Forschung an der Hochschule Koblenz
Starkregen und daraus resultierende Sturzfluten führen vermehrt zu großen Schäden. Um diese zu minimieren, sind Notabflusswege notwendig. Auf diesen sollen große Wassermengen dann schadlos abgeleitet werden. Zu diesem Thema forscht nun die Hochschule Koblenz.
Das neue Forschungsprojekt der Hochschule Koblenz trägt den Namen FloReST. Dieses Kürzel stammt vom englischen Titel: Urban Flood Resilience – Smart Tools. Im Laufe von drei Jahren befassen sich die Wissenschaftler*innen nun mit Möglichkeiten, bei Starkregen anfallendes Wasser möglichst schadlos weiter- und abzuleiten. Die Sturzfluten, die im vergangenen Sommer an verschiedenen Orten wüteten, hatten verheerende Folgen. Die sind im Ahrtal noch heute zu sehen und werden dies noch über viele weitere Jahre sein. Vor dem Hintergrund wundert es nicht, dass eine der nächstgelegenen Hochschulen sich der Erforschung von extremen Wetterereignissen widmet.
Die Gelder für die Forschung an der Hochschule Koblenz kommen vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das die Förderinitiative Wasser-Extremereignisse ins Leben gerufen hat. Da das Thema ein interdisziplinäres ist, besteht das Projektkonsortium aus der Hochschule Koblenz, der Universität Trier, der Hochschule Trier mit dem Umwelt-Campus Birkenfeld, dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, dem Softwareentwickler Disy Informationssysteme GmbH und der Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann & Partner. Damit kommt viel Fachexpertise aus Wissenschaft und Praxis zusammen.
Schäden durch hohe Oberflächenabflüsse
Im Sommer 2021 sind insbesondere im Umfeld kleiner Gewässer große Schäden entstanden. Hier sind hohe Oberflächenabflüsse fernab der eigentlichen Flussbetten zu regelrechten Sturzfluten angewachsen. Das soll in Zukunft vermieden werden, indem die Wassermengen möglichst unschädlich durch Siedlungen und Ortschaften gelenkt werden. Denn im Fall extremer Wetterereignisse kommen technische Rückhaltemaßnahmen schnell an ihre Grenzen und fallen wegen Überlastung aus. Dementsprechend reichen Objektschutzmaßnahmen in Risikobereichen bei extremen Wetterereignissen nicht aus. Vielmehr sind es Notabflusswege, die hier helfen. Sie können als wesentliches Element der wassersensiblen Stadtentwicklung wichtige Beiträge zum Schutz von Siedlungen und Freiräumen leisten. Darüber ist sich die Fachöffentlichkeit seit Jahren einig, doch bisher mangelt es der an Umsetzung in die Praxis.