14.12.2021

Aktuelles

Schwammstadt: Die G+L im Dezember 2021

Grün-blaue Visionen für einen Straßenraum in Hamburg-Altona

Grün-blaue Visionen für einen Straßenraum in Hamburg-Altona


Offenporige Oberflächenstrukturen statt Kanalisation

Im Zuge des Hochwassers 2021 wird die Debatte um die Vorteile der Schwammstadt laut und damit um ein Stadtplanungssystem, das Wasser speichert, anstatt es abzuleiten, und somit Starkregenereignissen vorbeugt. Berlin, Hamburg, Bamberg, Menden, Wuppertal – sie alle (und noch viele mehr) diskutieren die Schwammstadt. In der Dezemberausgabe 2021 bespricht die G+L, wie eine Kommune eine Schwammstadt wird, wo deren Grenzen liegen, und diskutiert zudem neuste Hoch­wasserschutz-Produktinnovationen.

Die Schwammstadt – das neue Buzzword der deutschen Lokal­politik? Seit der Hochwasserkatastrophe diesen Juli scheint jede zweite deutsche Stadt eine „Sponge City“ werden zu wollen. Sie wird vielerorts als die Klimarevolution schlechthin gefeiert – was irgendwie schön ist und zeigt, dass die Themen Klimaanpassung und Klimaschutz in unserer Gesellschaft nun tatsächlich mehr Beachtung finden. Gleichzeitig wäre es ziemlich naiv zu glauben, die Schwammstadt alleine könne den Klimawandel und dessen Folgen aufhalten.

Die Planung setzt das Konzept der Schwammstadt seit mehreren Jahren allen voran im Neubau in Form unterschiedlicher Maß­nahmen ein. Diese umfassen zum Beispiel Baumrigolen, unter­irdische Speicher- und Versickerungselemente oder auch begrünte Fassaden und Dächer. Das Ziel: Durch eine offenporige Ober­flächenstruktur in der Stadt soll Regenwasser aufgenommen, gespeichert und dann auch wieder abgegeben werden (Stichwort Überhitzung), anstatt es einfach „nur“ zu kanalisieren.

Grün-blaue Visionen für einen Straßenraum in Hamburg-Altona, Visualisierung: TH Treibhaus

Hier ist Guidance nötig

Die Schwammstadt ist für uns Planer*innen eine große Chance. Der Begriff ist nicht nur in der Öffentlichkeit angekommen, sondern sensibilisiert gleichzeitig auch für die dringend not­wendigen klimabedingten baulichen Veränderungen in unseren Städten. Gleichzeitig zeigt der inflationäre Einsatz des Konzeptes und die stetig wachsenden technischen Anforderungen, dass hier Guidance nötig ist. Politik, Verwaltung, private Akteur*innen, aber auch die planenden Disziplinen selber brauchen Orientierungshilfe, wenn es um intelligente Klimaanpassungs- und Klimaschutz­maßnahmen geht.

„Machen ist wie wollen, nur krasser“

Aus diesem Grund analysieren wir im vorliegenden Heft den Status quo der Schwammstadt, untersuchen Best Practices und dis­kutieren ihre Grenzen und Schwachstellen. Was wir dabei gelernt haben: Wir müssen die Schwammstadt-Trendwelle jetzt nutzen, um alle weiteren Wasser-, Hitze- oder Trockenwellen besser abfangen zu können. Hierfür ist jede*r Einzelne von uns gefragt, aber ins­besondere wir Planer*innen müssen mutig mit gutem Beispiel vorangehen. Ganz im Sinne von Capatti Staubach: „Machen ist wie wollen, nur krasser.“

Sie finden die G+L 12/21 zum Thema Schwammstadt bei uns im Shop.

In der Dezemberausgabe sprach Chefredakteurin Theresa Ramisch mit Prof. Dr. Ferdinand Ludwig. Sein Lehrstuhl ist an dem Projekt INTERESS-I mit Pilotprojekten aus Stuttgart und Frankfurt am Main. Mehr zum Projekt finden Sie hier.

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