19.11.2024

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Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2024“ ausgezeichnet

Die sechs ausgezeichneten Kommunen des Wettbewerbs. Credit: Peter Himsel | Difu

Der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2024“ belohnt vorbildliche Klimaschutzprojekte in deutschen Städten und Gemeinden mit insgesamt 240.000 Euro. Im Rahmen der Kommunalen Klimakonferenz in Berlin wurden die diesjährigen sechs Preisträger bekannt gegeben, die durch ihre innovativen Ansätze nicht nur Treibhausgasemissionen reduzieren, sondern auch die Lebensqualität vor Ort verbessern.


Sechs Kommunen als Vorbilder im Klimaschutz ausgezeichnet

In Zeiten wachsender globaler Herausforderungen gewinnt die lokale Ebene im Klimaschutz zunehmend an Bedeutung. Städte, Gemeinden und Landkreise sind nicht nur entscheidende Akteure bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen, sondern können durch innovative Projekte als Vorbilder für andere Kommunen dienen. Der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“, organisiert vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) und gefördert durch die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, würdigt jährlich herausragende Projekte. Die diesjährige Preisverleihung unterstrich erneut, wie vielfältig und wirksam kommunaler Klimaschutz sein kann.


Die Gewinner 2024: Sechs Kommunen, sechs Visionen

In drei Kategorien wurden aus insgesamt 83 Bewerbungen sechs gleichrangige Gewinnerkommunen ausgewählt. Die Projekte zeichnen sich durch ambitionierte, innovative und effektive Ansätze aus, die nicht nur das Klima, sondern auch die lokale Infrastruktur und die Lebensbedingungen der Bürgerinnen und Bürger verbessern.

Kategorie 1: Großstädte und Städte

  1. Stadt Oberhausen:
    Mit einem intelligenten Energiemanagement für Lehrschwimmbäder setzt Oberhausen auf Effizienz und Einsparungen. Der Ansatz zeigt, wie energetische Sanierung und moderne Technologien gemeinsam den Energieverbrauch drastisch senken können.
  2. Landeshauptstadt Kiel:
    Kiel beeindruckt mit dem klimaneutralen Neubau der Feuer- und Rettungswache Nord. Nachhaltige Bauweisen und ein emissionsfreier Betrieb machen das Projekt zum Modell für öffentliche Neubauten.

Kategorie 2: Mittel- und Kleinstädte

  1. Stadt Borken:
    Aus einer alten Fabriklandschaft entsteht ein klimagerechtes Neubaugebiet. Das Projekt in Borken vereint nachhaltige Stadtentwicklung mit sozialem Wohnungsbau und Klimaschutz.
  2. Hansestadt Lüneburg:
    Mit Holz, Stroh und Lehm gestaltet Lüneburg einen nachhaltigen Grundschul-Hort. Das Projekt steht exemplarisch für ressourcenschonendes Bauen mit natürlichen Materialien.

Kategorie 3: Landkreise und kleine Gemeinden

  1. Energiestadt Lichtenau:
    Die Sanierung einer Realschule zum „Klima-Campus“ zeigt, wie Bildungsstätten zur Vorreiterrolle im Klimaschutz werden können. Das Konzept integriert erneuerbare Energien und moderne Bildungsansätze.
  2. Landkreis Bamberg:
    Mit der Einführung von Mobilstationen treibt Bamberg die Verkehrswende voran. Die Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel fördert nachhaltige Mobilität und reduziert den Individualverkehr.

Die Bedeutung des Wettbewerbs

Der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ ist mehr als nur eine Ehrung herausragender Projekte. Er schafft eine Plattform, um kommunale Klimaschutzmaßnahmen sichtbar zu machen und Nachahmer zu motivieren. Laut Prof. Dr. Carsten Kühl, Wissenschaftlicher Direktor des Difu, geht es darum, den Klimaschutz ins Rampenlicht zu rücken: „Das Thema Klimaschutz darf nicht „unter den Tisch gekehrt“ werden. Ganz im Gegenteil, die Verdienste und die Wirkung von Klimaschutz müssen gerade jetzt weiterhin ins Rampenlicht gerückt werden. Und dazu ist der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ bestens geeignet, denn er zeigt die vielfältigen Möglichkeiten, wirkungsvoll und nachhaltig für das Klima einzutreten. Und meistens profitiert nicht nur das Klima von den Aktivitäten, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger.“

Auch Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, hob die Vorbildfunktion der Kommunen hervor: „Kommunen leisten mittlerweile einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz. Das Wichtigste daran: Städte, Gemeinden und Landkreise verbessern mit Klimaschutzmaßnamen die Lebensverhältnisse vor Ort, die eigene Infrastruktur und sie wirtschaften günstiger. Es gibt bessere Radwege, mehr Stellplätze, Schwimmbäder verbrauchen weniger Strom, es entstehen angenehme Wohngebiete. Nun ist es wichtig, diese Erfolge sichtbar zu machen, zu übertragen und vergleichbare Schritte auch in anderen Kommunen zu gehen. Dazu kann ich nur ermutigen. Nachahmung also dringend empfohlen.“


Von der Idee zur Umsetzung: Die Vielfalt der Projekte

Die sechs ausgezeichneten Projekte verdeutlichen, wie breit gefächert die Ansätze im kommunalen Klimaschutz sind. Von energetischen Sanierungen und nachhaltigem Bauen bis hin zur Förderung der Verkehrswende – die Möglichkeiten sind vielfältig. Gemeinsam ist ihnen das Ziel, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und gleichzeitig Mehrwerte für die Kommunen zu schaffen.

Nachhaltiges Bauen und Sanieren

Die Projekte in Kiel, Lüneburg und Lichtenau zeigen, wie klimagerechtes Bauen nicht nur Energie spart, sondern auch die Lebensqualität erhöht. Insbesondere die Nutzung nachhaltiger Materialien, wie in Lüneburg, setzt Maßstäbe für die Zukunft.

Verkehrswende aktiv gestalten

Mit den Mobilstationen in Bamberg wird ein innovativer Ansatz verfolgt, der den öffentlichen Nahverkehr mit anderen Mobilitätsformen wie Fahrrädern und Carsharing verbindet. Solche Konzepte sind ein Schlüssel, um den Verkehr klimafreundlicher zu gestalten.

Energieeffizienz in der Infrastruktur

Oberhausen beweist, dass auch scheinbar unscheinbare Einrichtungen wie Lehrschwimmbäder erhebliches Potenzial zur Energieeinsparung bieten. Hier wird deutlich, wie wichtig es ist, bestehende Strukturen zu modernisieren.


Die Zukunft des kommunalen Klimaschutzes

Der Wettbewerb zeigt, dass kommunaler Klimaschutz mehr ist als eine ökologische Notwendigkeit – er ist eine Chance, die Lebensqualität in Städten und Gemeinden zu verbessern. Mit insgesamt 240.000 Euro Preisgeld sollen die Gewinnerkommunen ihre Projekte weiterentwickeln und als Inspiration für andere dienen. Auch die Zahl der Bewerbungen verdeutlicht das Interesse: Mit 83 Einsendungen war der Wettbewerb 2024 ein voller Erfolg.

Die Hoffnung ist, dass die ausgezeichneten Projekte nicht nur nachgeahmt werden, sondern auch den politischen Willen für weitreichendere Klimaschutzmaßnahmen stärken. Wie Prof. Dr. Kühl betont: „Klimaschutz darf nicht unter den Tisch gekehrt werden. Wir brauchen innovative Ansätze und entschlossenes Handeln – und genau das zeigen diese Projekte.“

Mit dem Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2024“ wird deutlich, wie groß das Potenzial der Kommunen im Klimaschutz ist. Die diesjährigen Gewinner sind Leuchttürme für die Energiewende und die nachhaltige Stadtentwicklung – ein wichtiger Schritt in Richtung einer klimaneutralen Zukunft.

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