Eine neue Idee
Was uns der Klimawandel schon seit langem lehrt, wurde durch Corona noch offensichtlicher: Grün in der Stadt ist unverzichtbar. Um die steigenden Temperaturen auszugleichen und um den Bürgern Raum für Bewegung und Erholung zu bieten. Gerade in Quartieren, die kaum Freiräume bieten, spielt auch das Thema der Umweltgerechtigkeit eine wesentliche Rolle. Allen Bewohnern einer Stadt sollte in Laufnähe zur Wohnung ein Stück Grün zur Verfügung stehen. Die Nürnberger Weststadt ist ein Stadtteil, der nicht viel Grün zu bieten hatte. Bisher.
Im Jahr 2015 ergriff die Stadt Nürnberg die Gelegenheit und kaufte die Parkplatzfläche der ehemaligen Quelleverwaltung im Quartier Eberhardshof und verwandelte sie gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekturbüro Planstatt Senner in eine grüne Stadtoase. Statt 8 000 Quadratmeter Asphalt haben die Eberhardshofer nun den 1,3 Hektar großen „Quellepark“ vor ihrer Haustür, der am 28. Juli 2020 feierlich vom neuen Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König eingeweiht wurde.
Drei thematische Schollen teilen den neuen Quartierspark: Auf der Gemeinschaftsscholle, einer großen Wiesenfläche, wachsen verschiedene regionale Obstbaumarten. Die „Essbare Stadt“ war ein Wunsch der Anwohner, den sie im Beteiligungsverfahren entwickelten. Da die Stadt aber nur die Verkehrssicherungspflicht, nicht aber die Pflege von Obstbäumen übernimmt, kümmern sich die nächsten 10 Jahre zwei Kindergärten und zwei gemeinnützige Vereine aus der Nachbarschaft als Paten um die Bäume. Diese Idee ist neu und soll, wenn sie sich bewährt, auch auf andere Orte in Nürnberg übertragen werden.