25.07.2016

Projekt

Floating Piers

der die Bewegung des Wassers überträgt.

Wenn der Künstler Christo etwas anfasst, aufbaut, verhüllt, dann ist sicher, die Menschen kommen. Vom 18. Juni bis zum 3. Juli 2016 waren es die Floating Piers an und auf dem Lago d’Iseo. Stege, mit leuchtend gelbem Stoff verkleidet, führen über den See und durch die Straßen in Suzano und Peschiera Maraglio.

Die Grundidee hatten Christo und seine Partnerin Jeanne-Claude bereits 1970. Später fand Christo im Lago d’Iseo den perfekten Ort: “Das Seewasser, die Landschaft und die Bevölkerung hier sind alle Teil der Floating Piers. Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist das Temporäre, das Nomadische – deswegen dauert die Installation nur 16 Tage.”

Besucher konnten die Stege einfach betreten, ohne Ticket oder Reservierung. 72.000 Menschen kamen täglich, weit mehr als erwartet wurden, insgesamt haben über 1,2 Millionen die Floating Piers gesehen. “Für meine kleine Insel war es eine Herausforderung, der wir enthusiastisch begegnet sind und wir sind dankbar für diese wundervolle Erfahrung, die einen bleibenden Effekt auf die Zukunft unserer Region haben wird”, freut sich Fiorello Turla, Bürgermeister der Monte Isola.

Die Kosten für das Projekt trug Christo allein, die Summe beläuft sich auf geschätzt 18 Millionen Euro, inklusive Aufbau, Wartung, Sicherheitsservice und Abbau. Das Projekt beschäftigte mehr als 1.000 Personen, Freiwillige Helfer waren nicht beteiligt.

Nach dem Event soll vor dem Event sein, man möchte keine Spuren hinterlassen. Die Schaumstoffblöcke, aus denen die Floating Piers bestehen, werden recycelt und in der Plastikindustrie wiederverwertet. Der Stoff wird in neuen Produkten zum Beispiel als Teppichunterlage genutzt. Sogar die Betonanker sollen als Füllmaterial wiederverwendet werden.

Derzeit arbeitet Christo an zwei anderen Projekten, die er mit seiner inzwischen verstorbenen Partnerin Jeanne-Claude begonnen hat: The Mastaba in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Over the River, ein Projekt im Arkansas River in den USA.

Mehr zu den Floating Piers lesen Sie in Garten+Landschaft 08/2016 – Oben Grün: Über die Zukunft unserer Dächer.

Alle Fotos der Kollagen: André Grossmann; Christo
Alle weiteren Fotos: Wolfgang Volz; Christo

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