16.12.2016

Projekt

Tierische Landschaftspflege

Bisher bringt man Schafe vor allem mit Weiden und Deichen in Verbindung. Bald könnten sie aber auch im städtischen Raum zum gewohnten Anblick werden, denn im Vergleich mit der maschinellen Landschaftspflege schneiden die Wollknäuel ziemlich gut ab.

Schafe sorgen für eine ökologisch Wertvolle und zudem kostengünstige Landschaftspflege
Durch Lärm lassen sich die robusten Tiere kaum stören und eignen sich daher auch zum Einsatz im städtischen Umfeld (Fotos: Pixabay.com)

Nachhaltige Landschaftspflege in städtischer Umgebung

Die Stadt Köln stellt bereits seit 2004 das ungewöhnliche Pflegepersonal für einige ihrer Grünflächen ein. Bis zu 545 Schafe kommen am weitläufigen Rheinufer zum Einsatz. Sie sorgen für eine nachhaltige Mahd. Besonders der schonende Umgang mit den Gräsern stellt einen großen Vorteil gegenüber der maschinellen Pflege dar. Schafe fördern die Biodiversität, da sie nicht alles abmähen und einen großen Teil der entzogenen Nährstoffe wieder auf die Flächen ausscheiden. Auch können sich kleinere Lebewesen, welche sonst in den Mähmaschinen verschwinden, noch in Sicherheit bringen. Schäden an der Grasnarbe, die vor allem bei der maschinellen Mahd an steilen Böschungen auftreten, werden vermieden. Die Schafe sind bei ihrer Arbeit richtige Spezialisten: Sie konzentrieren sich auf Gräser, Sträucher und Bäume nehmen keinen Schaden. Da ihr Verdauungssystem anders als bei Kühen funktioniert, fällt ein trockener und körniger Kot an, welcher wenig störend wirkt. Und auch der großstädtische Lärm kann den robusten Tieren nichts anhaben. Sie lernen schnell die lauten Geräusche auszublenden.

Kostengünstige Alternative

Für Kommunen besonders interessant: der Kostenvorteil der tierischen Landschaftspflege. In Köln fallen rund 216 Euro pro Hektar bei einer Beweidung durch Schafe an, während ein herkömmlicher Landschaftsgärtner etwa 400 Euro für dieselbe Fläche verlangt. Auch die Menge des zu entsorgenden Schnittguts bleibt geringer und wird dadurch günstiger. Lediglich bei längeren Anfahrtswegen der Herden oder bei ungünstig gelegenen, kleinteiligen Grünflächen können Mehrkosten durch den höheren Transportaufwand entstehen. Bei so vielen Vorteilen stellt sich die Frage, ob wir bald mit einer Schaftinvasion im städtischen Freiraum zu rechnen haben. Denn: Die Wollknäuel können auch gemietet werden. Auch von Privatpersonen.

Mehr zum Mieten von Schafen finden Sie hier!

 

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