23.03.2021

Wettbewerb

Weitere Wettbewerbsergebnisse im März 2021

Interessiert an aktuellen Wettbewerbsergebnissen der Landschaftsarchitektur, aber kaum Zeit sich diese richtig anzuschauen? In der Wettbewerbsübersicht der G+L informiert Heike Vossen regelmässig über die spannendsten Wettbewerbe. Hier sind weitere Wettbewerbsergebnisse im März 2021.

Im freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb Zukunftsgarten „Landschaft in Bewegung“ konkurrierten zehn Entwürfe um den Sieg, den die Kölner Landschaftsarchitekten Greenbox davontrugen.
Mit „Talwunder und Bergwelten“ formuliert der Siegerentwurf ein prägnantes Leitkonzept und eine gestalterische Klammer für die beiden räumlich getrennten Flächen – hier der Haldenbereich von Bergkamen.
Bereich „Talwunder“ in Lünen mit ruhigen Aktionsräumen.
Piktogramme räumlicher Charakter und Erlebbarkeit: Entspannen im Talwunder Lünen, aktiv sein in den Bergwelten von Bergkamen.
Aktivräume im ehemaligen Haldenareal von Bergkamen.
Ruhige Aktionsräume wie Wandern und Waldbaden im Talwunder Lünenvon Bergkamen.

IGA Metropole Ruhr 2027 Zukunftsgarten Bergkamen/Lünen; 1. Preis Greenbox Landschaftsarchitekten, Köln

 

Alle Bilder: Greenbox

2027 wird die Metropole Ruhr eine Internationale Gartenschau (IGA) ausrichten. Einer von fünf Standorten werden die beiden Kernflächen in Bergkamen und Lünen sein, die einen gemeinsamen Zukunftsgarten unter dem Motto „Landschaft in Bewegung“ als Ziel haben. Der Siegerentwurf stärkt die räumlich unterschiedlichen Charaktere der beiden sieben Kilometer voneinander entfernten Landschaftsräume und formuliert daraus das gestaltprägende Leitkonzept als gemeinsame Klammer „Talwunder und Bergwelten“.

Basis dazu bilden die offene und an den Rändern bewaldete Talebene von Lünen und die bergige Haldenlandschaft Bergkamens. Die Talwunder in Lünen umfassen ruhige Aktionsräume wie Wandern, Waldbaden und Entspannen. Räumlich zeichnet sich der Bereich durch offene Bereiche, Waldrundwege und Experimentierfelder für den temporären IGA-Bereich aus. Highlight wird der kreisrunde Panoramasteg „Talrund“ mit mittig gesetztem Gastronomie- und Wellnessangebot. Analog dazu bieten die Bergwelten auf der Halde Bergkamen den Aussichtspunkt „Bergrund“. Eine ebenfalls kreisrunde, mit Netzen und Stegen versehene Landmarke. Die Bergwelten bieten vielfältige Aktionsbereiche wie Bikepark und Schluchten und Hänge für den Klettersport.

Weitere Wettbewerbsergebnisse von März 2021 finden Sie hier.

 

Am offenen Wettbewerb zur Platzneugestaltung in Innsbruck nahmen 52 Planungsbüros teil, die Wiener Landschaftsarchitekt*innen von EGKK erhielten den 1. Rang.
Ein Baum-Karree prägt die neue Mitte des Bozner Platzes, die als konsumfreie Verweilzone vorgesehen ist.
Piktogramme zu den drei Platzqualitäten.
Gestaltungsdetail – Fahrbahn als Begegnungszone

Neugestaltung Bozner Platz in Innsbruck, AT; 1. Preis EGKK Landschaftsarchitektur, Wien

 

Alle Bilder: EGKK Landschaftsarchitektur

Aus dem von Fahrverkehr geprägten Bozner Platz in Innsbruck soll ein Freiraum entstehen, der das Miteinander sämtlicher Nutzergruppen ermöglicht. Die Fußgänger*innen sollen dabei den Platz- und Verkehrsraum überall frei queren können, ohne sich auf definierte Querungszonen zu beschränken. Leitidee des Entwurfs ist der ursprüngliche Landschaftsraum des Areals im frühen 19. Jahrhundert. Geprägt von Baumhainen, Feldern. Die Verfasser*innen greifen die Elemente auf und transformieren sie auf den heutigen Stadtplatz. Als Hauptelement legt sich ein Baum-Karree aus Gleditschien in die Platzmitte und umfasst dabei die bestehende Brunnenanlage. Die Fläche unterhalb des Baumdachs ist wassergebunden und dient als Versickerungszone für Regenwasser und zur Bewässerung der Bäume. Die seitlich anschließenden baumfreien Pflasterflächen lassen sich multifunktional für Veranstaltungen nutzen. Diese zentrale Platzmitte ist als konsumfreie Verweilzone ausgelegt, die Randbereiche entlang der Platzkante als Vorzone von Erdgeschossnutzungen wie Gastronomie. Der Fahrverkehr integriert sich zwischen Platzmitte und Gebäudevorzonen zurückhaltend in das Platzgefüge.

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Der Preisträger Lern- und Dokumentationsort Bückeberg bei Hameln basiert auf einem Gestaltungswettbewerb 2017, den die Arbeitsgemeinschaft Jung/Ermisch/kerck + partner gewonnen hat. (Visualisierung: © Jung / Ermisch / kerck + partner)
Ein frei zugängliches Informationssystem dechiffriert den historischen Ort des Reichserntedankfests als manipulativen Inszenierungsort der Nationalsozialisten. (Visualisierung: © Jung / Ermisch / kerck + partner)
Räumliche Ausdehnung des Lern- und Dokumentationsortes. (Visualisierung: © kerck + partner)
Preisträger „Blaue Bude“ in Dinslaken des Forums Lohberg e. V. (Foto: © Wüstenrot Stiftung)
Preisträger „Interkulturelle Garten Bunte Erde“ in Chemnitz des gleichnamigen Vereins. (Foto: © Wüstenrot Stiftung)

„Gebaute Orte für Demokratie und Teilhabe“, bundesweiter Wettbewerb der Wüstenrot Stiftung

 

455 Projekte nahmen am bundesweiten Wettbewerb der Wüstenrot Stiftung teil, die drei gleichrangige Preise mit je 20.000 Euro dotierte und drei Auszeichnungen mit je 15.000 Euro. Ungeachtet ihrer Unterschiedlichkeit ist allen Preisträgern gemein, dass sie die demokratischen Werte stärken und die Teilhabe unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen unterstützen. Ein Preisträger unter der federführenden Gestaltung der Landschaftsarchitekt*innen kerck + partner ist der Lern- und Dokumentationsort Bückeberg bei Hameln. Auf dem Bückeberg fand zwischen 1933 und 1937 das Reichserntedankfest statt, der Ort zählt damit zu den zentralen Orten der nationalsozialistischen Inszenierungspolitik.

Der Entwurf, der aus einem gewonnenen Gestaltungswettbewerb 2017 hervorgeht, sensibilisiert durch punktuelle Interventionen. Sie erhalten die damaligen Geländeeingriffe, dechiffrieren und entlarven sie aber über ein begleitendes Informationssystem als manipulative NS-Inszenierungen. Der außerschulische Lernort ist frei zugänglich und lässt sich auch außerhalb von Führungen erkunden. Die Blaue Bude in Dinslaken des Vereins Forum Lohberg knüpft an die im Ruhrgebiet verbreitete „Büdchen“-Kultur an und schafft auf wenigen Quadratmetern einen Ort der Identifikation und des sozialen Miteinanders. Der Interkulturelle Garten “Bunte Erde” in Chemnitz des gleichnamigen Vereins ist ein gemeinsam gestalteter und bewirtschafteter Garten, der allen offen steht und aktiv zum Wandel des Stadtteils zu einer aktiveren Wertegemeinschaft beigetragen hat.

Weitere Informationen zum Wettbewerb finden Sie hier.

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