Berlin und seine Flughäfen: bekanntlich ein schwieriges Thema. Gerade ist Tegel im Fokus der Diskussion: Wenn der BER eröffnet, wird ein riesiges Konversionsareal auf dem alten Gelände des Flughafen Berlin Tegel frei. Pläne, was mit der Fläche geschehen soll, gibt es bereits. Aber was darf man von ihnen erwarten?
Flughafen Berlin Tegel: Künftige Energie-Plus-Stadt?
Falk Jaeger setzt sich in der Maiausgabe 2017 der Garten + Landschaft kritisch mit der Nachnutzung des Flughafen Tegels auseinander. Zwar gibt es einen Masterplan für das Areal von Gerkan Marg und Partner, der eine “Energie-Plus-Stadt” für das Gelände vorsieht – aber konkrete Nachnutzungsvorhaben sind rar. Ein erster Nutzer für den sogenannten “Forschungs- und Industriepark Zukunftstechonlogie” ist bereits gefunden: die Beuth Hochschule. Doch, ob das Gesamtvorhaben die gewünschte internationale Strahlkraft haben wird, stellt Falk Jaeger infrage. Den Wettbewerb für die Freiraumgestaltung haben Atelier Loidl Landschaftsarchitekten für sich entschieden. Die Jury lobte besonders die spannende Dramaturgie ihres Entwurfs, die sich von urban bis naturnah zusammensetzt. Die Teilräume agieren sehr sensibel auf ihren Kontext und arbeiten vielseitige Atmosphären heraus.
Flughafen Berlin Tegel: Zwischennutzungoptionen
Interessant wäre es zu sehen, wie eine Interimsnutzung für die Fläche des Tegel Flughafens in Berlin aussehen könnte. Wie sehr sich die Berliner nach großzügigen Freiraumstrukturen sehnen, zeigt bereits das Tempelhofer Flugfeld, das auch ohne viel Planung als Forschungs- und Naherholungsfeld sehr beliebt geworden ist. Oft reicht eine frei zugängliche riesige Freifläche aus, um Interesse bei der kreativen Szene Berlins zu wecken. Nachdem die Fertigstellung des BER von vielen nur noch belächelt wird, wäre es doch richtig Mut zu fassen, und das Areal des Tegels erst einmal für die Bevölkerung als Testfeld zu öffnen. Vielleicht ergeben sich dann automatisch neue Ideen für eine Zwischennutzung. Vermutlich wird sich die sukzessive Planung von Atelier Loidl und Gerkan Marg und Partner noch mehrere Jahre hinziehen. Und wenn man tatsächlich ein neues Branding für die Fläche generieren, dem TXL+ ein Gesicht verleihen will, muss doch vor allem die Bevölkerung miteinbezogen werden. Oder etwa nicht?