Da die Niederlande größtenteils unter Meeresniveau liegen, musste sich das Land schon immer gegen das Wasser behaupten. Doch man machte sich die Kraft des Wassers auch zunutze. Mithilfe ihrer „Geheimwaffe”, der Holländische Wasserlinie, wehrten die Niederländer zu Kriegszeiten Gegner ab, indem sie gezielt Überflutungen auslösten.
Ende des 16. Jahrhunderts vereinigten sich sieben Provinzen der heutigen Niederlande und spalteten sich von der Vorherrschaft Philipp II. von Spanien ab. Neben den Deichen, die das Meer abwehrten, errichteten sie Schutzzonen gegen Feinde. Dort, wo die Natur keine Hürde darstellte, fügten sie befestigte Städte und manchmal Forts ein, und es entwickelte sich ein Netzwerk aus Trutzstreifen und Befestigungen. So entstand 1628 die West Brabantse Waterlinie als Verteidigungslinie, bei der einige Städte und Dörfer mit Sand- und Steinwällen befestigt und verbunden wurden. Im Verteidigungsfall wurde das Land vor diesen Wällen geflutet. Im 19. Jahrhundert verfielen die Anlagen zusehends und gerieten in Vergessenheit. Heute haben Touristen diese Bauwerke mit ihren Erholungsmöglichkeiten wiederentdeckt. Jedes der Forts wird dabei auf eine andere Weise genutzt, als Campingplatz etwa, als Weinkeller, Museum, Restaurant oder Naturreservat.