Das Stadtentwicklungsprojekt Bremer Überseestadt soll das ehemalige Hafengelände in einen attraktiven Standort für Unternehmen verwandeln. Wichtiger Meilenstein dafür ist der im Juli 2014 fertiggestellte, knapp zwei Hektar große Überseepark. Nach dem Entwurf das Hamburger Büros WES Landschaftsarchitektur entstand ein Landschaftspark mit großer Rasenfläche, Baumgruppen, Kinderspielplatz, Tanzfläche und mehreren Sportflächen.
Im Norden begrenzen den Park eine etwa drei Meter hohe Böschung und ein Raster eng gepflanzter Kiefern. Von Süden nach Norden stehen die Bäume immer dichter, Richtung Süden gehen die Nadelbäume zunehmend in locker verteilte Laubbäume über. Leicht geschwungene, 2,20 Meter breite Wege aus hellem Asphalt umgeben und erschließen begleitet von Sitzbänken den Park.
Vier Jahre lang waren im Vorfeld der Planung Kinder und Jugendliche der benachbarten Stadtteile daran beteiligt das Parkkonzept zu entwickeln. Knapp 400 Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 27 Jahren trugen bei Workshops und über ein Internetforum Ideen zur Gestaltung bei. Das Resultat: Flächen zum Skateboard- und BMX-fahren, Fußballspielen, Tanzen und für Parkour-Sportler wurden in das Raumprogramm des Parks integriert.
Umrahmt von sanft ansteigenden Wegen befindet sich als zentrales Element im Nordosten des Parks die aufwändig gestaltete Skateboard- und BMX-Anlage. Stufen, Rampen und Geländer, Senken und Hügel bieten Anfängern und Profis Gelegenheit ihr Können zu beweisen. Weiter südlich kommen Ballsportfans auf zwei 30 mal 20 Meter großen Fußballkleinfeldern mit Kunstrasen auf ihre Kosten. An den Stirnseiten schirmen jeweils vier Meter hohe Ballfangzäune die beiden Sportfelder ab.
Gegenüber des Kinderspielplatzes mit Spielgeräten, Kletterbäumen und großer Sandfläche legten WES einen Tanzboden in das ansteigende Gelände. 120 Quadratmeter groß entspricht er den Wünschen, die Mädchen im Beteiligungsverfahren äußerten. Sitzstufen auf drei Ebenen umgeben die Tanzfläche aus grünem Tartan-Belag. Südlich des Tanzbodens befinden sich Hindernisse, Klettergerüste und unterschiedlich hohe Mauern und Podeste: typisch für eine Parkour-Fläche. Um sie mit der Parklandschaft zu verzahnen, ragen immer wieder Baumkronen über die Parkour-Fläche. Rindenmulch bietet auf der Finnbahn den idealen Belag für Cross-Lauftraining, Nordic Walking und Joggen.
Finanziert haben die Sport- und Spielanlagen im Überseepark vor allem Investoren der umliegenden Neubauten. Da die Unternehmen verpflichtet sind Ausgleichsflächen für ihre Bauten anzulegen, entschieden sie sich dafür gemeinsam für ein attraktives Angebot im Quartier zu sorgen.
Überseepark Bremen
Bauherr: Sondervermögen Überseestadt c/o WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH
Landschaftsarchitekten: WES Landschaftsarchitektur, Hamburg
Fläche: 19.400 Quadratmeter
Bauzeit: 2012 bis 2014
Baukosten: 1,2 Millionen Euro
Standort: Google Maps