10.03.2016

Projekt

Geschichte(n) auf der Baumscheibe

Hermine Dasovsky-Platz und Susanne Schmida-Gasse in der Seestadt Aspern, Wien

Mit der Seestadt Aspern hat Wien eines der derzeit größten Stadtentwicklungsgebiete Europas in Angriff genommen. Stück für Stück soll der neue Stadtteil bis 2028 entstehen. Der Freiraum spielt dabei eine wesentliche Rolle. Auf Parks, Plätzen, aber auch auf den Straßen im Stadtteil liegt besonderer Augenmerk. Im vergangenen Jahr wurden einige Straßen und ein Quartiersplatz fertiggstellt, entworfen von DnD Landschaftsplanung aus Wien.

Auf den Baumscheiben finden sich Motive, die Geschichten über die Namensgeber der Straßen und Plätze erzählen.
Sie schaffen Identität und Anknüpfungspunkte in der neuen Siedlung.

Eine besondere Herausforderung für die Landschaftsarchitekten: Die halbprivaten Flächen der umliegenden Baufelder mit den Spielstraßen und dem Platz zu verbinden. Als Antwort formulierten die Landschaftsarchitektinnen Anna Detzlhofer und Sabine Dessovic einen starken Rahmen für den Platz. Jeweils am Beginn der Spielstraßen gestalteten sie mit Hilfe des Oberflächenbelags und von Bäumen Platz-zugänge. Fahrbahnasphalt, Kleinsteinpflaster und Confalt-Oberflächen ziehen sich in verschieden breiten Bändern über den Platz und machen verschiedene Nutzungen möglich.

Besonderer Blickfang jedoch sind die sogenannten Baumscheiben und Baumschutzgitter. Sie werden künftig das Corporate Design  für den Stadtteil prägen und durch individuelle, auf die Baum-scheiben gestanzte Motive einen Bezug zur Umgebung herstellen. Die 26 Baumscheiben sind im Durchmesser rund dreieinhalb Meter groß und aus Cortenstahl gefertigt. Die neuen Bewohner des Quartiers finden dort Anknüpfungspunkte zu der Geschichte des Ortes und der Region sowie zu den Persönlichkeiten, die den Straßen und Plätzen ihren Namen geben. Dabei sind die Motive nicht immer auf den ersten Blick verständlich und wecken das Bedürfnis, sich näher mit dem Ort auseinanderzusetzen.

Auf den Baumscheiben finden sich Motive, die Geschichten über die Namensgeber der Straßen und Plätze erzählen.
Sie schaffen Identität und Anknüpfungspunkte in der neuen Siedlung.

Die Seestadt Aspern liegt im Osten von Wien und wird der 22. Stadtteil. Rund 20.000 Menschen sollen dort ein neues Zuhause finden, die ersten sind bereits eingezogen. Der Stadtteil nutzt viele Mittel um die „Bewohner von Morgen“ anzulocken, auf einem Online-Blog können sich die Nachbarn bereits jetzt organisieren. Einmal im Monat finden kostenlose Führungen durch die Baustellen und fertigen Gebiete statt. Besonderheit des Konzepts ist, dass fast die Hälfte der 2,4 Millionen Quadratmeter für Park- und Grünflächen sowie Wege und Plätze reserviert sind.

Hermine Dasovsky-Platz und Susanne Schmida-Gasse, Seestadt Aspern, Wien
Landschaftsarchitekten: DnD Landschaftsplanung ZT KG, Wien
Fertigstellung: 2015
Fläche: 8.000 Quadratmeter

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