30.11.2019

Projekt

Wurzelbank im Hangang Art Park

Der Nutzungsmöglichkeit dieser Parkbank-Anlage im Hangang Art Park in Seoul, Südkorea, sind keinerlei Grenzen gesetzt. 

Wie ein Mandala sieht die "Root Bench" aus der Luft aus. (Foto: Yong Ju Lee)
Im Hintergrund ragen Hochhäuser von Seoul auf. (Foto: Yong Ju Lee)
Wie kleine Wellen aus Holz entfächern sich die Sitzmöglichkeiten vom Zentrum aus. (Foto: Yong Ju Lee)
Erhellend: Unter den Erhebungen sind Leuchten angebracht. (Foto: Yong Ju Lee)
Durch die unterschiedlichen Höhen wird die Parkbank zum Picknick-Tisch. (Foto: Yong Ju Lee)
Ein Teil der Illustration des Projekts. (Yong Ju Lee)

Der Architekt Yong Ju Lee hat 2018 mit seinem Projekt „Root Bench“ die wohlbekannte Parkbank auf eine neue Ebene gebracht. Besser gesagt auf vier Ebenen: Die Sitzbank im Hangang Art Park in Seoul strömt wurzelartig aus dem Zentrum eines Kreises, wobei die einzelnen Stege rhythmisch von ebenerdig zu einer Höhe von fast einem Meter wechseln. Die Absicht dahinter: Sitze und Tische für Erwachsene und Kinder gleichermaßen zu schaffen. Damit verbunden sind der Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten der Bank mit ihren 30 Metern Durchmesser keine Grenzen gesetzt – schlafen, lesen, picknicken, lernen, klettern und vieles mehr. Der Park, der die südkoreanische Hauptstadt einerseits vom Fluss Hangang trennt, verbindet zugleich Stadt und Natur. Eine solche Synthese wird auch innerhalb des Kreises erfahrbar, wo konstruierte Kunst und natürliche Umgebung verschmelzen. Interessant ist, dass diese Wahrnehmung und Sogkraft mathematisch herleitbar ist. Der Architekt hat eine Reaktionsdiffusionsgleichung in den Entwurfsprozess einfließen lassen, um den eigentümlichen Wuchs von Wurzeln nachzuahmen. Die Wechselwirkung und Ausbreitung dieser chemischen Reaktion wird folglich in der Dynamik der „Root Bench“ metaphorisch.

Dieser Text ist in der Ga+La 12/2019 erschienen.

Vorheriger Artikel

Nächster Artikel

das könnte Ihnen auch gefallen

Scroll to Top