02.01.2019

Wettbewerb

Wettbewerbsübersicht Dezember 2018 (2/2)

Bewegung und Begegnung. © KCAP GmbH mit Ramboll Studio Dreiseitl


Kulturquartier Lagarde-Campus, Bamberg – 1. Preis hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin, mit Sauerzapfe Architekten, Berlin

Interessiert an aktuellen Wettbewerbsergebnissen der Landschaftsarchitektur, aber kaum Zeit sich diese richtig anzuschauen? In der Wettbewerbsübersicht der G+L informiert Heike Vossen über die spannendsten Wettbewerbsergebnisse im Dezember.

Im VgV-Vergabeverfahren mit vorgeschaltetem Planungswettbewerb setzten sich aus elf Teilnehmern die Arbeitsgemeinschaft hutterreimann Landschaftsarchitektur mit Sauerzapfe Architekten durch. © hutterreimann Landschaftsarchitektur mit Sauerzapfe Architekten
Piktogramme zur städtebaulichen Einordnung von Kulturhof und Lagarde-Platz. © hutterreimann Landschaftsarchitektur mit Sauerzapfe Architekten
Zwei Baumhaine verbinden die beiden Stadtplätze des neuen Quartiers, gestehen dabei aber jedem einzelnen einen unabhängigen Charakter zu. © hutterreimann Landschaftsarchitektur mit Sauerzapfe Architekten
Der Kulturhof ist flexibel bespielbar und gliedert sich in zwei Teile – den baumbestandenen Kulturgarten und eine großzügige Platzfläche © hutterreimann Landschaftsarchitektur mit Sauerzapfe Architekten
Die Grünfläche auf dem Lagarde-Platz ist partieller Retentionsraum des Quartiers. © hutterreimann Landschaftsarchitektur mit Sauerzapfe Architekten

Straßenräume in Wiehl – 1. Preis Lex-Kerfers Landschaftsarchitekten, Bockhorn

Die Konversion der Lagarde-Kaserne soll in Bambergs Osten einen lebendigen, nutzungsgemischten Stadtteil schaffen – mit dem „Kulturquartier Lagarde“ als attraktive Quartiersmitte. Zwei Stadtplätze prägen zukünftig die neue Mitte und sollen mit ihrer frühzeitigen Schaffung einen wichtigen Baustein zur Entwicklung des Quartiers bilden. Der Siegerentwurf sieht zwei Baumhaine vor, welche die beiden Plätze verbinden, aber jedem einzelnen einen eigenen Charakter zugestehen. Der Lagarde-Platz südlich der Reithalle gestaltet sich als grüner Quartiersplatz, der stellvertretend für das gesamte Quartier, seine Transformation, sowie die nachhaltige Neuausrichtung steht. Der Platz ist Endpunkt der Grünverbindung Richtung Ostpark und zugleich urbanes Entrée des Quartiers. Als belebter Gegenpol dazu präsentiert sich der Kulturhof zwischen Reit- und Posthalle: Er ist unprätentiös und flexibel bespielbar, so die Jury. Außerdem bildet der Stadtplatz einen wichtigen Ankerpunkt für die Stadtverbindung zur Innenstadt.

Zehn Landschaftsarchitekturbüros nahmen am nichtoffenen Realisierungswettbewerb „Straßenräume“ in Wiehl teil, den Lex-Kerfers Landschaftsarchitekten für sich entschied. © Lex-Kerfers Landschaftsarchitekten
Der Siegerentwurf definiert Rathausplatz und Hem-Platz als zukünftigen zentralen Platz in Wiehl. © Lex-Kerfers Landschaftsarchitekten
Nutzungskonzept öffentliche Räume und bespielbare Stadt. © Lex-Kerfers Landschaftsarchitekten
Konzept Stadtachsen und Raumsequenzen. © Lex-Kerfers Landschaftsarchitekten
Brunnen und Baumbank prägen den zentralen Bereich am Rathausplatz. © Matthias Thoma
Die Bahnhofstraße bildet zukünftig eine Art Rückgrat mit Plätzen und Nischen unterschiedlicher Aufenthalts- und Nutzungsqualität. © Matthias Thoma

Planungsdialog Hafner in Konstanz – 1. Preis KCAP, Zürich, mit Ramboll Studio Dreiseitl, Überlingen

Ein Transitraum wird zum Aufenthaltsraum, so die Entwurfsintention von Lex-Kerfers Landschaftsarchitekten für das Zentrum von Wiehl. Ihr Siegerentwurf überwindet die starke Trennung des zergliederten Stadtraums und definiert Rathaus- und Hem-Platz als zentralen Platz am Kreuzungspunkt der Stadtachsen. Zukünftig prägt Naturstein das Zentrum – Farbnuancen und Materialwechsel berücksichtigen dabei die historische Differenzierung von Fahrbahn, Fußgängerbereich und Platzfläche. Der durchgehende Belag ermöglicht es, die angrenzenden Flächen anzubinden. Zusätzlich integriert eine breite winkelförmige Freitreppe die Kirche in den Stadtraum. Ein neuer Weg zwischen Rathaus und Kirche verbindet barrierefrei zur südlich gelegenen Wiehlaue. Um den Blick in die Flussaue zu ermöglichen, stellt der Entwurf die Wiehlbrücke frei. Zusätzliche Treppen und Bastionen vergrößern die Kontaktzone zum Fluss. Die neuen Stadtbäume bilden mit auffälliger Blüte und Herbstfärbung einen spannenden Kontrast zur Aue. Prägende Möblierungselemente wie die Baumbänke entwickeln die Planer in Anlehnung an regionaltypische Gestaltungselemente und Materialien.

Aus 20 internationalen Planungsteams gingen im zweistufigen städtebaulichen Planungsdialog zum neuen Stadtteil Hafner KCAP Architects & Planners mit Ramboll Studio Dreiseitl als Gewinner hervor, unterstützt durch Argus Stadt und Verkehr und Energy-Group.ch. © KCAP GmbH mit Ramboll Studio Dreiseitl
Das als Hafner-Ring bezeichnete grüne Infrastrukturband bildet mit seinen angelagerten Grün- und Freiflächen die tragende und prägnante Entwurfsidee des Siegers. © KCAP GmbH mit Ramboll Studio Dreiseitl
Nutzungskonzept des neuen Stadtteils Hafner. © KCAP GmbH mit Ramboll Studio Dreiseitl
Der Hafner-Ring fungiert als zentrales identitätsstiftendes Rückgrat für soziale Aktivitäten, Bewegung und Begegnung. © KCAP GmbH mit Ramboll Studio Dreiseitl
Das grüne Infrastrukturband bündelt robuste und multifunktionale nutzbare Freiflächen, ist aber auch „Jokerfläche“ für zukünftige Freiraumentwicklungen. © KCAP GmbH mit Ramboll Studio Dreiseitl
Der neue Stadtteil mit rund 8000 Bewohnern ist weitgehend autofrei konzipiert und stellt die Lebensqualität in den Vordergrund. © KCAP GmbH mit Ramboll Studio Dreiseitl

In Konstanz soll mit rund 2800 Wohneinheiten der neue Stadtteil Hafner entstehen. Das Planungsteam aus KCAP und Ramboll Studio Dreiseitl überzeugte die Jury mit einer prägnanten Entwurfsidee, dem sogenannten „Hafner-Ring“. Zusätzlich zur großen grünen Mitte bildet das grüne Infrastrukturband eine freiraum- und städtebaulich relevante Struktur für den Stadtteil mit seinen zukünftig rund 8000 Bewohnern. Das grüne Band zieht sich mit robusten und multifunktional nutzbaren Erholungs- und Erlebnisräumen im Bogen durch das neue Stadtquartier und verbindet es mit dem historischen Kern Wollmatingen. Das Siegerteam sieht für das rund 60 Hektar große Areal keine strikte Trennung zwischen Wohnen und Gewerbe vor. Stattdessen mischen die Planer die Nutzungen. Das Quartier ist weitgehend autofrei konzipiert und stellt die Lebensqualität in den Vordergrund. Die Jury sieht in dem Entwurf das größte Innovationspotential, um den Stadtteil zukunftsfähig zu gestalten, sowie an Veränderungen der nächsten Jahre anzupassen.

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