwendigen Mobilitätswende steht aber die Frage, was künftig mit den immer weniger ausgelasteten Parkhäusern in unseren Städten passieren soll, aktueller denn je. Das Projekt um das Parkhaus in der Neuen Gröningerstraße 12 in Hamburg zeigt dabei gewissermaßen einen Idealtypus innerstädtischer Konversion.

Das Parkhaus in der Neuen Gröningerstraße um das es geht, ist ein zweckmäßig gehaltener und mittlerweile etwas heruntergekommener Plattenbau aus den frühen 1960ern. Kein Schmuckstück also, ganz im Gegenteil, aber mit hervorragender Lage mitten in der Hamburger Altstadt. Seit seiner Sperrung Ende 2020 fährt hier ohnehin kein Auto mehr ein oder aus. Federführend bei der jetzigen Weiterentwicklung des Parkhauses ist die Genossenschaft Gröniger Hof, die sich 2018 aus der Initiative „Altstadt für Alle“ bildete.

Die Visualisierung zeigt einen Blick in den zukünftigen Innenhof nach der Neugestaltung. Grafik: © Duplex Architekten

„Was man fürs Wohnen braucht, haben wir hier nicht“

Die Stadt Hamburg hat der Genossenschaft Grundstück und Parkhaus im Erbbaurecht überlassen. Statt es abzureißen und einen Neubau hochzuziehen, will man so viel der vorhandenen Bausubstanz des Parkhauses weiter nutzen. Das spart nicht nur Bauzeit und -kosten. Das schont auch die CO2-Bilanz, weil es den Verbrauch von klimaintensivem Beton minimiert – ein rasant wichtiger werdendes Thema. Vor kurzem wurden nun die Pläne bekannt, nach denen das ehemalige Parkhaus in der Gröningerstraße umgestaltet werden soll. Sie gewannen den für das Vorhaben ausgelobten Architekturwettbewerb und stammen aus der Feder des unter anderem in Hamburg ansässigen Büros Duplex Architekten.

Ihr Entwurf sieht einen großzügigen Innenhof vor, der die ansonsten recht abgeschottete Gebäudestruktur öffnet überhaupt erst bewohnbar macht. Für den verantwortlichen Architekten Christof Weber eine der schwierigsten Herausforderungen beim Parkhaus in der Gröningerstraße, denn wie er gegenüber dem NDR verdeutlichte: „Alles was man fürs Wohnen braucht, haben wir hier nicht. Wir müssen Licht reinbringen und brauchen Luft.“

Eine atmosphärische Ansicht auf die Frontfassade des umgebauten Parkhauses. Grafik: © Duplex Architekten

Holzbauelemente werden den Sockel und die übrigen Geschossaufbauten ergänzen, so dass im Parkhaus Gröningerstraße je nach Detailplanung zwischen 70 und 84 Wohneinheiten entstehen. Das Erdgeschoss steht dabei der Öffentlichkeit frei und wird kleinteilige Gewerbeflächen bieten. Auf dem Dach des Gebäudes ist ein Grünbereich mit Beeten und gemeinschaftlichen Nutzungsflächen vorgesehen. Bis 2025 soll das Parkhaus in der Gröningerstraße bezugsfertig sein. Die Kosten für die Konversion werden circa 28 Millionen Euro betragen.

Mehr zur Umnutzung des Parkhauses Gröningerstraße erfahren Sie auf der Webseite der Genossenschaft Gröninger Hof.

Eine weitere Parkfläche die vor einer Veränderung steht: Der Schillerplatz Ludwigsburg. Der Platz soll zum grünen Salon werden. 

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