Zwischennutzungen als Weg zum Ziel
Basel ist für seine Kunst- und Kulturszene international bekannt. Die findet aber nicht nur im Vitra Design Museum, der Fondation Beyerle oder auf der ART Basel statt, sondern auch auf der Straße – in Form von Zwischennutzungen. Die lokale Stadtentwicklung profitiert: Die Projekte beleben die Stadt und schaffen neue kulturelle Zentren.
Zwischennutzungen haben hat in Basel inzwischen Tradition und das macht sich die lokale Stadtentwicklung zunutze. So auch im Basler Hafen. Dieser ist Konversionsgebiet: Statt schwerer Güterzüge sollen hier bald Kinderwägen rollen, ein neues Quartier zum Wohnen und Arbeiten entstehen. Ein urbaner, lebendinger Stadtteil – welche Stadt wünscht sich den nicht?
Auf dem Weg dorthin scheitern viele. Das Ergebnis sind menschenleere Häuserschluchten, langweilige Architektur und 0815-Nutzungen. Warum? Weil die relevanten Akteure nicht bereit sind, unkonventionelle Ideen zu testen, dem Raum und seinen Nutzern Werkzeuge an die Hand zu geben, sich zu entfalten. Nicht so in Basel. Mit dem Ziel, den allmählich brachfallenden Klybeckquai zu beleben und schon frühzeitig öffentliche Qualitäten in das Entwicklungsgebiet einzustreuen, beschlossen die zuständigen Ämter in Basel, einen anderen Weg zu gehen, den der Zwischennutzung. Sie leiteten 2012 ein offizielles Verfahren ein, den Klybeckquai im Basel Hafen temporär bis circa 2020 zu bespielen. Dieses bezeichnet Klaus Overmeyer, Geschäftsführer von Urban Catalyst Studio und Jurymitglied, als eins der innovativsten seiner Zeit. Denn: Die Jury wählte von 60 Einreichungen nicht nur 17 Team aus, sie begleitete auch die Ideen im anschließenden Workshop und diskutierte das Raumkonzept sowie die Organisationsform.