19.04.2021

Projekt

Kunst in der Landschaft: Luftkissen im Inn

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Transparente Kunst aus PVC, eingegliedert in die Landschaft und die freie Natur: Ein Luftkissen, zuerst gesichtet in den Gewässern der Stadt München und neulich im Fluss Inn. Der Student Julius Niemeyer hat den Luftkörper im Rahmen der Jahresausstellung 2020 der Akademie der Bildenden Künste München konzipiert und lässt mit seinem Projekt Raum für Interpretation.

Julius Niemeyer „pvc/air-untitled“(2020) – inflatable out of clear pvc (Foto: Svenja Niemeyer)
Detailansicht-Oberflächenbeschaffenheit - pvc (Foto: Svenja Niemeyer)

Kunst schafft Bezug zur Landschaft

 

Die traditionsreiche Jahresausstellung von Studierendenarbeiten der Münchner Kunstakademie wurde im vergangenen Jahr als „Pandemic Edition“ vom 25. Juli bis 2. August nicht in Innenräumen, sondern ausschließlich im öffentlichen Raum, im Freien, digital, und im Livestream veranstaltet. Julius Niemeyer, Student in der Klasse ehemals Olaf Metzel jetzt Klasse Gerry Bibby hat sie federführend initiiert und mit Unterstützung eines Gremiums (Alexandra Bircken, Samira Yildirim, Florian Matzner und Martin Schmidl) konzipiert und produziert. Zahlreiche kreative Kunstbeiträge in Form von Installationen, Happenings und Führungen waren in Münchens Grünanlagen, Clubs, Einkaufszentren, Isarinseln und auf öffentlichen Plätzen zu entdecken.

Julius Niemeyer entwickelte die mobile Arbeit „pvc/air-untitled“ (2020) im Rahmen der Jahresausstellung der Münchner Kunstakademie. Das Werk schafft  an allen Orten, bzw. Gewässern einen starken Bezug zur Landschaft. Niemeyers Luftkissen schwamm zur Jahresausstellung erstmal in Münchner Gewässern wie dem Eisbach, dem Kleinhesseloher See im Englischen Garten und im Olympiasee.

Kürzlich tauchte das Luftkissen dann erneut mitten in der freien Landschaft auf. Im Fluss Inn im Grenzgebiet zwischen Landeck (Österreich) und Schuls-Tarasp (Schweiz). Die Kunstaktion war mehr oder weniger zufällig im Vorbeigehen oder Vorbeifahren erlebbar. Der ästhetische Moment des im Fluss treibenden Luftkörpers, dem Spiel mit den Wellen, dem Rauschen des Wassers, den leuchtenden Kieselsteinen und dem sich spiegelnden Himmel im schillernden PVC fasziniert. Ebenso wie die Symbiose des transparenten Kunstobjekts mit der umgebenden Landschaft.

Reine, saubere Luft in Folie?

Vom Künstler ohne erklärende Worte als „untitled“ bezeichnet, behauptet sich das Luftkissen in der Landschaft und akzentuiert sie zugleich. Hat es doch etwas mit Luft zu tun? In Folie eingepackte Luft, die vielleicht gerettet, rein und sauber ist. Könnte es Luft sein, die im Inneren virenfrei in einer Pandemie-geplagten Zeit ist? Quo vadis? Wie geht es denn weiter in den ungewissen Corona-Zeiten?

Die einzige Erklärung zum Kunstwerk: „inflatable out of clear pvc“.

Wenn die Landschafts selbst das Kunstwerk ist: Zur Ausstellung “Der Blaue Planet”

Mehr zum Verhältnis von Kunst und Landschaft lesen Sie in der gastkuratierten Ausgabe der G+L 07/2020.

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