Mit dem Bau von Stuttgart 21 wurde mitten im Herzen der Stadt eine Fläche von 85 Hektar frei. Was damit geschah? Die Firma Mediator leitete das informelle Bürgerbeteiligungsprojekt Rosenstein und zeigte, wie es gelingen kann, stadtweit angelegte Beteiligungsprozesse konstruktiv und kooperativ zu gestalten. Wir haben uns 2017 mit den Moderatoren über das Verfahren und seine Herausforderungen unterhalten.
Garten+Landschaft: Was hat es mit dem Projekt Rosenstein auf sich?
TEAM MEDIATOR: Rosenstein – das ist eine rund 85 Hektar große Fläche mitten in Stuttgart, die durch den Bau von „Stuttgart 21“ voraussichtlich 2021 frei wird. Was den Bürgern für die Entwicklung der Fläche wichtig ist, will die Stadt mithilfe eines stadtweiten und auf ein Jahr angelegten informellen Beteiligungs- und Dialogprozesses herausfinden. Die Stadt sieht die Chance, die stadteigene Fläche unter urbanen, sozialen und ökologischen Gesichtspunkten zu gestalten. Es geht um viel: Die Beteiligung der nach Einwohnern fünftgrößten deutschen Stadt.
Stichwort Stuttgart 21 – die Stadt ist nicht gerade berühmt für eine frühzeitige Beteiligungskultur. Wie sehr spielten diese Erfahrungen in Ihre Arbeit hinein?
Die Ausgangssituation war herausfordernd. Der Konflikt um Stuttgart 21, der im Jahr 2010 eskalierte, sitzt tief und spaltet die Stadtgesellschaft. Viele Stuttgarter sind nach wie vor erschüttert, wie nicht nur Politik und Verwaltung, sondern insbesondere auch die Bürger in dieser Zeit miteinander umgegangen sind. Die Erwartungen der Bürger an den Beteiligungsprozess waren dementsprechend höchst unterschiedlich: Manche winkten erst resigniert ab, einige äußerten sich misstrauisch, andere wollten nicht einmal ein vertrauliches Gespräch mit uns führen. Viele hingegen wollten die Gelegenheit nutzen, um wieder konstruktiv miteinander ins Gespräch zu kommen und nach vorne zu schauen.
Das vollständige Interview finden Sie hier als PDF.
Dieses Interview erschien zuerst in der G+L 02/2017.
Alles zum Thema Kreative Stadt finden Sie außerdem in Ga+La 10/2019.