Im Londoner Hyde Park wird ab dem 18. Juni die Skulptur “The Mastaba” des Künstler Christo stehen. Es ist die erste großformatige Installation des bulgarisch stämmigen Künstlers in Großbritannien, der auch durch die Verhüllung des Berliner Reichstags 1995 bekannt ist.
Ägyptisches Grab
Die Kunstinstallation „The Mastaba“ bezieht sich auf einen Grabbau der Altägyptischen Kultur. Als Vorgänger der Pyramide haben Mastaben einen rechteckigen Grundriss und schräge Seitenwände: wie eine Pyramide bei der die Spitze fehlt. Das Mastaba das bald in London stehen soll ist zudem eine Referenz auf das seit 1977 geplante Kunstwerk in der Wüste von Abu Dhabi. Dieser Entwurf in Abu Dhabi übertrifft vorherige Projekte bei weitem, und das obwohl Christo und seine 2009 verstorbene Frau Jeanne-Claude schon immer für den großen Maßstab ihrer Projekte bekannt waren. Die Skulptur soll mit einer Höhe von 150 Metern höher als die Pyramide von Gizeh werden und aus 400 000 bemalten Fässern bestehen. Seit dem Tod seiner Frau, arbeitet Christo weiter an dem Projekt. Es soll die einzige permanente Skulptur der beiden Künstler sein soll.
Computer Simulation von dem Arbeitsprogress von „The Mastaba“ in der Wüste von Abu Dhabi:
Mastaba in London
Vom 18. Juni bis zum 23. September 2018 wird die kleinere Mastaba ein Teil des Serpentine Lake im Hyde Park sein. Parallel dazu, stellt die Serpentine Gallerie Christo und Jeanne-Claude’s Werk der letzten sechs Dekaden in Kollagen, Zeichnungen und Fotos aus. Die Ausstellung befasst sich besonders mit der Arbeit mit Fässern seit 1965. Das Künstlerpaar wählte das Baumaterial, wegen ihres „skulpturalen Effekts“ und weil es kostengünstig ist.
Wie alle anderen öffentlichen Projekte von Christo, ist „The Mastaba“ ohne Eintritt öffentlich zugänglich und wird durch den Verkauf seiner anderen Werke finanziert. Für den Zeitraum seiner Existenz soll das Kunstwerk allen Besuchern gehören.
Gestapelte Fässer
Die Installation besteht aus einer schwimmenden Plattform auf der sich 7 506 Fässern horizontal zu einer Höhe von 20 Metern stapeln. Die Fässer an den abgeschrägten Seiten sind rot und weiss gestrichen und die Fässer an den zwei vertikalen Wänden der Skulptur in unterschiedlichen rot, blau und mauve Nuancen.
Den See schützen
Christo hat auch die Nachhaltigkeit bedacht. Die verwendeten Baumaterialen sind zertifiziert, damit sie das Ecosystem des Flusses nicht beeinträchtigen. Um Müll nach Ende der Installation zu vermeiden ist das Baugerüst nur ausgeliehen. Die anderen Elemente werden nach Ende der Ausstellung industriell weiter verwendet.