nextpractice StadtLand ist ein Format der IBA Thüringen. Als Online-Veranstaltung informiert es über Projekte der Internationalen Bauausstellung im Themenfeld StadtLand. Im April richtet sich der Blick dabei auf den Eiermannbau in Apolda. Seit 2016 wird der unter dem Leitbild Open Factory neu entwickelt.
Weitere Themenfelder der IBA Thüringen
Schon seit einigen Jahren arbeiten verschiedene Akteur*innen in Thüringen. Sie steuern dabei auf das Finale der Internationalen Bauausstellung IBA Thüringen im Jahr 2023 zu. Auf dem Weg dorthin stehen vor allem ressourcenbewusste Projekte mit gemeinwohlorientierten Werten im Fokus. Gemeinsam mit verschiedenen Partner*innen entstehen in und für Thüringen innovative, experimentelle und vor allem Projekte zum Nachahmen. Da der Freistaat eine kleinteilige Siedlungsstruktur aufweist, widmen sich die Aktivitäten der IBA Thüringen dem Themenfeld StadtLand. Dabei steht der Begriff für veränderte Beziehungen zwischen Individuen und Natur, zwischen Siedlung und Landschaft sowie zwischen Gesellschaft und ihren Ressourcen.
Dementsprechend nimmt StadtLand eine Einbettung in natürliche, landschaftliche, stoffliche und Ressourcenzusammenhänge vor, insbesondere dort, wo einige Jahrhunderte lang Abkopplung im Vordergrund stand. Der IBA Thüringen geht es also um einen veränderten, gesellschaftlichen Stoffwechsel. Gleichberechtigte und innovative Stadt-Land-Beziehungen sollen Probleme lösen helfen. Dabei wird der Regionalbezug zur thematischen Klammer für Diskurse und Projekte der. In der Veranstaltung nextpractice StadtLand gewährt die IBA Thüringen allen Interessierten einen genauen Einblick in Projekte dieses Arbeitsschwerpunkts.
Neben StadtLand ist die IBA auch bemüht, Leerstände im Land umzubauen. Unter dem Titel LeerGut aktiviert die Bauausstellung den Bestand und sucht nach Weiternutzungen. Dabei unterstützt die IBA Thüringen Raumunternehmer*innen und sucht darüber hinaus neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Diese Aktivitäten gehören zum Themenfeld SelbstLand aufbauen. Zuletzt realisiert die IBA mit ihren Partner*innen experimentelle Neubauten und macht Baukultur zum Markenzeichen von Thüringen. Diese Ideen sind unter dem Stichwort ProvinzModerne neubauen gebündelt. Die IBA Thüringen will mit all ihren Aktivitäten Thüringen zum Ort des Fortschritts und eines experimentierfreudigen Zukunftslabors machen.
Die IBA Thüringen hat ein kurzes Video erstellt, um die Open Factory vorzustellen.
Der Eiermannbau in Apolda
Eines der Projekte der IBA Thüringen im Themenfeld StadtLand ist der Eiermannbau in Apolda. Dieser wird seit 2016 unter dem Leitbild Open Factory neu entwickelt. Dieses Projekt steht auch im Fokus der nächsten Veranstaltung nextpractice StadtLand. Unter dem Titel „Ressource Bestand – neue Nachhaltigkeit, neue Produktivität“ kommen verschiedene Expert*innen online zusammen. Gemeinsam diskutieren sie verschiedene Aspekte im Umgang mit Bestand, neuer Nachhaltigkeit und innovativer Produktivität.
Ursprünglich war der Eiermannbau in Apolda eine Weberei und bis Mitte der 1990er Jahre auch als Feuerlöschgerätewerk bekannt. Nun bietet das Gelände, der zwei Hektar große Standort, die Chance neue gewerblich-kulturelle Nutzungen aufzunehmen. Unter dem Titel Open Factory soll ein Lern- und Versuchsort wachsen, an dem Nachhaltigkeit groß geschrieben wird. Dementsprechend sollen an diesem alten Webereistandort zukünftig Unternehmen, Start-ups, Kreative und Forscher*innen zusammen kommen, die ihre Arbeit lokalen Rohstoffen und regionaler Wertschöpfung widmen. Abgesehen vom Eiermannbau mit seinem robust ausgebauten und großzügigen Flächenangebot stehen auch Freiflächen zur Neuentwicklung zur Verfügung. Insgesamt strebt die IBA Thüringen an diesem Standort ein breites Bildungs- und Vermittlungsangebot an, für das der öffentlich zugängliche Standort sich hervorragend eignet.
Nachhaltigkeit im Fokus
Der Schwerpunkt der neuen Entwicklung auf dem Gelände des Eiermannbaus führt zu einer neuen Produktivität und Identität. Der Standort wird im Rahmen der IBA Thüringen nicht nur neu programmiert, sondern er soll auch der Kreisstadt Apolda neue Impulse geben. Wie genau diese aussehen werden, wie die hohen Ansprüche in Planung und Bau umgesetzt werden, ist Inhalt der Veranstaltung IBA Thüringen nextpractice StadtLand. Im April kommen in diesem Kontext verschiedene Expert*innen und Projektbeteiligte zu einer Online-Veranstaltung zusammen. Gemeinsam präsentieren sie zentrale Konzeptbausteine zur Entwicklung der Open Factory. Hierzu erläutern sie das Ressourcenschutzkonzept, das Freiflächenkonzept und das Konzept zum Umbau des Eiermannbaus.
nextpractice StadtLand
Auf der letzten Veranstaltung der IBA Thüringen nextpractice StadtLand stand die Ressource Bestand im Mittelpunkt. Überdies blickte die Veranstaltung auf die Themen neue Nachhaltigkeit und neue Produktivität. Den Auftakt bei nextpractice StadtLand machte der Abteilungsleiter für Stadt- und Regionalentwicklung der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen. Dieser Aufgabe kam er als Eigentümer des Eiermannbaus nach. Im Folgenden sprach der Fachbereichsleiter Stadtplanung und Bauwesen der Stadt Apolda. Darüber hinaus erläuterte die Projektleiterin der IBA Thüringen in dieser nextpractice StadtLand Veranstaltung das Projekt an sich und sein Umbaukonzept. Von Seiten der IBA Thüringen kamen Impulse zum Ressourcenschutzkonzept und Nachhaltigkeitsansatz.
Auch über das Freiflächenkonzept und den Rahmenplan wurden die Teilnehmer*innen informiert. Schließlich sprachen Akteur*innen der ARGE Treibhaus Landschaftsarchitektur Hamburg mit Renée Tribble. Auch ein Vertreter des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung sprach bei nextpractice Stadtland, insbesondere zum Eiermannbau als Nationales Projekt des Städtebaus. Nach zahlreichen Impulsen von Expert*innen und beteiligten Akteur*innen gab es die Gelegenheit zum Austausch. Interessierte konnten Rückfragen stellen und ihren Wissensbedarf stillen.
Die nächste Veranstaltung der Reihe ist am 26. April zum Thema „Neue Strukturen. Die LeerGut-Agenten Thüringen“.