Die Österreichische Gesellschaft für Landschaftsarchitektur lobt alle zwei Jahre den LAP aus. Dieser als Ideenwettbewerb konzipierte Preis richtet sich an die studierenden und bereits praktizierenden Nachwuchskräfte in Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung. Sie bekommen in diesem Wettbewerb regelmäßig die Chance, kreativ zu arbeiten, ihre Ideen öffentlich zu präsentieren und sich mit Kolleg*innen zu messen. In diesem Jahr sind die Teilnehmer*innen aufgefordert, Freiräume ohne Maß und Einschränkung zu denken. Die heranwachsenden Kolleg*innen dürfen alle Bedarfszahlen, Normen, Grenzen und ökonomischen Zwänge hinter sich lassen. Sie dürfen große, üppige Freiräume erträumen und entwerfen. Das Motto des Wettbewerbs lautet: Denke größer! Greife nach den Sternen! Zeigen wir, dass Freiräume nicht nur in Not-Situationen wertvolles Gut sind!
Österreichische Gesellschaft für Landschaftsarchitektur
Die Österreichische Gesellschaft für Landschaftsarchitektur (ÖGLA) ist die Dachorganisation des Berufsstands. Sie bietet Serviceleistungen und Veranstaltungen für ihre Mitglieder und Interessierte. Mit dem Haus der Landschaft betreibt sie auch einen Raum, in dem Fragestellungen und Herausforderungen der Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung diskutiert werden. Die Österreichische Gesellschaft für Landschaftsarchitektur schreibt alle zwei Jahre den LandschaftsArchitekturPreis aus. Unterstützung erhält sie dabei von verschiedenen Sponsoren, ohne die die Durchführung nicht möglich wäre.
Studierende und junge Absolvent*innen
Der LandschaftsArchitekturPreis regt Studierende und junge Absolvent*innen zum Experimentieren und Neudenken, zum Neuinterpretieren und Neugestalten von Freiräumen an. In dieser offenen und kreativen Auseinandersetzung mit Landschaft wird das Handwerkszeug der Profession weiterentwickelt. Innovationen können Gestalt annehmen. Dabei ist dem Wettbewerb immer wieder daran gelegen, alltägliche Situationen ins Blickfeld zu rücken. Demnach fragt er die jungen Kreativen nicht nach Lösungen für außergewöhnliche Aufgaben. Er lockt sie vielmehr zur Auseinandersetzung mit alltäglichen Räumen und Orten. Die Teilnehmer*innen des Wettbewerb können sich also frei von universitären oder realpolitischen Zwängen mit einem Thema der Freiraumplanung auseinandersetzen. Gleichzeitig sammeln sie wertvolle Erfahrungen im Kontext eines Wettbewerbs.
Lücke – Thema im Jahr 2019
In der letzten Runde des LandschaftsArchitekturPreises ging es um Lücken. Stadt und Land sind voller Lücken. Diese kleinen und großen (Zwischen)räume warten darauf, entdeckt und bearbeitet zu werden. Dazu regte der Preis im Jahr 2019 an. Er lenkte den Blick auf Lücken zwischen Orten oder zwischen Städten, Lücken zwischen Häusern, in der Nachbarschaft, vor der Haustür. Lücken sind oft Stellen, an denen etwas fehlt und das zusammenhängende Ganze unvollständig erscheint. Die Besonderheit von Lücken bietet Möglichkeiten und Chancen. In diesem Sinne rief der LandschaftsArchitekturPreises Studierende und junge Absolvent*innen 2019 auf, eine Lücke zu suchen und diese zu bespielen, umzudeuten und zu gestalten.
Die Gewinner*innen 2019 waren drei Studentinnen aus Wien. Unter dem Titel „Mind the Gap! Ruinen in der Stadtlandschaft“ zeigten sie Möglichkeiten in der dichten, gewachsenen Stadtstruktur von Palermo Freiraum für alle zu schaffen. Sie schlugen vier Strategien vor, um in Ruinen und Brachen jeweils unterschiedliche Atmosphären zu erzeugen. Dabei knüpften sie an Geschichte, Lebenskultur und Sehnsuchtsorte Palermos an. Der Entwurf erschloss mit simplen Mitteln und auf feinfühlige Art und Weise ein Netzwerk an Räumen, das zu einer großzügigen Freiraumstruktur in Parlermo wachsen kann.