24.02.2021

Wettbewerb

Wettbewerbsergebnisse im Februar 2021

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Interessiert an aktuellen Wettbewerbsergebnissen der Landschaftsarchitektur, aber kaum Zeit sich diese richtig anzuschauen? In der Wettbewerbsübersicht der G+L informiert Heike Vossen regelmässig über die spannendsten Wettbewerbe. Hier die Wettbewerbsergebnisse im Februar 2021.

Am nichtoffenen, interdisziplinären Realisierungswettbewerb nahmen sechs Entwurfsteams teil. © NH Studio Hamburg
Kennzeichen des Siegerentwurfs ist die Synergie von Baukörper und Umgebung: Der Ersatzneubau der Freilichttribüne entwickelt sich aus dem Landschaftsraum eines englischen Landschaftsparks heraus. © NH Studio Hamburg
Die geschwungene Tribünenschale bietet 1.900 Sitzplätze, an den Rändern gehen Sitzstufen und Parklandschaft ineinander über. © Prof. Moths / Huck + Lorenz / ISP
Ein umlaufender Weg ermöglicht es, die Uferlinie auch außerhalb der Spielzeit zu erleben. © Prof. Moths / Huck + Lorenz / ISP

Freilichttribüne Eutiner Festspiele, 1. Preis Prof. Moths Architekten mit Hunck + Lorenz Freiraumplanung und ISP Ingenieure, Hamburg

 

Die Eutiner Festspiele im historischen Schlossgarten jähren sich in diesem Jahr zum 70. Mal; der Spielbetrieb lässt sich zukünftig jedoch nur mit einem Ersatzneubau der Freilichttribüne aufrechterhalten. Für den neuen Baukörper nimmt der Siegentwurf die vorhandenen Umgebungsstrukturen auf und integriert diesen in den denkmalgeschützten Landschaftspark. Die neue Tribüne inszeniert sich als grüner Hügel und fügt sich damit als neuer Bestandteil des im englischen Stil gebauten Parks ein. So stellt das Bauwerk auch außerhalb der Festspielzeit keinen Fremdkörper für die Parkbesucher*innen dar, sondern bildet einen Mehrwert und belebt die Parkstruktur.

Obwohl die Tribüne zu den Rändern hin scheinbar mit dem umgebenden Landschaftsraum verschmilzt, bildet das Bauwerk einen Solitär mit eigenständiger Formensprache und eigenem architektonischen Anspruch, ohne sich der alten Struktur des Vorgängerbaus unterzuordnen. Die Jury würdigt sowohl die Ästhetik, Leichtigkeit und schwebende Eleganz des Neubaus als auch seine funktionelle Einbindung in das umgebende Wegenetz sowie das Aufgreifen aller historischen Bezüge.

Der Siegerentwurf entwickelt aus der vollversiegelten Verkehrsfläche einen großzügigen Quartiersplatz mit grüner Mitte und einen gemeinschaftlich zu nutzenden Verkehrsraum, der Verkehr und Geschwindigkeit drosselt. © RIEHL BAUERMANN + PARTNER
Ein Klima-Baumhain bildet die raumwirksame Mitte, mit hitzestresstoleranten Arten wie Gleditsche und Ahorn. © RIEHL BAUERMANN + PARTNER
Piktogramm – Freistellen des Quartiersplatzes und Bildung einer neuen Mitte © RIEHL BAUERMANN + PARTNER
Piktogramm –Erweitern der Platzränder für mehr nutzbaren Platzraum © RIEHL BAUERMANN + PARTNER
Piktogramm –Raumbildung und Schwerpunkt © RIEHL BAUERMANN + PARTNER
Prinzipschnitt mit barrierefreiem Platzraum © RIEHL BAUERMANN + PARTNER

Platzneugestaltung in Gießen; 1. Rang RIEHL BAUERMANN + PARTNER Landschaftsarchitekten, Kassel

 

Aus einer vollversiegelten Verkehrsfläche in Gießens Innenstadt soll ein begrünter und barrierefrei zu nutzender Platz werden, der die Grünvernetzung stärkt und den Radverkehr fördert. Die Landschaftsarchitekt*innen von Riehl Bauermann + Partner entwickeln in ihrem Siegentwurf die Kreuzung zwischen Stephan-, Goethe- und Lessingstraße zu einem modernen Stadtquartiersplatz. Durch reduzierte Fahrbahnflächen und geweitete Platzränder entsteht Raum für eine offene und großzügige Platzfläche für vielfältige Nutzungen.

Wichtigstes Element und raumwirksames Zentrum des Platzes stellt der rasterförmig gepflanzter Baumhain dar. Als sogenannter Klima-Baumhain dient das Baumpaket der Grünvernetzung und ist zugleich Schattenspender und Kommunikationsraum. Obwohl die Verkehrsbeziehungen erhalten bleiben, sollen sich Verkehr und Geschwindigkeit durch die Gestaltungsmaßnahmen reduzieren: Der Entwurf entwickelt die Platzfläche niveaugleich, die Fahrbahnen verengen sich zum Platz hin und die Radfahrer*innen können die Platzfläche frei queren.

Im zweistufigen internationalen Wettbewerb siegten unter vier multidisziplinären und internationalen Entwurfsteams die Diller Scofidio + Renfro mit Gustafson Bowman + Porter und b720 Fermín Vázquez Arquitectos. © Diller Scofidio + Renfro / Gustafson Bowman + Porter / b720 Fermín Vázquez Arquitectos
Masterplan © Diller Scofidio + Renfro / Gustafson Bowman + Porter / b720 Fermín Vázquez Arquitectos
Strategien für künstliche und natürliche Ökosysteme © Diller Scofidio + Renfro / Gustafson Bowman + Porter / b720 Fermín Vázquez Arquitectos
Permanenter Schatten: Schwebende Überdachung und Maststruktur © Diller Scofidio + Renfro / Gustafson Bowman + Porter / b720 Fermín Vázquez Arquitectos
Permanente Sonne durch ein Heliostat-System © Diller Scofidio + Renfro / Gustafson Bowman + Porter / b720 Fermín Vázquez Arquitectos
Schnitt Südost-Nordwest-Abschnitt, Blick nach Nordosten © Diller Scofidio + Renfro / Gustafson Bowman + Porter / b720 Fermín Vázquez Arquitectos

Stadtumwandlung RENAZCA, Madrid; 1. Preis Diller Scofidio + Renfro (New York), Gustafson Porter + Bowman (London) und b720 Arquitectos (Barcelona)

 

Um Madrids zentral gelegenen Finanz- und Geschäftsdistrikt AZCA in einen nachhaltigen und attraktiven Stadtraum zu wandeln, lobte ein Zusammenschluss ansässiger Unternehmen einen internationalen Wettbewerb aus. Unterstützung für die Neugestaltung des öffentlichen Raums inmitten des 19 Hektar großen Superblocks erhält die privat initiierte Kooperation RENAZCA von Stadtverwaltung und Wissenschaft. Der Siegerentwurf des multidisziplinären Teams sieht im Zentrum eine zentrale Grünfläche vor, die Aktivitäten für bis zu 10 000 Besucher*innen ermöglicht. Das städtebauliche Grünprojekt soll als städtisches Ökosystem mittels heimischer Pflanzung die biologische Vielfalt stärken und mithilfe eines Regenwassermanagements die alten Flusskanäle reaktivieren.

Drei bauliche Elemente prägen die neugestaltete und herausgeformte Topographie: Im Osten die für Groß-Events angelegte Akustik-Muschel, sowie zentral die beiden überdimensionalen scheibenförmigen Dachflächen, die sowohl permanenten Schatten als auch permanente Besonnung bieten. Durch ihre filigrane Konstruktion scheinen sie über dem Park zu schweben. „Permanent Sun“ ermöglicht als lenkbarer Heliostat eine gezielte kreisförmige Besonnung, „Permanent Shadow“ bildet mit einem ebenfalls wandernden Beschattungssystem das Gegenstück. Mehr zu Barcelonas Superblocks erfahren Sie hier.

Das waren die wichtigsten Wettbewerbsergebnisse im Februar 2021. Hier finden Sie die Wettbewerbsergebnisse vom Januar sowie weitere Wettbewerbsergebnisse vom Januar 2021.

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