Längst hat das Ruhrgebiet die Tage der dreckigen, grauen Kohlebergwerke hinter sich gelassen. Was in den Köpfen der Republik vielleicht noch nicht angekommen ist, wird sich spätestens im nächsten Jahrzehnt manifestieren: Dem Ruhrgebiet steht eine grüne Dekade bevor. 2017 startet Essen als Grüne Hauptstadt, 2027 richtet das Ruhrgebiet die Internationale Gartenschau (IGA) aus. Das gab die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft im Dezember bekannt. Karola Geiß-Netthövel, Direktorin des Regionalverbands Ruhr, freut sich: „Auch dazwischen werden wir ganz viel haben, wie den Abschluss des Emscherumbaus oder die Landesgartenschau.“ Die IGA wird zum ersten Mal von einer Region ausgetragen.
Für die IGA sollen fünf Parklandschaften entstehen und 20 bis 25 bestehende Parks und Gärten ausgebaut werden. Es sind Fördergelder in Millionenhöhe zu erwarten. Welche Projekte genau verwirklicht werden, ist noch nicht bekannt, die Bürger sind aufgerufen, Ideen einzubringen, sie können sich auch mit Privatgärten an der großen Gartenschau beteiligen.
Grüner Wandel
Das Ruhrgebiet hat in den vergangenen Jahrzehnten einen grünen Wandel vollzogen. Viele ehemalige Zechen sind schon oder werden noch in Parks umgewandelt, bekanntestes Beispiel ist der Landschaftspark Duisburg-Nord von Peter Latz. Für die IGA 2027 wird auch der Radschnellweg Ruhr ein großer Pluspunkt sein, der sich von Duisburg über Essen, Bochum und Dortmund bis nach Hamm durch das Ruhrgebiet zieht.
Die erste Landesgartenschau in NRW brachte den Maximilianpark in Hamm hervor, der auch 2027 wieder Teil der Gartenschau werden soll. Der Hengsteysee zwischen Dortmund, Hagen und Herdecke war noch 1929 eine Flusskläranlage. Hagen hofft, hier schon 2022 oder 2025 die Regionale ausrichten zu können.