Der Treptower Park grenzt noch heute im Nordenwesten an den S-Bahnhof Treptower Park und die dazugehörigen Gleise. Seine nordöstliche Flanke hingegen liegt direkt an der Spree. Hier liegt auch der Treptower Hafen, der Heimathafen der Berliner Ausflugsschiffe. Am südöstlichen Rand ist dem Park die Insel der Jugend vorgelagert, an der eine der drei Hausbootkolonien von Berlin andockt. Weiter im Südosten grenzt der Treptower Park an die große Grünfläche Plänterwald.
Im Jahr 1864 legte der Gartenbaudirektor Gustav Meyer einen ersten Entwurf für den Treptower Park vor. Nach Friedrichshain und dem Humboldthain war der Treptower Park das dritte Großprojekt, das der Lenné-Schüler und erste städtische Gartendirektor Berlins plante. Am Hippodrom, an der Großen Wiese, dem Karpfenteich, dem Runden Platz südöstlich des Ehrenmals, der Platanenallee entlang der Puschkinallee und den in weiten Schwüngen geführten Wegen, ist die Handschrift Meyers noch zu erkennen.
Zunächst wurde sein Entwurf nicht realisiert. Entweder fehlte das Geld oder die Entwässerung des Geländes hatte Vorrang. Gut zehn Jahre nach der Planung begannen schließlich die Bauarbeiten. Damit diese auch wirklich bis zu Ende geführt und der gesamte Park komplett gebaut wurde, begann sie an allen vier Ecken des Areals zugleich. Leider erlebte Gustav Meyer die Fertigstellung nicht. Er starb 1877, also gut zehn Jahre bevor der Treptower Park vollendet war. Schon im Jahr 1882 aber öffnete der Park für die Bevölkerung.
Treptower Park im Wandel der Zeit
Der Treptower Park ist ein Volkspark und war als solches ein Novum für die damalige Zeit. Er war von Anfang an offen für alle Bürger*innen. Große, sonnige Liegewiesen, die von breiten, geschwungenen Wegen gequert waren, lockten die Besucher*innen. In der Mitte des Parks lud früher eine 250 auf 100 Meter große Spiel- und Sportwiese ein. Später wurde sie in ein sowjetisches Ehrenmal mit Gedenkstätte und Soldatenfriedhof umgestaltet. Hier wird der circa 80 000 in der Schlacht um Berlin gefallenen Soldaten der Roten Armee gedacht.