17.12.2018

Wettbewerb

Wettbewerbsübersicht Dezember 2018 (1/2)

aber dafür prägnante Interventionen werten die Parklandschaft entlang der Wasserläufe auf. Die Kurpromenade bildet dabei als Bewegungs- und Aktivitätsband das zentrale Element

Landesgartenschau 2022 in Bad Gandersheim – 1. Preis nsp christoph schonhoff landschaftsarchitekten stadtplaner, Hannover

Interessiert an aktuellen Wettbewerbsergebnissen der Landschaftsarchitektur, aber kaum Zeit sich diese richtig anzuschauen? In der Wettbewerbsübersicht der G+L informiert Heike Vossen über die spannendsten Wettbewerbsergebnisse im Dezember.

Elf Landschaftsarchitekturbüros reichten ihre Entwürfe für den Realisierungswettbewerb Landesgartenschau Bad Gandersheim ein, nsp christoph schonhoff aus Hannover ging als Sieger hervor. © nsp christoph schonhoff landschaftsarchitekten stadtplaner
Merkzeichen der Gartenschau wird ein kreisförmiger Holzsteg, der innenliegend einen schwimmenden Garten birgt. © nsp christoph schonhoff landschaftsarchitekten stadtplaner
Auf den Waldlichtungen im Hain des Landschaftsparks befinden sich die Ausstellungsstandorte für die nicht gärtnerischen Themen. © nsp christoph schonhoff landschaftsarchitekten stadtplaner
Wenige, aber dafür prägnante Interventionen werten die Parklandschaft entlang der Wasserläufe auf. Die Kurpromenade bildet dabei als Bewegungs- und Aktivitätsband das zentrale Element, das alle Teilbereiche verbindet. © nsp christoph schonhoff landschaftsarchitekten stadtplaner
Der Eingangsbereich der Gartenschau soll auch zukünftig Veranstaltungsfläche sein. Eingeschnittene Sitzterrassen definierten die Kante zum Ufer hin – mit Bestuhlung dienen sie für Konzerte der Seebühne oder als Freisitz der Gastronomie. © nsp christoph schonhoff landschaftsarchitekten stadtplaner

Haalplatz und Unterwöhrd in Schwäbisch Hall – 1. Preis Franz Reschke, Berlin

Eine Kurpromenade als Bewegungs- und Aktivitätsband ist zentrales Element im Siegerentwurf von nsp christoph schonhoff landschaftsarchitekten stadtplaner für die Landesgartenschau in Bad Gandersheim. Das Band verbindet die einzelnen Teilbereiche des Schauareals. Dabei kann es auf die vorhandene Kleinteiligkeit oder auf Nutzungswechsel reagieren, so die Jury. So schafft der Entwurf interessante Aufenthaltsbereiche und stärkt gleichzeitig stadträumliche Verbindungen. Mit wenigen, dafür aber prägnanten Interventionen sowie einer schlüssigen Wegeführung gelingt es den Planern, die vorhandene Parklandschaft an den Wasserläufen Gande und Eterna aufzuwerten. Wichtigstes Element an den Osterbergseen ist ein großer kreisförmiger Holzsteg. Im Inneren birgt er einen schwimmenden Garten. Die Jury begrüßt dieses Entwurfselement als potentielles Alleinstellungsmerkmal der Gartenschau, das dennoch wie selbstverständlich ausformuliert sei. Haupteingang des Areals bildet die „steinerne Insel“. Sie fügt sich zwischen Kurparkteich und Osterbergseen ein und leite mit eingeschnittenen Sitzterrassen zur schwimmenden Seebühne.

 

14 Planungsbüros beteiligten sich am nichtoffenen Realisierungswettbewerb zur Neugestaltung des Haalplatzes und der Kocherinsel Unterwöhrd in Schwäbisch Hall. © Franz Reschke
Lockere Einzelbaumstellungen auf dem Haalplatz ermöglichen eine flexible Raumbildung und -nutzung. Zusätzlich schaffen Durchbrüche in der historischen Stadtmauer einen Zugang zum Kocherufer und zur neuen Uferpromenade. © Franz Reschke
Trotz notwendiger Versiegelungen wahren die Planer den grünen und einheitlichen Inselcharakter des Unterwöhrds und integrieren das Globe Theater in das übergeordnete Konzept. © Franz Reschke
Der Berliner Lichtplaner Anselm von Held unterstützte als Fachplaner das Wettbewerbsteam. © Franz Reschke

Platzgestaltung Park am Sonnenhügel, Schwäbisch Gmünd – Drei erste Preise Plankontor S1, Stuttgart, Alkewitz Landschaftsarchitekten, Erfurt, Möhrle + Partner, Stuttgart

Ein sensibler Umgang mit Bestandsqualitäten prägt den Entwurf von Franz Reschke Landschaftsarchitektur. Das Berliner Planungsbüro arbeitet die jeweils charakterisierenden Elemente der beiden Stadträume heraus – den geschichtsträchtigen Haalbrunnen, den die Planer als namensgebendes und identitätsstiftendes Objekt freistellen, sowie das neue Haller Globe Theater, das auf der Kocherinsel Unterwöhrd ebenfalls von weitem sichtbar werden soll. Der Entwurf verknüpft die beiden Stadträume mittels Materialwahl und Blickbezügen, überinstrumentalisiert das Thema jedoch nicht. Die Präsenz des Kochers, ein Nebenfluss des Neckars, arbeiten die Planer als spezifische Qualität heraus. Die Planer inszenieren das weite und offene Flusspanorama: Den Haalplatz verknüpfen sie mit dem Fluss durch drei schmale Durchbrüche der Stadtmauer. Über Treppen leiten sie hinunter zur neuen Kocherpromenade und zur breiten Ufertreppe im Südwesten. Mit flachen Sitzstufen bildet die Uferspitze des Unterwöhrd ein spannungsreiches Gegenüber.

 

Ein „grüner Anger“ ist Leitbild von Plankontor S1. Mit seiner Zusammensetzung aus parkartigen Rasenflächen mit Bäumen und einem zentralen offenen Platz ermöglicht er vielfältige Nutzungen. © Plankontor S1
Ein durchgängiger Belag spannt sich als Platzboden über den gesamten Freiraum auf und verknüpft diesen visuell über die Querstraßen hinweg. © Plankontor S1
Blick aus der Campusachse auf den zentralen Platz. © Plankontor S1
Blick durch den grünen Anger Richtung Süden.
Erhöhte Grüninseln, eine zentrale große Platzfläche, sowie ein siedlungsökologisches Regenwassermanagement prägen den Entwurf von Alkewitz Landschaftsarchitekten. © Alkewitz Landschaftsarchitekten
Baumbänder säumen den zentralen Platz an seinen Längsseiten – sie grenzen zur Fahrbahn hin ab und lockern die starre Gebäudefassade auf mit ihrer weichen grünen Platzkante. © Alkewitz Landschaftsarchitekten
Im Norden und Süden begrenzen Grüninseln den Quartiersplatz. Eine umlaufende Sitzmauer erfasst die auf Sitzhöhe erhöhten Inseln. © Alkewitz Landschaftsarchitekten
In der Fußgängerzone dienen die mittig abgesenkten Grünflächen zugleich als Versickerungsbecken für Niederschläge. © Alkewitz Landschaftsarchitekten
Möhlre + Partner planen ein geschwungenes funktionales Band, das den Freiraum von Nord nach Süd durchfließt. © Möhrle + Partner
Befestigte Flächen umgeben das Band, das sich zusammensetzt aus einer Abfolge von flexibel nutzbaren und miteinander erlebbaren Räumen und Plätzen. © Möhrle + Partner
Die große offene Platzfläche des Quartiers lässt sich vielfältig nutzen und gibt der zukünftigen Bebauung Raum zur Entfaltung. © Möhrle + Partner
Mit Auftaktplatz und Multifunktionsplatz entwickeln die Planer den Ort zu einem großen städtebaulichen Trittstein. © Möhrle + Partner

Gleich drei Preisträger teilen sich den ersten Preis: Plankontor S1, Alkewitz Landschaftsarchitekten, sowie Möhrle + Partner siegten in Schwäbisch Gmünd mit ihrer Platzgestaltung am Sonnenhügel.

Plankontor S1 überzeugte die Jury durch einen klar strukturierten Entwurf mit robuster zeitloser Formensprache und einem grünen Anger als Leitbild. Hierfür erstrecken sich parkartige Rasenflächen mit Bäumen und ein zentraler offener Platz vom Gemeinschaftszentrum im Norden bis zum Landratsamt im Süden. Die Entwurfsidee von Alkewitz Landschaftsarchitekten bietet mit erhöhten Grüninseln und einer von Baumreihen gefassten Platzmitte eine Abfolge individueller Lösungen – sowie die Möglichkeit eines übergreifenden Regenwassermanagements für die Siedlung: Die gliedernde Grünfläche der Fußgängerzone dient zugleich als Versickerungsbecken für anfallendes Niederschlagswasser. Möhrle + Partner sehen ein dynamisches Multifunktionsband vor, das mit seinen Schwüngen den gesamten Freiraum von Nord nach Süd prägt. Entlang des Bandes reihen sich die Ausstattungs- und Gestaltungselemente, aber auch Flächen für Spiel, Treff und Aufenthalt. Die beiden Grünflächen sind Teil des Bandes und rahmen die Platzmitte.

Vorheriger Artikel

Nächster Artikel

das könnte Ihnen auch gefallen

Scroll to Top