Als wichtiges städtebauliches Element der Augsburger Altstadt und repräsentative Fläche vor der schmuckvollen Fassade des 57 Meter hohen Rathauses erstrahlt der Elias-Holl-Platz neuerdings wieder in altem Glanz – mit Hilfe gebrauchter Pflastersteine. Bis 2011 glich die Fläche einem Flickenteppich: Die Oberfläche war durch Setzungen, Beschädigungen und kleinteilige Ausbesserungen mit Asphalt sanierungsbedürftig geworden und litt unter der geringen Aufenthaltsqualität. Dabei bietet der zentrale Platz mit giebelständiger drei- bis fünfgeschossiger Bebauung eine abwechslungsreiche, altstadttypische Szenerie. Die umliegenden Nutzungen reichen vom Rathaus mit Ratskeller über Verwaltungsgebäude, das Kloster St. Maria Stern, kleinteilige Einzelhandelsgeschäfte, Handwerksbetriebe, gastronomische Einrichtungen bis hin zur Wohnnutzung in den oberen Geschossen.
Die Arbeitsgemeinschaft bbz landschaftsarchitekten und atelier pk aus Berlin griffen mit ihrem behutsamen Eingriff die Qualität der vorhandenen Raumstruktur auf. Der 3.100 Quadratmeter große Platz ist als hochwertige, offene und großzügige Freifläche gestaltet und verleiht dem, vom Augsburger Renaissance-Baumeister Elias Holl entworfenen Rathaus, neue Würde.
Wichtigstes Gestaltungselement ist der verwendete Pflasterstein. Um eine fundierte Entscheidung bei der Auswahl des richtigen Materials zu treffen ließen sich die Stadträte auf dem Platz eine Musterfläche mit sechs Stein-Varianten präsentieren. Zu sehen waren verschiedene neue Steine aus dem Bayerischen Wald und aus China, sowie gebrauchte, geschnittene Steine aus Beständen der Stadt. Die Entscheidung fiel auf einen Granit aus Augsburg in heller Fugenvariante, der das lebhafteste Bild bietet. Dank einer aufwändigen Bearbeitung jedes einzelnen Steins und aufgrund seines unregelmäßigen Fugenbilds wirkt die fertige Pflasterung authentisch im Altstadtgefüge.