Zunächst wurde die halbgeschossig abgesenkte Garage entfernt und der Boden aufgefüllt. Die Baustruktur der Garage dient als Mauerstruktur für den Pflanzgarten. In ihrer Höhe passt sie sich den straßenraumprägenden Gartenzäunen an und wurde mit Putz und Mauerkrone bewusst dezent gewählt. Durch die Mauern ergibt sich im Kleingarten ein fast mediterranes Klima, sodass auch exotische Pflanzen wie Bananenstauden gute Wachstumsbedingungen finden. Die Wege aus Ortbeton teilen die Erde in verschiedene Bereiche. Die Beetstruktur lässt große Freiräume für verschiedene Gemüse- und Schmuckpflanzen.
Der Bauherr und Landschaftsarchitekt Mathias Krebs empfindet seinen neuen Garten als „Quartierreperatur“. Denn auch im Tösselfeldquartier verdrängte die Automobileuphorie der Wirtschaftswunderjahre die üblichen kleinen Nutz- und Vorgärten. Die entstandenen Garagen zerstörten vielerorts einen Teil der Identität. Den vermeintlichen Rückschritt von Rotzler Krebs Partner Landschaftsarchitekten zeichnete die Schweizer Zeitschrift Hochparterre im vergangenen Jahr mit dem „Hasen in Silber“ aus. Die Jury begründete die Entscheidung unter Anderem mit dem Modelcharakter, den die Umwidmung des Parkplatzes in lebenswerten Gartenraum auch für andere Wohnumfelder habe.
Garagengarten, Ankerstrasse, Winterthur
Bauherr: Cristina Allemann und Matthias Krebs
Landschaftsarchitekten: Rotzler Krebs Partner Landschaftsarchitekten, Winterthur
Fläche: 65 Quadratmeter
Umsetzung: 2014 bis 2015