04.03.2022

Aktuelles

Schulhöfe: die G+L im März 2022

Die Schule am See im österreichischen Hard von Baumschlager Hutter Partners und TERRA.NOVA wurde 2021 mit dem Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis ausgezeichnet. Die Schulhofgestaltung definiert sich durch drei Innenhöfe.
Hard von Baumschlager Hutter Partners

Schulhöfe der Zukunft

Die Gestaltung eines Schulhofs oder Kindergartens gehörte schon immer in das klassische Projektportfolio eines Landschaftsarchitekturbüros. Aber ähnlich wie unsere Stadträume sind auch diese „Lern- und Bildungsräume“ in ihrer Funktion und Planung komplexer geworden. In der Märzausgabe diskutieren wir Lern- und Bildungsräume des 21. Jahrhunderts und stellen die neusten Schulhofprojekte unserer Profession vor.

Die Stadt München möchte künftig mindestens zwei Schulhöfe (in der Innenstadt drei) pro Stadtbezirk an Nachmittagen, Wochenenden und Ferien für weitere Nutzer*innen öffnen. Das meldete die Süddeutsche Zeitung Ende dieses Januars. Ähnliches ließ der Kölner Stadtanzeiger für die Stadt Köln im November 2021 verlauten und Sächsische.de im September 2020 für den Dresdner Stadtteil Striesen. Wirklich durchgesetzt hat sich die Idee aber bislang noch nicht. Kommunen und Schulen fürchten Vandalismus und schützen ihre Schulhöfe wie die Gartenzwerge: mit Zäunen und Videoüberwachung.

Sollte es nun in München tatsächlich so kommen – sollten Schulhöfe demnächst wirklich als Freizeiträume außerhalb der Schulzeiten von der breiten Stadtgesellschaft genutzt werden können, dann hätte die bayerische Landeshauptstadt definitiv einen sehr viel glücklicheren Landschaftsarchitekten mehr. Die Rede ist hier von Peter Wich, Gründer von TERRA.NOVA.

„Mit dem Münchner Baureferat diskutieren wir seit Jahren die Themen rund um Grenzen, Zäune, Öffnung des öffentlichen Raumes von Schulhöfen. Wir kommen aber keinen Millimeter weiter“, sagt Peter Wich uns im Gespräch Anfang Januar. Zäune und Grenzen seien alles andere als zukunftsweisend, so der Landschaftsarchitekt. Eine Schule müsse in Städtebau und Nutzung in ihr Umfeld eingewebt werden, stimmt ihm sein Kollege Carlo Baumschlager vom Architekturbüro Baumschlager Hutter Partners zu.

Die Schule am See im österreichischen Hard von Baumschlager Hutter Partners und TERRA.NOVA wurde 2021 mit dem Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis ausgezeichnet. Die Schulhofgestaltung definiert sich durch drei Innenhöfe.
Die Schule am See im österreichischen Hard von Baumschlager Hutter Partners und TERRA.NOVA wurde 2021 mit dem Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis ausgezeichnet. Die Schulhofgestaltung definiert sich durch drei Innenhöfe. (Foto: Boris Storz)

Und die zwei müssen es wissen, oder? Zusammen setzten die Büros TERRA.NOVA und Baumschlager Hutter Partners das Ausnahmeprojekt „Schule am See“ im österreichischen Hard um. Das Projekt wird als „Schule der Zukunft“ bezeichnet und wurde 2021 mit dem Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis ausgezeichnet.

Nicht weniger als das ist aber auch das Thema der vorliegenden Ausgabe: die Schule der Zukunft und was es für ihre Gestaltung braucht. Gemeinsam mit Peter Wich und Carlo Baumschlager, aber auch mit Beispielen von Atelier LOIDL, hochC, Keller Damm Kollegen, Nomaji Landscape Architects und TOPOTEK 1 stellen wir aktuelle Projekte moderner Schulhofgestaltung zur Diskussion.

Was wir dabei lernen durften? Dass unsere These, Schulhöfe seien ähnlich wie Stadträume in den vergangenen Jahren viel komplexer geworden, so nicht ganz funktioniert – und dass an der Clusterschule künftig kein*e Planer*in mehr vorbeikommt. Wieso dem so ist, lesen Sie auf den folgenden Seiten. Wir wünschen viel Spaß!

Die G+L 03/22 ist bei uns im Shop erhältlich.

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