27.02.2018

Projekt

Einstige Mauern im Stadtbild


Die Mauer im Stadtbild

Mauern sind Trennlinien. Sie entzweien Gebiete und zerteilen sie räumlich sowie symbolisch. Was entsteht jedoch an den Orten, an denen Mauern eingerissen und Stacheldrähte entfernt wurden? Antworten darauf soll der Deutsche Pavillon auf der 16. Architekturbiennale in Venedig bieten.

Unter dem Titel “Unbuilding Walls” werden in einer Ausstellung 28 Beispiele gezeigt, die aufzeigen, wie die deutsche Gesellschaft nach dem Ende der DDR mit den Leerstellen auf dem ehemaligen Mauerstreifen umgegangen ist; und ob die einstige Mauer noch immer im Stadtbild nachwirkt. Teilweise sind Neubauten entstanden oder vollständige Rekonstruktionen. Manchmal hinterließ die Mauer aber auch nur eine Leere, die bis heute geblieben ist.

Kuratiert wird die Ausstellung von Marianne Birthler, frühere Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, und dem Berliner Architektenbüro GRAFT.

Die Kuratoren des deutschen Pavillons auf der 16. Architekturbiennale Venedig 2018: Marianne Birthler und GRAFT Architekten, (Foto: Pablo Castagnola)
Heute gilt die Werrabrücke als "Brücke der Einheit". (Foto: Jürgen Ritter)
Das Axel-Springer-Hochhaus stand damals direkt an der Mauer. (Foto: Axel Springer SE)
"Checkpoint Charlie", aus der Serie "In den Straßen von Berlin". (Foto: Friedhelm Denkeler)

28 Beispiele

Warum sich die Kuratoren für genau 28 Beispiele entschieden? Deutschland ist nun 28 Jahre lang vereint – genau so lange, wie die Berliner Mauer (1961-1989) bestand. Unter den Ausstellungsbeispielen sind der künftige Medien-Campus des Axel Springer Verlags auf dem früheren Todesstreifen in Berlin, der ehemalige Grenzkontrollpunkt und Touristenmagnet Checkpoint Charlie an der Friedrichstraße und der Europa-Radweg entlang des ehemaligen Verlaufs des Eisernen Vorhangs. Die Vorgabe der diesjährigen Biennale lautete “Free Space”, weshalb der deutsche Beitrag „Unbuilding Walls“ den Fokus auf herausragende stadträumliche und architektonische Erscheinungen legt.

Die Zeitengleiche der 28 Jahre dient folglich als Anlass, um die Auswirkungen von Trennung und den Prozess der Heilung als dynamisches räumliches Phänomen zu untersuchen. Die Ausstellung wird das Leben mit Mauern sichtbar und erlebbar machen. Neben der deutschen Mauer-Erfahrung soll es deshalb auch um aktuelle Barrieren, Zäune und Mauern jenseits der nationalen Perspektive gehen.

Die 16. Architekturbiennale in Venedig beginnt am 26. Mai und endet am 25. November 2018.

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