Für die verbleibenden Flächen der Reese-Kaserne lobte die Stadt Augsburg einen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb aus. Nun steht der Wettbewerbsgewinner fest. Anerkennungen erhielten unter anderem Treibhaus, bauchplan ).( und Lohrer Hochrhein Landschaftsarchitekten. Wer den ersten Preis machte, lesen Sie hier.
Neue Wohnungen auf dem Areal der Reese-Kaserne
Die Reese-Kaserne im Augsburger Stadtteil Kriegshaber ist eine ehemalige Militärunterkunft der Wehrmacht. Sie wurde nach einer Zwischennutzung durch die US-amerikanischen Streitkräfte in der Zeit zwischen 1995 und 1998 an die heutige Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zurückgegeben. 42 Hektar ist das Gelände groß, auf dem sich mit den Jahren neben Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben ansiedelte. Ebenso fand hier eine breite Künstler*innen- und Musiker*innen-Szene mit dem Namen „Kulturpark West“ ihr zuhause.
Der Kulturpark West ist schließlich mittlerweile fast vollständig auf das Areal des Augsburger Gaswerks umgezogen. Auf dem Gelände der ehemaligen Reese-Kaserne entstand ebenfalls zeitgleich der rund 16 Hektar große Reesepark, der mittlerweile ein beliebtes Naherholungsziel ist. Doch auch neue Wohnflächen sollen künftig auf dem Gebiet entstehen. Um neun Hektar im Osten des Kasernenareals geht es aktuell. Hier möchte die Stadt ein neues Quartier schaffen, zukunftsfähig und in der Lage kurzfristigem Wohnungsmangel abhelfen.
Jury angetan von der Körnung der Baustrukturen
Den ersten Preis des städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerbs der Stadt Augsburg zur betreffenden Fläche verlieh das Preisgericht im Oktober diesen Jahres an den Entwurf des Tübinger Büros Hähnig + Gemmeke Architekten. Der Entwurf sieht als Kernensemble vier Wohnblöcke vor, die jeweils über einen Innenhof verfügen. Die Wohnblöcke gruppieren sich dabei um einen zentralen, „grünes Herz“ genannten Mobilitätshub mit gemeinschaftlicher Grünfläche, Marktpavillon, Fahrradstation und Quartiersgarage.
Entlang der Nord-Süd-Achse des Areals der ehemaligen Reese-Kaserne wird sich laut den nun veröffentlichten Plänen eine Verbindungsachse durch einen weitläufigen Park ziehen. Besonders angetan zeigte sich die Jury in ihrer Begründung von der Körnung der Baustrukturen der geplanten Wohnblöcke. Ihre Vielzahl an einerseits Typologien und andererseits Gebäudetiefen ermögliche ein differenziertes Wohnangebot und darüber hinaus eine klare Adressbildung. Ein weiteres Highlight der Jury war zudem der Marktpavillon, der als grüne, geschützte Freifläche ganzjährig nutzbar sein wird.
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