25.03.2020

Wettbewerb

Wettbewerbsübersicht März 2020 (2/2)


Bocholt Fildeken-Rosenberg; 1. Preis Wündrich Landschaftsarchitekten, Düsseldorf

Interessiert an aktuellen Wettbewerbsergebnissen der Landschaftsarchitektur, aber kaum Zeit sich diese richtig anzuschauen? In der Wettbewerbsübersicht der G+L informiert Heike Vossen monatlich über die spannendsten Wettbewerbsergebnisse. Hier die Wettbewerbsübersicht März 2020.

Vier Planungsbüros entwarfen Ideen für die Neugestaltung zweier Grünanlagen in Bocholt. Wündrich Landschaftsarchitekten siegten mit ihrem Entwurf „Trialog“. © Wündrich Landschaftsarchitekten
Die Planer schaffen ein differenziertes und vernetztes Nutzungs- und Raumangebot für die Freiräume grüne Fuge und die zweigeteilte „Grüne Mitte“. © Wündrich Landschaftsarchitekten
Die Campus Grundschule dockt an den Grünzug Rosenberg an, der als stadträumlich wichtige Freiraumachse der Nahmobilität dient. © Wündrich Landschaftsarchitekten
Abstrahierte Tore markieren die Eingangsbereiche zu den Schulen und dienen ebenso wie die farbigen Klinkerbänder als Orientierungshilfen. © Wündrich Landschaftsarchitekten
Ein loopartiger Rundweg und ein mittig platzierter Baumhain markieren jeweils die beiden Grünräume der zentralen Mitte. © Wündrich Landschaftsarchitekten

Neues Stadtquartier Südwest in Landau; 1. Preis Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner, Düsseldorf, mit faktorgruen Landschaftsarchitekten, Freiburg

Die Entwurfsidee „Trialog“ von Wündrich Landschaftsarchitekten überzeugte für die Neugestaltung zweier größerer Grünanlagen in Bocholts Stadtteil Fildeken-Rosenberg. Sie gibt dem Stadtteil neue Impulse für eine räumliche und soziale Verknüpfung, schafft Schnittstellen und baut Barrieren ab. Basis bilden drei Freiraum-Bausteine, die sich untereinander vernetzen: Der Grünzug Rosenberg als grüne Fuge und stadträumlich wichtige Freiraumachse für die Nahmobilität, die „Grüne Mitte“ als nutzungsoffene Parkfläche und öffentliche Bühne des Stadtlebens, sowie der Naturpark mit extensiven Grünflächen für das Naturerlebnis. Letzterer ergänzt die Grüne Mitte und bietet als kontemplativer Beobachtungsraum einen spannungsvollen Wechsel zum nutzungsintensiven Aktivpark. Beiden zentralen Grünräumen gemein ist jeweils ein loopartiger Rundweg und ein mittig platzierter Baumhain. Die beiden neugestalteten Schulhöfe ergänzen den „Trialog aus vielfältigen Nutzungsangeboten“, so die Verfasser.

32 Teams nahmen am offenen städtebaulich-freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb teil, den faktorgruen mit Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner gewonnen haben. © Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner, faktorgruen
Auf einer Fläche von 13 Hektar soll in den nächsten Jahren ein flächensparendes und klimafreundliches Stadtquartier mit über 800 Wohneinheiten entstehen. © Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner, faktorgruen
Planausschnitt Quartierszugang: Die Struktur des Quartiers setzt sich aus der Typologie von Hofbebauungen zusammen. © Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner, faktorgruen
Planausschnitt Nachbarschaftsplatz © Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner, faktorgruen
Nachbarschaftsplätze und Wohnhöfe gliedern die Hofbebauung. © Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner, faktorgruen
Die Höfe nehmen in ihrer eigenständigen Ausrichtung Bezug zum Landschaftsraum, mit dazwischenliegenden Grünfugen. © Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner, faktorgruen

AIV Schinkel-Wettbewerb 2020, Schinkelpreis Landschaftsarchitektur: „Equilibrium“, Antonia Eger, Evelina Faliagka, Pascal Zißler, alle TU Berlin

Landau in der Pfalz will als Teil der boomenden Metropolregion Rhein-Neckar bis zum Jahr 2030 ein klimafreundliches Stadtquartier mit mindestens 800 neuen Wohneinheiten auf einer Fläche von 13 Hektar entwickeln. Das geplante Stadtquartier Südwest positioniert sich auf einer markanten Anhöhe – der Siegerentwurf akzentuiert die besondere Lage durch eine freie Quartiersmitte und Blickbezüge zu den angrenzenden Weinbaugebieten und Höhenzügen des Pfälzer Waldes. Das städtebauliche Konzept orientiert sich an den benachbarten Stadtgebieten und komplettiert den existierenden Stadtgrundriss mit einer „robusten Hofstruktur“ in angemessener Körnung, so die Jury.
Eine gemeinschaftlich zu nutzende Quartiersmitte definiert das Zentrum des neuen Stadtquartiers. Die Planer entwickeln die Mitte als langgezogenen „Grünen Anger“, der mit Spiel- und Aufenthaltsflächen, sowie markanten Platzsituationen das städtebauliche Rückgrat des neuen Quartiers bildet. Das Quartier setzt sich aus offenen Hofstrukturen zusammen, die sich abschnittsweise entwickeln lassen. Die Höfe nehmen dabei als eigenständige Quartiersbereiche in ihrer Ausrichtung Bezug zum Landschaftsraum.

Mit ihrer Vision von Berlin in 50 Jahren errungen Antonia Eger, Evelina Faliagka und Pascal Zißler, allesamt Studenten der TU Berlin, den Schinkelpreis in der Fachsparte Landschaftsarchitektur. © Antonia Eger, Evelina Faliagka, Pascal Zißler
Mit dem Entwurf „Equilibrium“ versuchen die Verfasser, eine neue Balance und einen Ausgleich für die bereits entkoppelten Kreisläufe und Zusammenhänge zu finden. © Antonia Eger, Evelina Faliagka, Pascal Zißler
Wahrzeichen wie das sogenannte „Landschaftsgehirn“ kennzeichnen die neue Landschaft. Wie ein Lebewesen mit Tentakeln überwacht es die Habitate und macht als mythisch-futuristischer Ort die Informationen erfahrbar. © Antonia Eger, Evelina Faliagka, Pascal Zißler
Die bisherige Deponie wird zum anthropogenen Monolith und dient als Forschungs- und Kongresszentrum für menschengemachten Müll. © Antonia Eger, Evelina Faliagka, Pascal Zißler
Lageplan des Forschungsstandortes Deponie. © Antonia Eger, Evelina Faliagka, Pascal Zißler

AIV Schinkel-Wettbewerb 2020, Sonderpreis Landschaftsarchitektur: „Joint Venture“, Xiang Lin, Dihang Lin, Wen Yang, alle TU München

Der Schinkelpreis 2020 zeichnet in der Fachsparte Landschaftsarchitektur den Entwurf „Equilibrium“ von Antonia Eger, Evelina Faliagka und Pascal Zißler aus, allesamt Studenten der TU Berlin. Unter dem Motto „Berlin in 50 Jahren“ war die diesjährige Aufgabe, auf dem Siedlungsstrahl von Berlin nach Bernau an ausgewählten Orten aufzuzeigen, wie sich die absehbaren Veränderungen von Umwelt und Gesellschaft stadträumlich und landschaftlich darstellen und auf die zukünftige Gestaltung auswirken. Mit „Equilibrium“ versuchen die Verfasser, eine neue Balance und einen Ausgleich für die bereits entkoppelten Kreisläufe und Zusammenhänge zu finden. Dazu zählen eine neue Resilienz der Landschaft gegenüber Wetterextremen und die Schaffung neuer Räume für die Koexistenz sämtlicher Lebewesen. Fünf Wahrzeichen markieren als Merkzeichen die neue Landschaft und schaffen zugleich einen Mehrwert an Informationen. Darunter das sogenannte „Landschaftsgehirn“, das wie ein Lebewesen mit Tentakeln die Habitate überwacht und als mythisch-futuristischer Ort die Informationen erfahrbar macht. Oder die Deponie, die als anthropogener Monolith für Forschungszwecke und Kongresszentrum zum Thema menschengemachter Müll dient.

Masterplan des Entwurfs „Joint Venture“ © Xiang Lin, Dihang Lin, Wen Yang
Hauptstruktur der Korridore mit Hubs © Xiang Lin, Dihang Lin, Wen Yang
Detaillierung blauer Korridor © Xiang Lin, Dihang Lin, Wen Yang
Die Deponie wird zum Windpark. © Xiang Lin, Dihang Lin, Wen Yang
Biodiversität, Regenwassermanagement und Freizeitnutzung © Xiang Lin, Dihang Lin, Wen Yang

Einen Sonderpreis in der Fachsparte Landschaftsarchitektur erhalten die Studenten der TU München Xiang Lin, Dihang Lin und Wen Yang für ihr Projekt “Joint Future”. Der Schinkel-Sonderpreis wurde gestiftet von der Lenné-Akademie für Gartenbau und dem Verband Restaurator im Handwerk e.V. Der Entwurf sieht verschiedene Ebenen vor, die über gemeinsame Korridore verbunden sind. Dabei berücksichtigen die Verfasser nicht nur die öffentlichen Räume, sondern auch Habitate und Verbreitungskorridore von Tieren und Pflanzen sowie die Entwicklung und Integration von smarten Technologien in Landwirtschaft, Gesellschaft und lokaler Wirtschaft.
Grüne und blaue Korridore bilden die Basis der zu entwickelnden Struktur. Sie stellen die Grünverbindungen und das zu entwickelnde Wasser- und Bewässerungssystem dar. Einzelne „Hubs“ innerhalb dieser Korridore dienen als nutzungsintensive Bereiche für Gastronomie, Handel und Treffpunkt sozialen Lebens.

Hier finden Sie die Wettbewerbsübersicht März 2020 (1/2 )

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