Ein Stadtbalkon am Rhein
Offener zweiphasiger Planungswettbewerb für Bewerbergemeinschaften
Auslober: Stadt Neuenburg am Rhein
Entscheidung: 19. Februar
1. Preis: Planorama Landschaftsarchitektur, Berlin; MONO Architekten, Berlin; WTM Engineers, Berlin
2. Preis: Andreas Krause Landschaftsarchitektur, Freiburg; Spiecker, Sautter, Lauer Architekten, Freiburg; Mohnke/ Höss Bauingenieure, Freiburg
3. Preis: Markus Herthneck Planungsgemeinschaft für Landschaftsarchitektur, Stuttgart; KohlmayerOberst Architekten, Stuttgart
4. Preis: hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin; Atelier PK Architekten, Berlin; Stadler Prenn Architekten, Berlin; ifb frohloff staffa kühl ecker, Berlin
Neuenburg am Rhein richtet im Jahr 2022 die Landesgartenschau aus und hat damit die Chance, die Rheinwiesen neu zu ordnen. Planungsgemeinschaften aus Architekten, Landschaftsarchitekten, Bauingenieuren und wahlweise Stadtplaner sollten im Wettbewerb das zukünftige Gartenschauareal in den Rheinauen mit dem Stadtkern verbinden. Zentrales Bindeglied ist das Areal am Kronenrain, mit Parkhaus und Fuß- und Radwegeüberquerung über die Bundesstraße.
Die Sieger des Wettbewerbs – Planorama Landschaftsarchitektur, MONO Architekten und WTM Engineers – bauen ihre städtebauliche Leitidee auf dem historischen Grundriss auf. Die Fassade des zukünftigen Parkhauses zeichnet die ehemalige Stadtkante entlang des Rheins nach, ähnlich einer Stadtmauer. Der Baukörper integriert sich in den zukünftigen Stadtbalkon und bietet auf seinem Dach Freiflächen für zukünftige öffentliche oder private Nutzungen. In den Rheinwiesen bildet der neue Treppenturm des Fußgängerstegs eine Landmarke – er könnte laut Planer, gemeinsam mit dem gegenüberliegenden Stadtbalkon ein eindeutiges Wiedererkennungszeichen der Stadt werden.
Danakil-Klimazonenwelt – Wüste und Urwald erleben in Erfurt
Beschränkter Realisierungswettbewerb
Auslober: Erfurter Garten- und Ausstellungs GmbH
Entscheidung: 28. Januar
1. Preis: Henchion Reuter Architekten, Berlin; Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden, stories within architecture, Berlin; Obermeyer Planen + Beraten, Chemnitz; EiSat GmbH, Berlin
2. Preis: pbr Planungsbüro Rohling AG, Magdeburg; Holzer Kobler Architekturen, Zürich; Hager Partner AG, Zürich
3. Preis: Hascher Jehle Architektur, Berlin; Möhrle + Partner GbR, Stuttgart; Planungsbüro Waidhas GmbH, Chemnitz; Weischede, Herrmann und Partner GmbH, Stuttgart
Erfurt plant eine neue Attraktion, eine Klimazonenwelt im egapark. Benannt nach einer der heißesten Ort der Welt, der äthiopischen Wüste Danakil, soll im Zentrum des Parks ein Komplex entstehen aus Wüstenhaus, Tropenhaus und Wintergarten. Das Leuchtturmprojekt soll den Bekanntheitsgrad des egaparks steigern. Sieger im Wettbewerb der sechs interdisziplinären Teams waren Henchion Reuter Architekten, gemeinsam mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten, den Szenografen stories within architecture, den Tragwerksplanern EiSat und den TGA-Fachplanern Obermeyer Planen + Beraten.
Die Planer belassen den denkmalgeschützten Park in seiner Geometrie und Materialität, belegen ihn aber mit neuen Themen. Vor dem neuen Wüsten- und Urwaldhaus entsteht die Klimaringterrasse, deren Ringe nach Klimazonen bepflanzt werden. Ein Kübelgarten zeigt zusätzlich die Exoten der Pflanzensammlung des egaparks. Nördlich des Schauhauses entsteht ein „Klimawald“ als Erlebnisraum, der Klimawandel und -phänomene erfahrbar machen soll. Im Inneren leitet der „Lauf des Wassers“ durch die unterschiedlichen Landschaften.
Wohnen am neuen Werftdreieck in Rostock
Beschränkter Realisierungswettbewerb mit obligatorischen Teams aus Architekten und Landschaftsarchitekten
Auslober: WIRO Wohnen in Rostock Wohnungsgesellschaft mbH
Entscheidung: 02. März
1. Preis: Albert Wimmer ZT-GmbH, Wien; Martha Schwartz Partners, London
2. Preis Riegler Riewe Architekten ZT-GmbH, Graz; yellow z urbanism architecture, Zürich; lad+landschaftsarchitektur diekmann, Hannover
Anstelle des ursprünglich geplanten „Technologie-Parks für denkende Industrie“ wird aus der ehemaligen Neptun-Werft ein urbanes Wohnquartier. Den städtebaulich-freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb gewann das Team des Architekturbüro Albert Wimmer ZT-GmbH und der Landschaftsarchitekten Martha Schwartz Partners. Das Konzept übernimmt die bestehende städtebauliche Matrix in Form von Quartiersblöcken. Die geschlossene Bebauung umschließt den zentral angeordneten Werftpark mit rund 2,5 Hektar Größe. Der Wasserlauf des Kayenmühlengrabens wird renaturiert und künftig wieder oberirdisch verlaufen. Ein weiträumiges und vielfältiges „Beziehungsnetz“ aus Wegen, Plätzen und Sichtbeziehungen verknüpft das Quartier, seine bauliche unerschlossenen Höfe und den Park. Der Freiraum des neuen Quartiers ist für Fuß- und Radfahrer konzipiert. Parkmöglichkeiten bieten zwei Hochgaragen am östlichen und westlichen Quartiersende. Die prägnante Heinkel-Wand, der Rest einer ehemaligen Industriehalle, wird Teil der neuen Stadtloggia, welche die Bewohner als Wintergarten nutzen können.
Neue Pläne am Südschnellweg in Hannover
Einphasiger Ideenwettbewerb
Auslober: Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Hannover
Entscheidung: 10. Februar
1. Preis: schneider+schumacher, Frankfurt/Main; lad+ landschaftsarchitektur diekmann, Hannover; BPR Dipl.Ing. Bernd F. Künne & Partner mbB, Hannover
1. Preis Stadt Land Fluss, Büro für Städtebau und Stadtplanung, Berlin; Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Berlin; Hoffmann Leichter Ingenieurgesellschaft mbH, Berlin
2. Preis: Gertz Gutsche Rümenapp Stadtentwicklung und Mobilität GbR, Hamburg; yellow z urbanism architecture, Berlin; bgmr Landschaftsarchitekten, Berlin
Der Südschnellweg in Hannover hat überregionale Bedeutung für den Verkehr. Ein Streckenabschnitt der Bundesstraße B3 muss mitsamt seiner Brückenbauten erneuert werden, was Anlass gibt, die Trassierung und die angrenzenden Flächen städtebaulich und freiraumplanerisch neu zu ordnen. Im Ideenwettbewerb erzielten zwei Planungsteams je einen ersten Preis. Schneider+schumacher mit BPR Dipl.Ing. Bernd F. Künne & Partner sowie lad+ landschaftsarchitektur diekmann planen eine grüne Schneise für Hannovers Innenstadt. Dafür legen sie den Durchgangsverkehr der Bundesstraße entlang des bebauten Bereichs in einen Tunnel. Daran schließt eine zweigliedrige Brücke an, die über den Landschaftsraum der Leineaue führt. Die Brückenlösung verhindert eine Zergliederung des Freiraums und ermöglicht sensible Landschaftsbereiche wieder herzustellen.
Das Planungsteam der Stadtplaner Stadt Land Fluss, der Ingenieurgesellschaft Hoffmann Leichter und Franz Reschke Landschaftsarchitektur versucht, den baulichen Eingriff in den Landschaftsraum zu minimieren. Die Untertunnelung eines langen Straßenabschnitts ermöglicht einen breiten städtischen Grünraum, der sich im östlichen Abschnitt parkartig weitet und am arrondierten Schulareal seinen Abschluss findet.