13.05.2016

Projekt

Israels Plads: Zwischen Park und Markt

blieb der Grønttorvet

Zwischen dem Bahnhof Nørreport, dem Ørstedsparken und den neuen Markthallen gelegen, bringt der neu gestaltete Israels Plads Lebendigkeit in das Herz Kopenhagens. Heute wird der multifunktionale Platz von Menschen aller Altersgruppen belebt.

Seit 2014 ist der Israels Plads wieder zu einem Treffpunkt für das umliegende Stadtviertel geworden.
Nachdem der Kopenhagener Lebensmittelmarkt weggezogen war, blieb der Grønttorvet, wie der Platz genannt wurde, ohne Funktion.
Die große, ovale Spielfläche bildet das Zentrum des Israel Plads.
Der Israels Plads bietet zahlreiche Angebote für Kinder und Erwachsene und ist dennoch offen gestaltet.
Der Israels Plads reicht bis zum historischen Ørstedsparken, die Bäume sind auf den Platz "gewandert". Fotos: Rasmus Hjortshoj

Israels Plads: früher unattraktiv, heute Anziehungspunkt

Der Israel Plads im Herzen Kopenhagens wurde nach jahrelangen Finanzierungsproblemen, Planungsüberlegungen und Konsultationen mit der Bevölkerung neu gestaltet. Der Platz liegt direkt neben der Torvehallerne, einem überdachten Lebensmittelmarkt, der den traditionellen Gemüsemarkt Grønttorvet ersetzt hat. Der neue Platz ist ein lebendiger, informeller Ort, der den Übergang zum Ørstedsparken markiert. Vor zehn Jahren war der Platz ein trostloser, windgepeitschter Ort, der abwechselnd als Parkplatz, als Bereich, in dem die Anwohner ihre Hunde ausführten, und als informeller Treffpunkt genutzt wurde, an dem Studenten in behelfsmäßigen Ballkäfigen Basketball spielten. Der Platz wirkte verlassen, unordentlich, fast heruntergekommen. Heute ist er zu einem Ort geworden, an dem reger Betrieb herrscht und der täglich viele Menschen anzieht.

Bis 1958 befand sich auf dem Platz, der damals Grønttorvet hieß, der wichtigste Großmarkt der Stadt. Hier kauften sowohl Einzelhändler als auch Privatpersonen frische Lebensmittel ein; der Markt war für seine charmante, aber auch chaotische Atmosphäre bekannt. Bald jedoch waren der Verkehr und die mit dem Markt verbundene Logistik auf dem begrenzten Raum dieses innerstädtischen Viertels nicht mehr zu bewältigen, und der Großmarkt musste einen neuen Standort finden.

Ende der 1950er Jahre wurde der Grønttorvet zu einem leeren Fleck mitten in der Stadt, ohne wirkliche Funktion. Das Potenzial eines unentdeckten städtischen Raums wurde sichtbar. Der Grønttorvet, der zehn Jahre später in Israels Plads umbenannt wurde, erlebte das gleiche Schicksal wie andere große innerstädtische Märkte, wie zum Beispiel die berühmten Halles in Paris, die 1971 in einen südlichen Vorort umziehen mussten. Der große leere Platz, der nach dieser Umwandlung zurückblieb, bot einzigartige Möglichkeiten für die Errichtung eines neuen großen Platzes im Zentrum der Stadt.

Viele Jahre lang wirkte der Grønttorvet trotz seiner einzigartigen zentralen Lage unattraktiv. Das änderte sich erst 2011, als nach 15 Jahren politischer und finanzieller Querelen das Projekt der beiden Markthallen auf der Nordseite des Platzes Wirklichkeit wurde. Die Idee eines überdachten Lebensmittelmarktes war ein Glücksfall, denn sie wurde zu einem Zeitpunkt verwirklicht, als das Interesse der Menschen an neuen kulinarischen Erfahrungen wuchs. Die Torvehallerne hat einem einst verlassenen Gebiet neue Impulse verliehen und als Katalysator gewirkt, der Menschen aus der ganzen Stadt anzieht.

Bodenkontraste auf dem Stadtplatz

Die Organisatoren des Architekturwettbewerbs kürten das Team von Sweco, COBE, Niras und Morten Stræde zum Sieger für die Neugestaltung des Israels Plads im Jahr 2007. Das siegreiche Team präsentierte ein einfaches architektonisches Konzept für den Platz: einen „fliegenden Teppich, der auf dem Boden gelandet ist, definiert als eine leichte Granitoberfläche, die 25 Zentimeter vom Boden abgehoben ist. Aus der Granitoberfläche werden verschiedene organische Formen ausgestanzt, die verschiedene Sporteinrichtungen wie einen Ballkäfig, einen Skaterbereich, einen Spielplatz für Kleinkinder und Sitztreppen bieten.

Die Granitplatte ist von den umliegenden Fassaden zurückgesetzt, so dass genügend Platz für den Autoverkehr bleibt, und senkt sich zum Straßenniveau hin ab. Entlang der Fassaden verläuft um den Platz herum ein Band aus traditionellem Kopenhagener Pflaster mit Granitplatten und nordischen Pflastersteinen, das die Granitplatte mit ihrer Umgebung verbindet. Das Pflaster, das im Kontrast zum hellen Granit des Platzes steht, ist eine Referenz an traditionelle dänische Baumaterialien und passt zu den farbenfrohen historischen Fassaden aus dem 18. […]

Lesen Sie weiter in Topos 91 – Plätze und Promenaden.

Israels Plads
Auftraggeber: Stadt Kopenhagen
Entwurfsteam: Sweco, COBE, Niras und Morten Stræde
Fertigstellung: 2014
Fläche: 12.500 Quadratmeter

Auch interessant: Mit „Jernbanebyen“ entsteht durch den Masterplan von COBE auf einem alten Bahngelände in Kopenhagen ein neues großes grünes innerstädtisches Viertel. 

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